PJ-Tertial Gynäkologie in Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe - Innenstadt (11/2021 bis 6/2022)

Station(en)
Großhadern: I4, I5b, KiWu. Innenstadt: 2c, Kreißsaal, Ambulanz
Einsatzbereiche
Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Station
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Ich habe das Tertial in 50% Teilzeit absolviert und muss sagen, dass damit sehr angenehm umgegangen wurde. Ich durfte mir die 20 Wochenstunden so aufteilen, wie es für mich gepasst hat und wurde zumindest auf den Stationen immer zusätzlich zu anderen PJler*innen eingeteilt, da ich mittags schon gegangen bin und die Station sonst nachmittags nicht von Pjlern besetzt gewesen wäre. Es war auch nie ein Problem, pünktlich gehen zu können, ich durfte auch trotzdem zu den OPs an den Tisch, die eigentlich länger gedauert hätten und musste dann nur eine Ablöse organisieren. Außerdem hatte ich auch (wider Erwarten) nie vom Team her das Gefühl, deshalb schlechter behandelt zu werden oä. Ich war anstatt 4 Monate also 8 Monate da und war in jeder Rotation doppelt so lange wie die Vollzeit-PJler. Ich habe das Gefühl, dass ich dadurch fast einen noch besseren Einblick in das Fach und die Arbeit bekommen konnte.
Ich habe einen Teil des Tertials in Großhadern absolviert und einen in der Innenstadt in der neuen Portalklinik. Da es in der Portalklinik keine operative Gyn mehr gibt, muss dieser Teil nun immer in GH absolviert werden, wohingegen es für Geburtshilfe, onkologische Tagesklinik, Kinderwunsch und Ambulanz an beiden Standorten möglich ist. Die PJler*innen werden zu Beginn des Tertials eingeteilt und man rotiert durch alle Bereiche der Gyn, was echt total super organisiert war, da man alles mitbekommt und man im Vorhinein schon weiß, wann man wo sein wird. Im Kinderwunschzentrum, der onkologischen Tagesklinik und der Ambulanz ist man regulär nur 1 Woche jeweils und schnuppert sozusagen mal rein. Auf den operativen Stationen ist man meist einige Wochen und im Kreißsaal auch nochmal ein paar Wochen. Da ich immer mittags gegangen bin, kann ich zu den regulären Arbeitszeiten und Feierabend nichts sagen.

Stationen:
hier ist man für die Blutentnahmen, Nadeln, Hakenhalten im OP und anfallende Stationsarbeit zuständig. Visite beginnt meist um 7:30. Wer wann in welche OP geht und wo überhaupt PJler gebraucht werden, muss man sich ein bisschen selbst erarbeiten und einteilen. Man kann aber auch immer, wenn auf Station nichts mehr ist, in den OP zum Zuschauen. Im OP darf man auch oft zunähen.

Kinderwunschzentrum:
hier ist man eher Zuschauer und bekommt einen Einblick in die Themen und das Arbeiten

onkologische Tagesklinik:
man sitzt bei den Gesprächen dabei und darf Ports anstechen

Ambulanz:
je nachdem an wen man gerät und wie engagiert man ist, sitzt man nur daneben oder darf auch komplette Patientinnen anamnestizieren und untersuchen

Kreißsaal:
hier musste ich mich ehrlich gesagt erstmal an die Dynamik gewöhnen, da es einfach so ganz anders ist als alle anderen Bereiche. Richtige PJler Aufgaben (außer Nadeln legen und Assistenz bei Sectios) gibt es hier eigentlich nicht und man muss eher immer schauen, dass man wo dabei sein kann. Im Kreißsaal spielen die Hebammen natürlich eine große Rolle und es ist extrem wichtig, immer bei der zuständigen Hebamme zu fragen, ob man zu einer Frau in den Kreißsaal zur Geburt oder anderen Sachen mit rein darf. Niemals einfach so reingehen, dann können die sehr unangenehm werden. Generell fande ich den Kontakt mit einigen Hebammen eher schwierig. Ich habe mich immer vorgestellt und immer gefragt und trotzdem hat man einigen sehr stark angemerkt, dass sie Medizinstudierenden nicht sehr wohlgesonnen sind. Das hat mir ehrlich gesagt den Spaß am Kreißsaal ein bisschen verdorben. Insgesamt konnte ich trotzdem bei einigen (ca 7) vaginalen Geburten dabei sein und vielen Sectios. Hätte ich mich richtig dahintergeklemmt, hätten es auch noch mehr vaginale Entbindungen sein können.

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Generell ist das Team, va die Assistenten, sehr sehr nett. Man durfte auch immer Dienste mitgehen, wenn man das vorher abgesprochen hat und zumindest auf den Stationen sonst immer jemand da war. Großes Manko (aber das hat nichts mit der Gyn, sondern mit Uni allgemein zu tun) finde ich die doch sehr starken Hierarchien. Man wird als PJler schon auch wertgeschätzt v.a. von den Assistenten, aber irgendwie habe ich mich doch oft nicht als gleichwertig und in meinem Mensch-Sein wahrgenommen gefühlt. Aber man weiß ja, worauf man sich bei der Uni einlässt. Dafür bekommt man wirklich einen super Einblick in das Spektrum dieses Fachs und merkt, ob man sich vorstellen kann, das zu machen oder nicht. Ich würde es immer wieder dort machen und kann es empfehlen.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Mitoperieren
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Braunülen legen
Poliklinik
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Botengänge (Nichtärztl.)
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
500

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.2