An meinem ersten Tag auf Station wurde ich soglich zu den Blutentnahmen geschickt- willkommen im PJ! Eine "Einarbeitung" erfolgte durch den anderen PJler. Ähnlich klischeehaft ging es weiter. Viele Blutentnahmen, Flexülen, Botengänge (ich schaffte jeden Tag 10000 Schritte dort).
Etwas, das man über das Bundeswehrkrankenhaus wissen muss, ist, dass es sehr viel ärztliches Personal und sehr wenig Patient*innen gibt. Ich hatte im Vorfeld (naiv?) gedacht, ein kleines Haus wie das BWK würde mir ein breiteres Aufgabenspektrum ermöglichen. Viele Ärzt*innen sind allerdings sehr neu im Job und können den PJlern selbst nichts beibringen- es gibt ohnehin wenig zu tun. Daraus resultierend erledigte ich viele kleine Aufgaben, zB ein Buch aus dem Nebenzimmer holen, Aufgaben der Pflege/ des Sozialdienstes übernehmen. Ich bin mir dafür nicht zu schade, fand es aber oft a) nicht PJ-angemessen und b) nicht soo toll herumzurennen, während die Ärzt*innen im Arztzimmer gechillt haben. Die Aufgaben wirkten teils repetetiv, da irgendwas vergessen wurde (zb eine bestimmte BE- einem Patienten habe ich 5x am Tag Blut abgenommen, weil immer irgendwas fehlte). Ich hätte wenigstens im Hinblick auf das Staatsexamen gerne ein bisschen etwas über Innere Medizin gelernt. Die Kommunikation mit den Patient*innen hat mir Freude bereitet.
Es wird meist erwartet, dass man bis zur Rötgenbesprechung um 15.30 bleibt. Früher gegangen, weil nix los war, bin ich vielleicht 3x. Das fand ich ok, jedoch im Hinblick auf den geringen Kenntnisgewinn (ich brauche keine Bildgebung zum Blut abnehmen) oft unnötig.
Jemandem, der gerne eine ruhige Kugel schiebt und Faxe von irgendwo holen will, empfehle ich das BWK und ich meine es wirklich so. Das Team ist fast gänzlich nett gewesen! Jemandem, der gerne viel lernen mag, rate ich auf das Geld zu pfeifen, und ein anderes Haus zu wählen.
Noch etwas: man muss echt Bund-affin sein! Vielleicht bin ich "linksgrün versifft", aber es ist wirklich sehr anders als zivile Häuser.
