PJ-Tertial Chirurgie in Krankenhaus Schwabing (9/2021 bis 12/2021)

Station(en)
Unfallchirurgie, Allgemeinchirurgie
Einsatzbereiche
OP, Station, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Das beste an diesem Tertial war die tolle Betreuung durch Eva Heilgeist. Absolute Ausnahme-PJ-Beauftragte, die sich unfassbar für uns (teils mit bösen Mails an ALLE Kollegen) einsetzte. Ansonsten wurde man als absoluter Dienstleister gesehen. PJ wie im Lehrbuch.... von vor 30 Jahren. Die meiste Zeit verbringt man in der Unfallchirurgie. Normalerweise hantieren hier 10-30 PJler gleichzeitig, die sich entweder auf den Füßen stehen oder viel Freizeit geniessen (wohl auch aktuell wieder so). In unserem Tertial war man es wohl gewohnt, dass PJler ausschließlich faule Studenten sind, deren einziges Ziel es ist, früh nach Hause zu gehen (Lieblingszitat in der Allgemeinchirurgie "Entweder du kannst kein Blut abnehmen oder du hast es gar nicht versucht", nachdem ich bei einer sehr kranken Patientin nach 5 mal (...) Stechen mit folglicher Stauungs-Hyperkaliämie >11 an Tag 10 ihres Aufenthaltes darum bat, dass die erneute Abnahme einer der Ärzte macht ...... für die restlichen 20 Patienten war man aber natürlich gut genug). Stattdessen war es bei uns (2-4 PJler) allerdings so, dass wir nie früh nach Hause kamen. Im OP durfte man meistens nur das Bein anheben, manchmal konnte man nichtmal den Schnitt sehen. Viel Lehre fand man weder hier, noch auf Visite(0,0) oder im PJ Unterricht (fand circa 2mal nach intensivster Aufforderung statt). Die meiste Zeit verbrachte man mit Verbandswechseln und Blutentnahmen oder dem Ausfüllen von Studienbögen oder Briefen. Nichts davon hat einem irgendwie etwas gelehrt (abgesehen von der Wundeinschätzung lol), insbesondere weil man die meiste Zeit alleine auf Station war. Oft hatte ich aber so viele Aufgaben, dass ich durchgängig beschäftigt war (an ruhigen Tagen sass man aber auch teilweise ab 10 Uhr bis 15.30 alleine rum, denn: Es gibt einen PJler Piepser, der wirklich für jeden Mist benutzt wird und immer bis 15.30 besetzt sein muss (falls evtl. nochmal eine Blutentnahme sein muss....). Einmal wurde ich beim Mittagessen angepiepst, dass ich bei einer Patientin mit Brustschmerz bitte sofort ein Trop abnehmen und ein EKG schreiben muss- anstatt, dass eine einzige Blutentnahme vom Assistenzarzt selbst durchgeführt wird. Jegliche nervige Aufgaben wurden an PJler geturft, dafür bekam man so gut wie nichts zurück. In der Allgemeinchirurgie war die Stimmung am allerschlechtesten und wer allgemeinchirurgisch interessiert ist, kann hier wirklich gar nichts lernen. Immerhin gibt es dort auf Station einen Internisten, der einen zwischendurch beispielsweise EKGs abfragt. Chirurgisch lernt man wie gesagt nichts. Nachdem wir uns nach einigen Wochen sehr beschwerten, wurde uns zumindest sehr viel Dankbarkeit ausgesprochen und man wurde einmalig sogar um 15.30 vom OA im OP beim Haken halten abgelöst. Das beste waren die Nachtdienste, die einem auch sehr viel freie Zeit weit entfernt von der langweiligen Stationsarbeit bescherten. Hier durfte man auch viel Nähen. Ansonsten war es aber teilweise eher gruselig, wie es dort zugeht. Einmal lag ein Arzt aus Schwabing auf unserer Station, der sich im Endeffekt früher entlassen ließ, weil er es so furchtbar fand.
Auch wenn es einige wirklich coole Ärzt*innen hier gibt, war das Tertial absolut nicht empfehlenswert. Mit Abstand das absolute schlechteste Tertial meines PJs (die anderen waren im Gegenteil sogar sehr, sehr gut). Dies schreibe ich nicht aus Frust, sondern in der Hoffnung, dass sich die Situation durch Bewertungen wie diese für zukünftige Studenten bessert. Ansonsten braucht die Abteilung einen Blutentnahmedienst und sollte keine PJ-Plätze mehr vergeben.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Blut abnehmen
Braunülen legen
Notaufnahme
Chirurgische Wundversorgung
EKGs
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
4
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
5
Klinik insgesamt
5
Unterricht
6
Betreuung
5
Freizeit
4
Station / Einrichtung
6
Gesamtnote
6

Durchschnitt 5.2