PJ-Tertial Innere in Medizinische Hochschule Hannover (5/2021 bis 9/2021)

Station(en)
Gastroenterologie und Kardiologie
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, Diagnostik
Heimatuni
Hannover
Kommentar
Das Tertial ist gesplittet in zwei 8-Wochen-Rotationen. Man kann sich vorher zwei Abteilungen wünschen. Zur Auswahl stehen neben den klassischen Abteilungen Kardio, Nephro, Gastro, Hämato/Onko etc. auch die ZNA. Ich habe Gastro und Kardio gewählt.
Allgemein: Es gibt jeden Tag ein 60-90 min PJ-Seminar. Jeden Tag aus einer anderen Fachrichtung. Zwischen Mai und September 2021 wurden diese auch in Präsenz durchgeführt. Für dieses Seminar gilt Anwesenheitspflicht, weswegen man währenddessen auch von der Stationsarbeit befreit ist. Man soll 1-2 Nachtdienste machen. Dafür bietet sich eine Intensivstation an. Die Stationsärzt*innen kennen in der Regel Kolleg*innen auf der Intensiv und vermitteln. Es gibt keine Umkleiden auf Station. Im Kellergeschoss im K5 gibt es aber Studierendenumkleiden mit Spinden, Zugang mit der Multicard. Funktionskleidung gibt es auf Station. Kittel wird in der Regel nicht getragen.
Gastro: Ich hatte Gastro vor dem PJ gar nicht auf dem Schirm, war aber sehr begeistert von der Zeit dort. Nach meiner Rotation wurde ein fester Rotationsplan eingeführt, der 4 Wochen auf Station, 1 Woche in der Endoskopie, 1 Woche im Sono und 2 Wochen Intensivstation vorsehen. Ich war während meiner Zeit 8 Wochen auf Station 38 (Privatstation) und bin tageweise in die Funktionen gegangen. Zu Beginn werden die Gastro-PJler*innen vom Chef zum Gespräch und Kennenlernen eingeladen. Lehre hat einen hohen Stellenwert beim Chef. Auf Station wurde ich sehr gut ins Team integriert. Die Privatstation ist offiziell eine Allgemeine Innere, dort sieht man aber ein sehr breites Spektrum der Gastroenterologie: Von Onko bis Transplant ist alles mit dabei. Auch wenn alle Patienten dort P-versichert sind und man sich gelegentlich mit ihren Eigenheiten herumschlagen muss, gibt es auch Vorteile: Die morgendliche Blutentnahme übernimmt der Blutentnahme-Dienst und aus dem 8. Stock eine guten Ausblick. Der Tag beginnt gegen 07.45 Uhr. Um 08.00 Uhr ist radiologische Frühbesprechung mit der Demonstration der CT- und ERCP-Bilder des Vortages. Ab 09.00 Uhr ist Chef-Visite. Gegen 15.00 Uhr gibt es nochmal eine Oberarztvisite, zu der man bleiben kann, aber nicht muss. Meine Aufgaben umfassten Patientenaufnahme mit Anamnese, Untersuchung, Blutentnahme und Zugang legen; ich durfte eigene Patienten von Aufnahme bis Entlassung unter Supervision betreuen und bei der Visite vorstellen; Aszites- und Pleurapunktionen konnte ich einige machen. Ich hatte meinen eigenen PC im Arztzimmer und die Assistenten haben gerne und häufig teaching gemacht. Ich war in der Regel bis 15.30/16.00 Uhr da.
Fazit: Man sieht in der MHH ein sehr spezielles Patientenklientel: Viel Transplant, viel Onko, auch sehr seltene Erkrankungen, wenig Allerwelts-Gastroenterologie. Aber man bekommt einen tollen Einblick über die Breite des Fachs. Ich kann die Rotation sehr weiterempfehlen.
Kardio: Auf der Kardio gibt es einen festen Rotationsplan, nach dem man insgesamt 2,5 Wochen auf Normalstation und 2 Wochen auf der kardiologischen Intensivstation verbringt. Die restlichen Wochen rotiert man alle 2-3 Tage in eine Ambulanz oder in die Intervention: Von Herzkatherlabor über Rhythmologie und Echo-Labor bis zur EMAH-Ambulanz. In der ersten Woche starten alle PJler*innen auf der Normalstation. Der PJ-Beauftragte erstellt dann einen Rotationsplan möglichst nach den eigenen Wünschen. In der Regel startet man morgens um kurz vor 8. In den Funktionen und Ambulanzen hat man lediglich eine Zuschauerrolle und beschattet die Ärztinnen. Man findet nicht so richtig ins Team, sieht dafür aber viele verschiedene Bereiche. Auf der Normalstation macht man zahlreiche Aufnahmen mit Anamnese, Untersuchung, Zugang legen, Blutabnehmen, Aufklärung und Arztbrief-Anlegen. Es gibt eigentlich eine MTA, die morgens Blut abnimmt. In meiner Zeit mussten aber wir PJler*innen und Famulant*innen immer ran. Es gab leider nur ein winziges Aufnahmezimmer, in dem noch zwei weitere Kollegen am PC arbeiten und Arztbriefe diktierten. Die Arbeitsatmosphäre auf der Normalstation war deswegen und aufgrund des hohen Bettendrucks eher angespannt. Auf der Intensivstation beginnt die Frühschicht um 07.00 Uhr, man darf dann nach 14 Uhr gehen wann man möchte, aber bleiben, solang man möchte. Auf der Intensiv kann man nicht sonderlich viel selbst machen, man beschattet eher eine*n der Ärzt*innen, die in der Regel gerne etwas über Beatmung, Monitoring, ECMO, LVAD oder Echo etc. erklären. In der zweiten Woche, wenn man ein paar von den Ärzt*innen kennt, darf man meist auch selbst mal was machen. Ich durfte ZVKs und Arterien legen. Ich habe dort einen Nachtdienst mitgemacht, was sich sehr gelohnt hat.
Fazit: Vom Bettendruck und der angespannten Atmosphäre darf man sich nicht anstecken lassen und einfach den eigenen Stiefel durchziehen. Man wird nirgends so richtig Teil des Teams und stellt sich überall und andauern neu vor. Dafür sieht man durch die vielen Rotationen mehr von der Abteilung als die Assistent*innen kennen. Die Kardio-Intensiv war eine super. Wer Kardio spannend findet, kommt hier auf seine Kosten.

Bewerbung
PJ-Portal
bei Abteilungswünschen für die Rotation lohnt sich frühzeitiges Melden bei Frau Boße
Unterricht
5x / Woche
Inhalte
EKG
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Braunülen legen
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
EKGs
Blut abnehmen
Punktionen
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Botengänge (Nichtärztl.)
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
kumulativ 400€/Monat
Gebühren in EUR
keine

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
3
Freizeit
3
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.13