PJ-Tertial Neurologie in Klinikum Bremen-Mitte (11/2020 bis 2/2021)

Station(en)
Stroke Unit, ZNA, Allgemeine Neurologie
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Das Tertial in der Neurologie am Klinikum Bremen Mitte war für mich mit Abstand das lehrreichste und schönste Tertial; als PJlerin wurde ich hier super integriert und eher als vollwertige Arbeitskollegin betrachtet denn als Studentin, sodass ich das PJ hier jedem ans Herz legen kann, der im Hinblick auf den Arbeitsbeginn schon mal erleben und üben möchte, ganz selbstständig und umfassend auf Station mitzuarbeiten.

Anstatt die Vormittage nur mit Blutabnahmen und ähnlichem zu verbringen, geht man hier zunächst morgens mit in die morgentliche Frühbesprechung, in der jeder Patient kurz aber umfassend angesprochen wird, sodass man einen guten Überblick bekommt. Anschließend findet die neuroradiologische Besprechung statt.
Auf Station danach meist noch eine halbe Stunde bis zur Visite frei, sodass man sich in dieser Zeit in Ruhe wichtige Labore oder Befunde angucken kann, um für die Visite vorbereitet zu sein. Ich durfte öfter alleine Patientenzimmer visitieren oder bin mit einem Oberarzt mitgelaufen und habe die Visite dokumentieren dürfen und die Gelegenheit gehabt einiges zu erfahren oder zu erfragen.

Man bespricht insgesamt wirklich sehr viel mit den KollegInnen bzw. OberärztInnen, sodass man zum einen sehr gut lernt Entscheidungen wirklich zu verstehen und zu treffen, weil man die Schritte gut durchsprechen kann, gleichzeitig fühlt man sich dadurch immer sicher in dem was man tut und bekommt sehr viel "praktisches Wissen" zusätzlich zu den neurologischen Krankheitsbildern vermittelt. Das ist in meinem weiteren PJ von großem Wert für mich gewesen.

Wie mein Vorredner schon sagte, gilt hier das Motto "nichts muss, alles kann", sodass jeder selbst schauen kann wie viel er/sie sich zumutet und ausprobieren möchte.

Besonders spannend fand ich zudem die Zeit in der Notaufnahme! Wir PJler sind abwechselnd rotierend alle drei Wochen eine Woche in der ZNA gewesen. Hier hat man zum einen "Action" indem man die Einlieferungen und Behandlungen von Stroke (-Verdachtsfällen) miterlebt (Erstkontakt, CT, Entscheidung für/gegen Lyse/Thrombektomie, ggf. Lysedurchführung, Thrombektomie-Einleitung - hier darf man auch gern mal mit dabei sein!), aber auch unklare Vigilanzminderungen (Blutung, Intoxikation, Stoffwechselentgleisung?), oft in Zusammenarbeit mit der Neurochirurgie oder auch ab und zu in detektivischer Zusammenarbeit mit der Inneren Medizin (die nichtketotische hyperglykämieinduzierte Hemichorea-Athetose lässt grüßen). Als PJler erlebt gerade bei den Notfällen intensiv mit, wie schnelle Entscheidungsfindungen vollzogen werden und worauf es wirklich im Notfall ankommt.
Man kann bei den Nicht-Notfällen (Fazialisparesen, Kopfschmerzen, Sehstörungen, Schwindel) von Erstkontakt über Anamnese, Untersuchung, Dokumentation und ggf. Vorbereitung für die Verlegung auf Station alles (am Anfang unter intensiver Anleitung, später unter Rücksprache) auch selbst machen.

Im Besonderen möchte ich auch nochmal auf das Stationsklima eingehen, denn so ein nettes Team findet man selten - der Chefarzt, wie auch alle Oberärzt/innen Assistenzärzt/innen sind super freundlich, hilfsbereit und jederzeit ansprechbar mit etwaigen Fragen/Anliegen. Morgens wird ab und zu gemeinsam eine Runde Kaffee oder Gebäck in der Cafeteria geholt und Mittags geht man ab und zu gemeinsam essen.
Ich habe mich daher immer sehr wohl und integriert gefühlt. Rückblickend, da ich mittlerweile am Ende meines PJs angekommen bin, kann ich sagen dass mir die Zeit in der Neuro am KBM am besten gefallen und am besten auf den Arbeitsbeginnn vorbereitet hat.

Daher kann ich nur sagen, bewerbt euch! :-)
Unterricht
5x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Prüfungsvorbereitung
Patientenvorstellung
EKG
Tätigkeiten
Punktionen
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
Notaufnahme
EKGs
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
649

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07