PJ-Tertial Neurologie in Klinikum Bremen-Nord (3/2021 bis 6/2021)

Station(en)
N1
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Hamburg
Kommentar
Ich kann die Neurologie in Bremen-Nord wärmstens fürs PJ/Famulatur empfehlen.
Die Fachrichtung ist hier noch sehr jung und soll mit einer weiteren Neuro-Station weiter ausgebaut werden.
Bisher findet ihr hier eine Stroke-Unit (seit 2016), die zur anderen Hälfte Normalstation (seit 2017) ist, wo alle erdenklichen Neuro-Fälle behandelt werden (habe u.a. ALS, Neurolues, Ballismus, Chorea H. gesehen). Auch rate ich in die ZNA zu rotieren. Weiter kann Gefäßultraschall + Elektrophysiologie (ENG, EMG) zugeschaut werden.

Vom Chef- bis zum Assistenzarzt und im Kontakt mit MTAs und Pflege herrscht ein sehr freundlich-familiäres Klima:
Gleich am ersten Tag wurde ich von Dr. von Mering persönlich durchs Haus geführt, der sich viel Zeit nahm alles Wichtige zu erklären.
Die Assistenten (Altersdurchschnitt 30J.) gehen täglich gemeinsam in der Kantine Mittagessen, sodass man sich hier regelmäßig anschließen kann. Die Preise liegen im Bereich von 4€.
Da ich der erste PJler im Hause war, existierte noch kein "Erwartungshorizont", sondern es gilt "alles kann, nichts muss".
Man sollte sich also selbst ein Konzept machen, was man am Ende erlebt haben will:
-Pünktlich sein zu den Frühbesprechungen um 8Uhr ist gern gesehen. (Eine Leichtigkeit, wenn man eine der 4 Personalwohnungen mit WC/Dusche à 20qm im Haus für ca. 200€ gemietet hat). Das ermöglicht zügige Übergabe der nächtlichen Fälle, sodass der Chef am Ende noch Zeit hat für "Klinische 10min", also einen klinischen Fall vorliest und Diagnostik/Therapie durchgeht.
-1x/Woche Mo o. Do gibt's nach Lehrplan 1 Std. Unterricht mit Powerpoint-Präsentation, am Ende können alle Fragen geklärt werden.
Hätte mir gewünscht noch mehr Lehre gehabt zu haben, sicher kommt das noch.
-Täglich findet mehrstündig eine ausführliche Visite statt: Di+Do chefärztlich, Mo, Mi, Fr oberärztlich, wo ich mich regelm. "drangehängt" habe.
-Lumbalpunktionen erst mitschauen, dann selbst durchführen.
-1x/Monat gibt es ein "Lyse-Training" durch Frau Dr. Lopez mit Simulationspatient. Ziel ist es, binnen 30min (bei Lyse-Indikation) zu lysieren. Ein straffer Zeitplan! Hier durfte ich 2x die Arztrolle spielen.
-In der ZNA kann man Patienten aufnehmen/ voruntersuchen und im Folgenden dem Team vorstellen, ansonsten elektive Pat. die zur MS-Prophylaxe kommen.
-Auch die Betreuung eigener Patienten von Anfang bis Ende ist möglich. Der SAP-Zugang ist für alle ärztl. Funktionen freigeschaltet, sodass sowohl nach Absprache Untersuchungen angemeldet als auch Arztbriefe (mit)geschrieben werden können.
-Demenz-Kurztests durchführen (Uhrentest+Mini-Mental, oder die neueren: Dem-Tect + MOCA)

( Tipp: Auch eine tagweise Rotation in Gefäßchirurgie oder Neuroradio ist kein Problem. Und der Klinikverbund Nord ermöglicht sogar die Rotation zwischen den städtischen Kliniken. Im Nachhinein hätte ich so das Schlaflabor in Bremen-Ost oder die größte Norddeutsche Stroke-Unit in Bremen Mitte noch besuchen können. )
Bewerbung
> 3 Monate
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Patientenvorstellung
Bildgebung
Repetitorien
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Punktionen
Röntgenbesprechung
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Eigene Patienten betreuen
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Blut abnehmen
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13