Zusammengenommen kann man das PJ in der Chirurgie im Dritten Orden weiterempfehlen.
Im Haus gibt es drei Abteilungen: Unfallchirurgie, Allgemeinchirurgie und Gefäßchirurgie. Dabei ist man fest 6 Wochen in der UCH eingeteilt. Die weiteren 12 Wochen kann man entweder komplett in der ACH verbringen oder 6-6 auf ACH und GCH aufteilen.
Erstmal generelles zum PJ im Dritten Orden:
Die Organisation ist top. Der Papierkram wird im Vorhinein per Mail mit der PJ-Koordinatorin geklärt. Am ersten Tag ist ein Einführungstag mit Schlüsselübergabe, Zugang zu Orbis, ... Spinde bekommen die meisten, ein paar gingen aber leer aus. Falls ihr keinen bekommt fragt regelmäßig nach, dann klappt es. Essen ist sehr gut (leider etwas wenig...), kostenlos und immer möglich. Wenn man im OP steht können andere PJler das Essen einem aus der Kantine mitbringen, damit man es später noch essen kann. Bezahlung gibt es keine allerdings wird einem ein iPad überlassen. Fortbildungen sind aus verschiedenen Abteilungen von Mo bis Do. Der Abteilungsübergreifende PJ-Beauftragte der Klinik ist sehr dahinter, dass diese auch stattfinden. Das war wirklich stark organisiert. Cool sind am Ende des Tertials die M3-Simulationen mit den OÄ. Diese sind freiwillig aber unbedingt zu empfehlen. Egal in welche Fachrichtung im Haus ist kann man auf dem NAW mitfahren. Im gesamten Haus gibts einen Blutentnahmedienst, sodass BEs und Viggos nur vereinzelt nachmittags anfallen.
Da sich das "PJ-Erlebnis" in den drei chirurgischen Abteilungen schon stark unterscheidet hier noch eine einzelne Übersicht:
UCH - Großes und super herzliches Team, z.B. per Du mit allen OÄ und wirklich motiviertes Teaching und persönliche Betreuung von den AÄ. Alltag auf Station besteht aus Visite, Verbandswechseln, Arztbrief schreiben,... Alles was man selber kann und will darf man machen, ansonsten macht man es mit den AÄ zusammen. Wer viel Zeit im OP verbringen will hat hier gute Möglichkeiten. Wer darauf keine Lust hat muss aber auch nicht, da es bezahlte Studis zum Hakenhalten gibt. Man kann noch 1-2 Wochen in die NA. Auch da darf man schnell eigenständig Patienten untersuchen, Diagnostik anmelden ect..
ACH - Kleines aber nettes Team. Anfangs war es etwas langweilig, da man außer Verbandwechseln und Drainagenziehen nicht viel machen durfte und auch nicht allzu stark eingebunden wurde. Ich hatte das Gefühl, man muss sich erst ein bisschen beweisen, bevor die AÄ einem "sinnvollere" Arbeit zutrauen. Nach einiger Zeit wurde es viel besser, also durchhalten und etwas Motivation zeigen ;) In der ACH muss man manchmal in den OP. Hier ist die Stimmung aber sehr gut und die OÄ erklären viel und gern. Nur mit dem Chef muss man sich auf lange OPs einstellen in denen man sich anschweigt. Umso cooler ist es mit dem LOA, versucht bei dem oft in den OP zu kommen. Die NA wird von den AÄ der Station mitbetreut, als PJler muss man schauen, dass man mit denen gemeinsam dann dort hin geht. Hier kam es manchmal vor, dass interessante Fälle in der NA behandelt wurden und einem niemand Bescheid gegeben hat, also versucht dort dahinter zu sein oder darauf zu bestehen, dass ihr angerufen werdet.
GCH - Sehr kleines Team. Menschlich sind alle super nett, allerdings hatte ich nie das Gefühl, wirklich zum Team dazuzugehören. Auf Station wird einem wenig erklärt und trotz Blutentnahmedienst wird man dauernd zum "mal schnell ne Nadel legen" geschickt. Höhepunkt waren immer die Wundvisiten mit den Wundpflegern und einem OA. Die Wundpfleger haben richtig Spaß dran einem ihr Wissen weiterzugeben und ich glaub für alle späteren Fachrichtungen ist das Wissen zur Versorgung von chronischen Wunden viel Wert. Man wird oft in den OP fest eingeteilt, steht dann aber in 90% der Fälle trotzdem ohne Aufgabe daneben... Mein Fazit: Ich wäre lieber 12 Wochen in der ACH geblieben, da es dort vor allem gegen Ende immer cooler wurde.