PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Maria-Theresia-Klinik Muenchen (3/2021 bis 6/2021)

Station(en)
2
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Die Maria-Theresia-Klinik ist ein kleines chirurgisches Haus im Herzen Münchens und ich hatte dort eine wirklich wunder, wunderbare Zeit! In diesem Haus herrscht einfach eine gute, wertschätzende Stimmung, vom Empfang, der Verwaltung, den Ordensschwestern, der Hauswirtschaft und Technik bis zur Pflege und den Ärzten und Ärztinnen.
Es gibt zwei Allgemeinstationen, einen Aufwachraum mit Intensivstation und die Ambulanz. Insgesamt gibt es drei Op-Säle, welche eigentlich täglich in Betrieb sind. Neben den viszeralchirurgischen Eingriffen finden durch Belegärzte auch an zwei bis drei Tagen pro Woche proktologische Eingriffe statt. Eine plastische Chirurgin führt einmal pro Woche Operationen durch. Ein weiterer Belegarzt ist Neurochirurg und führt Eingriffe zur Spinal Chord Stimulation durch. Es war gern gesehen, wenn man sich bei Leerlauf sich die Ops anschaut, welche einen auch interessieren.
Arbeitsbeginn ist gegen 7.30 Uhr. Ich hab meist bereits um 7 Uhr begonnen um die Blutentnahmen bis 8.00 Uhr fertig zu haben (ich wollte meinen Kollegen die auf Station waren da keine Arbeit übrig lassen). Eigentlich sind immer zwei PJler je auf Station 1 und 2 um sich da die Arbeit zu teilen. Anschließend gehts nahezu jeden Tag in den OP als dritte Assistenz bei den Schilddrüsen-OPs (einer der Schwerpunkte dieses Hauses) oder den offenen Abdominaleingriffen. Mit etwas Engagement durfte ich auch als erste Assistenz bei den Laparoskopien die Kamera führen oder kleine Wundverschlüsse mit assistieren.
Sobald man nicht im OP eingeteilt ist kann man am Vormittag mit Visite machen, Verbände wechseln, die Anamnese der stationären Neuaufnahmen für den nächsten Tag machen oder auch mit in der Ambulanz helfen. Je nach Engagement darf man auch die Arztbriefe der anstehenden Entlassungen verfassen, Reha-Anträge stellen oder andere Orgasachen auf Station machen. Ansonsten darf man jederzeit mit ins Sono (es ist normalerweise für die Neuaufnahmen oder die Sprechstunde immer mit einer/einem ärztlichen Kollegin/Kollegen besetzt).
Die Blutentnahmen, die Assistenz im Op und die Anamnesen der Patienten ist eigentlich feste PJ-Aufgabe. Sobald diese "Pflichtigkeiten" gewissenhaft erledigt sind, darf man gerne am Nachmittag gehen. Ich bin öfters mit in die Besprechung um 15.30 Uhr gegangen, da der Op-Plan für den nächsten Tag besprochen wurde oder die aktuellen Bildgebungen der Radiologie. Es war meist ein Radiologe anwesend.
Es fanden immer kleine Fortbildungen (z.B. Hernien, Rektumkarzinom, Nahtkurs) durch die ärztlichen Kollegen statt. Jeden Mittwoch ist Tumorkonferenz (mit Corona leider nur über Zoom) und jeden Montag am Monatsanfang eine Fortbildung für alle ärztlichen Kollegen.
Und nun das Wichtigste:
Die MTK ist eine tolle Adresse sein chirurgisches Tertial zu verbringen. Nie wollte ich Chirurgie machen und habe deswegen auch ein kleines Haus gewählt. Und ja, es gibt keine Ortho, Herzchirurgie oder Notaufnahme. Aber die Waage zwischen Op und Station hält sich hier einfach wunderbar und es gibt auch mit den Belegärzten ein schönes Spektrum. Vor allem fand ich toll, dass dort soviele Schilddrüsen und Nebenschilddrüsen operiert werden.
Alle, vom Chefarzt, der leitenden Oberärztin (auch die PJ-Beauftragte) und Oberärzte, sowie allen Fach- und Assistenzärzten wird man sehr gut ins Team und in die Zusammenarbeit integriert. Die Pflege auf Station ist sehr kompetent, man arbeitet Hand in Hand und es ist einfach ein schönes Miteinander. Alle im OP sind ausgesprochen nett, geduldig und hilfsbereit, vor allem wenn man genau gar keine Op-Erfahrung hat, sowie ich :) Auch mit der Anästhesie ist es ein wunderbares Miteinander. Wenn gerade Leerlauf ist, darf man da auch gerne mal zur Narkoseeinleitung dazu.
Jede Frage wurde immer von allen auch am Tisch geduldig beantwortet. Man stand nie unter Zeitdruck und konnte sich immer Zeit für die Tätigkeiten bei den Patienten nehmen. Wenn man bis nachmittags im Op war und man noch einen Berg an Anamnesen vor sich hatte auf Station, waren sie größtenteils von den Kollegen bereits erledigt. Es wurden einem nie Arbeiten aufgebürdet, sowie es wo anders ja öfters der Fall ist. Egal was man gemacht hat, man hat immer gemerkt, dass man dadurch seinen Kollegen eine große Freude macht. Im Op war es eigentlich immer selbstverständlich, dass ich die Hautnaht machen durfte.
Mir war es wichtig einen Eindruck davon zu bekommen, wie die Arbeit als Assistenzarzt auf Allgemeinstation so ist. Und den habe ich sehr gut gewonnen.
Danke an alle Mitarbeiter der MTK für die schöne und lehrreiche Zeit!
Bewerbung
Empfehlungsschreiben durch die Klinik selbst
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
Nahtkurs
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Eigene Patienten betreuen
Punktionen
Braunülen legen
Untersuchungen anmelden
Röntgenbesprechung
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Rehas anmelden
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Mitoperieren
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
350

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1