PJ-Tertial Unfallchirurgie in Krankenhaus Dueren (5/2022 bis 7/2022)

Station(en)
Unfallchirurgie/Orthopädie
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Diagnostik, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Aachen
Kommentar
Unfall/Ortho:

Auf eindrückliche Empfehlung hin habe ich mich im PJ-Portal für die Unfall/Ortho im KH Düren entschieden. Tatsächlich wurden meine Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern bei weitem übertroffen. In der Abteilung herrscht eine sehr positive Grundstimmung und man fühlt sich schnell ins Team integriert. Insbesondere dem Chef ist Lehre sehr wichtig, was dieser aber nicht nur explizit betont, sondern bei vielen Gelegenheiten in die Tat umsetzt. Auch wenn man kein Chirurg werden möchte, wird versucht einem die wichtigen Grundzüge der Chirurgie zu vermitteln und es werden einem keine Steine in den Weg gelegt.

Wie bei den meisten Bettenstationen muss man als PJler natürlich auch Blut abnehmen und Zugänge legen, was schonmal etwas nervig werden kann. Zum Glück gibt es aber eine CTA, die einem hilft und wenn andere PJler mit auf Station sind, ist das mengenmäßig eh kein so großes Problem. Trotzdem war es manchmal nötig (vor allem in den ersten Wochen, als ich der einzige PJler war) sich da ein bisschen gegen die sonst im Grunde sehr nette Pflege zu wehren, wenn es an manchen Tagen zu viel wurde.
Für OPs wird man nach Bedarf eingetragen (wodurch es nie zur Last wurde), kann aber auch sonst eigentlich bei jeder OP mitmachen, wenn man möchte. Hier muss man natürlich vor allem Haken halten, aber wenn man sich geschickt anstellt, darf man auch unter Anleitung höhere Tätigkeiten durchführen. Während der Operationen ist es eigentlich nie ein Problem Fragen zu stellen, oft wird aber auch ohne Nachfrage viel erklärt. Generell hatte ich den Eindruck, dass die Ärzte dort einem gerne was beibringen mochten. Die OP Pflege war ausnahmslos freundlich und geduldig, sodass man sich im OP echt wohlfühlen konnte, auch wenn man nicht beabsichtigt Chirurg zu werden.
Weitere Tätigkeiten waren natürlich Visiten (die man aber oft wegen paralleler Blutabnahmetätigkeiten verpasst) und die Möglichkeit in die Ambulanz zu gehen. Letzteres habe ich allerdings nur selten gemacht, da ich es nicht so spannend finde bei OP Aufklärungen o.ä. zuzusehen. Außerdem gab es eine großartige Alternative zur Ambulanz, die für mich persönlich das größte Highlight des Tertials darstellte (und wo ich sicher auch die meiste Zeit verbracht habe ;): die ZNA. Die ZNA in Düren wird wie eine eigene Abteilung geführt und der dort angestellte chirurgische Oberarzt hat großartige Lehre gemacht. Man durfte die Patienten unter Aufsicht selbständig untersuchen, Diagnostik anordnen und versorgen. Wenn einmal keine Patienten da waren wurden alte Fälle, Krankheitsbilder, o.ä. durchgesprochen. Hier lernt man was! Wirklich empfehlenswert!


Orga:
Düren hat eine PJ Koordinatorin, die super nett ist und einen am ersten Tag zusammen mit den anderen PJlern begrüßt. Kann man sonst eigentlich nicht viel zu sagen außer weiter so!

Zimmer wird gestellt im Gebäude neben dem Krankenhaus. Diese sind aber schon sehr renovierungsbedürftig. Duschen waren im Zimmer, Toiletten leider auf dem Gang. Die Möblierung ist sehr schlecht, das Zimmer hat zwar viel Schränke, aber keinen wirklichen Schreibtisch mit einem Stuhl. Es gibt kein WLAN im Wohnhaus, nur im Krankenhaus. Finde ich ein bisschen schade, dass man sich da nicht mal um einen Repeater kümmert. Ich habe dies auch bei der PJ Orga angeregt. Am Wochenende konnte ich nachhause fahren, weil ich nicht so weit weg wohne, aber hätte ich dort einige Wochen am Stück wohnen müsse, wäre das sicher ungemütlich geworden. Das sollte man sich schon vorher bewusst machen.

Essen (Frühstück und Mittag) war frei im Krankenhaus, das war natürlich super.

Das "Gehalt" ist sehr mickrig, aber das ist ja ein bekanntes strukturelles Problem des PJs generell.

Der PJ Unterricht ist ausgefallen (glaube er soll aber bald wieder stattfinden), dafür gab es aber alle 2 Wochen einen Studientag. Fand ich als Regelung super.


Zur AC:
Da ich das Krankenhaus nach der Unfall/Ortho gewechselt habe, war ich nicht in der Allgemeinchirurgie des Krankenhauses. Vor dieser wird man aber von allen Seiten eindrücklich gewarnt. Blut abnehmen, Haken halten, keine Lehre, schlechte Stimmung, Überstunden ohne Ausgleich. Sicher ist es daher klug, wenn man nach Düren möchte, entweder sein Chirurgietertial zu splitten oder eine Absprache mit der PJ Koordinatorin zu treffen, ob man nur in die Ortho/Unfall kann.


Fazit:
Klare Empfehlung für die Ortho/Unfall in Düren! Ich würde dort jederzeit wieder diesen PJ Abschnitt verbringen.
Bewerbung
PJ Portal
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Mitoperieren
Röntgenbesprechung
Punktionen
Chirurgische Wundversorgung
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Poliklinik
Gipsanlage
Braunülen legen
Botengänge (Nichtärztl.)
Notaufnahme
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
225€/Monat

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
3
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27