PJ-Tertial Gastroenterologie in Vivantes Klinikum am Urban (3/2021 bis 5/2021)

Station(en)
51
Einsatzbereiche
Diagnostik, Station
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Die ersten zwei Monate meines zweiten Tertials haben mich in die Gastroenterologie im Urban geführt. Die Organisation war klassisch für große Berliner Krankenhäuser: Termin für die Einführungsveranstaltung per Mail, dann die obligatorische Hygiene-Belehrung und ne Führung durch das Haus. Namensschild war schon von der Sekretärin der Gastro vorbereitet, ich habe Kleidung bekommen und anschließend ging es auf die Station. Am Anfang wurde bereits gesagt dass wir angeblich nun eine Aufwandsentschädigung bekommen sollen, Stand heute (in 4 Tagen ist das Tertial komplett vorbei) haben wir noch keinen Cent davon gesehen.

Der Stationsalltag ist für eine innere Station ganz typisch: Dienstbeginn um 8:00, dann erstmal Flexülen legen, die Standard-BEs (nichts gekühltes (Ammoniak!), keine Blutkulturen) hat meistens die Phlebotomistin schon erledigt. Wenn du damit fertig bist machst du meistens Neuaufnahmen, Dienstags und Donnerstags läufst du auch bei den CA- oder OA-Visiten mit, ansonsten ist bei dem Patientendurchsatz die Visite immer recht kurz. Zwischendrin bleibt auch Zeit für teaching, und vor allem lernst du auf der Station ein effizientes Zeitmanagement. Es ist schon einiges zu tun, aber du lernst die Basics (Kurve schreiben, Anordnungen, etc) dadurch ziemlich schnell. Nach der Röntgenbesprechung zu Mittag (über Zoom) gehen alle Ärzte (wirklich alle) gemeinsam in die Kantine, dort hast du als PJay 4,10€ frei. Reicht für die weniger fancy Gerichte ganz gut, ansonsten zahlst du halt 50 Cent oder so drauf.
Nach dem Mittagessen hast du oft Papierkram zu machen. Briefe schreiben die Ärzte selbst, aber so Sachen wie Geriatrie-Anmeldungen werden gerne an die PJays weitergeleitet. Pro-Tipp: Zuerst in den jeweiligen Sekretariaten anrufen und fragen ob sie was frei haben. Dann ersparst du dir viel Arbeit. Die Telefonnummern kennst du ab der dritten Woche auswendig. EKGs auswerten ist auch ne klassische PJay-Aufgabe, die stapeln sich manchmal in einer Lade und du kannst dann entspannt eine Stunde 15 EKGs abarbeiten. Danach kannst du das auf jeden Fall auch.
Wenn auf der Station gerade nichts los ist kannst du immer in die Endoskopie gehen, das solltest du aus Eigeninitiative auch häufig machen. Die auf der Homepage versprochene geblockte Woche Endoskopie hat der CA mit dem Satz „der PJler hat dort nichts zu tun. Er soll auf der Station lernen damit er nach dem Jahr direkt eingesetzt werden kann. Für Belustigungen hatten Sie die letzten 5 Jahre lang Zeit“ abgeschmettert. Der Rest der Belegschaft ist dafür umso netter, „sag es dem Chef einfach nicht“ war ein gut gemeinter Tipp von denen. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel, aber diese sind selten und wenn du nicht immer nur zurücksteckst und auf manche Kommentare auch genauso klar austeilst, mäßigen sich die Betreffenden auch schnell im Ton.
Das Patientenklientel ist sehr vielfältig, du hast von Notfällen aus der Rettungsstelle (v.a. obere GI-Blutungen) über Auftragsarbeiten à la Leberzirrhose kontrollieren bis zu neuroendokrinen GI-Tumoren eine bunte Mischung an Krankheitsbildern.
Arbeitsende ist offiziell um 16:30, wenn nichts zu tun ist wirst du auch schon früher nach Hause geschickt. Auch wenn du mal ankündigst dass du an diesem Tag früher raus musst ist das problemlos möglich.

PJ-Unterricht ist jeden Montag Nachmittag, jede Woche ist eine andere am Standort vertretene Klinik an der Reihe.
Randnotiz in Corona-Zeiten: PJays, die im letzten Tertial nicht geimpft wurden, haben am ersten Freitag einigermaßen unbürokratisch die erste Impfung, später dann auch die zweite bekommen. Schnelltests konntest du auch Station für sich machen, das Abstreichen der Patienten wurde von der Pflege gemacht.

Fazit: Die Gastro ist eine gute Station für das Innere-Tertial. Langeweile kommt selten auf, du wirst eingebunden und wertgeschätzt. Du lernst nochmal eine anständige Anamnese, körperliche Untersuchung mit reichlich DRUs und siehst wie eine Station gut gemanaged werden kann.
Bewerbung
Ãœber das PJ-Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Nahtkurs
Bildgebung
Repetitorien
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Prüfungsvorbereitung
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Rehas anmelden
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
Punktionen
EKGs
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.8