PJ-Tertial Innere in Klinikum Muehldorf am Inn (11/2020 bis 2/2021)

Station(en)
2.2
Einsatzbereiche
Diagnostik, Notaufnahme, Station
Heimatuni
TU Muenchen
Kommentar
Dieses Tertial war das Dritte und Letzte meines PJs, daher war es etwas kürzer als die anderen (Fehltage). Des Weiteren fiel dieses Tertial in die Corona Hochphase Ende 2020/Anfang 2021. Es muss hier also gleich zu Beginn festgehalten werden, dass hier einiges anders lief als es normal der Fall wäre.

Zusammenfassung: Hervorragende PJ-Betreuung, Unterkunft gestellt, Aufwandsentschädigung, viel PJ-Unterricht und gute Lehre

Rotationen:
Da mein Innere Tertial leider in die Corona Hochphase viel, konnte ich hier leider nicht das Tertial mitnehmen dass hier normalerweise geboten wird. Normalerweise sind Rotationen auf die Pulmo, Kardio, Stroke und in die ZNA vorgesehen. Die Intensivstation wird anästesiologisch geführt, man kann aber auf Wunsch auch jederzeit dort hin. Auf Grund der Umstände war es mir nur möglich meine stationäre Zeit auf einer der Corona Stationen zu machen und danach in der ZNA zu helfen.
Die Stationsarbeit läuft hier ähnlich wie in anderen Häusern. Es erwarten einen Visiten, Arztbriefe und Organisatorisches. Allerdings läuft hier bereits alles digital, Papierkurven etc sucht man vergeblich. Als PJ wurde mir nach einiger Einarbeitung ein eigener kleiner Bereich mit eigenen Patienten zugeteilt und bei der restlichen Stationsarbeit unterstützt man die zuständigen Assistenzärzte. Für Fragen und Erklärungen hatte ich sogar eine oberärztliche 1:1 Betreuung.
Für Blutabnahmen und Viggos gibt es auf jeder Station einen Blutabnahmedienst. Als PJ muss man nur einspringen, wenn eine Blutabnahme nicht klappt, was sehr selten vor kam.
Insgesamt läuft die Zusammenarbeit auf Station hervorragend. Sowohl vom Ärzteteam als auch von der Pflege wird man sehr gut behandelt.
Die Stationszeit ist auch der Zeitraum, wo man am häufigsten in die Funktionen kommt. In meinem Fall wurde ich von dem für mich zuständigen Oberarzt immer von Station abgezogen, wenn es irgendwo was spannendes zu sehen gab. Man versucht hier wirklich dem PJ möglichst viel beizubringen.
Ist die Stationsarbeit erledigt gewesen, wurde ich nach Hause geschickt. Dies war meist zwischen 15 und 16 Uhr.

Nach meiner Zeit auf der Coronastation kam ich in die Notaufnahme. Auch hier erhält der PJ eine oberärztliche Betreuung. Je nachdem wieviel los war, war ich entweder im Corona-Iso-Bereich oder in der NA für "normale" Patienten unterwegs, meist jedoch in letzterem. Hier bekam ich von der zuständigen Oberärztin eigene Patienten zugeteilt, die ich komplett selbstständig anamnestizierte und untersuchte. Für Fragen stand sie jederzeit zur Verfügung und jeder Patient wurde ausführlich besprochen. Der Lerneffekt ist hier enorm!
Zusätzlich besteht für den PJ die Möglichkeit während der NA Zeit Notarzteinsätze mitzufahren.

Lehre: PJ-Unterricht findet 2x wöchentlich (1x Innere und 1x Chirurgie) statt. Man kann beides besuchen. Die Unterrichtseinheiten sind immer von motivierten Ärzten gehalten worden, was sich in der Qualität widerspiegelte.
Noch mehr lernt man aber tatsächlich durch die direkte Betreuung durch Oberärzte. Dies ist wahrscheinlich ohne Corona sogar noch besser, da es mehr andere spannendere Fälle gibt.

Allgemeines:
Die PJ-Zufriedenheit steht hier an oberster Stelle. Wenn man irgendetwas braucht lässt sich eigentlich alles organisieren. Es finden sogar regelmäßig Feedbackgespräche mit dem ärztlichen Direktor statt, damit die PJ-Bedingungen von oberster Stelle verbessert werden können.
Kleidung, geräumiger Spind, eigenes Telefon und ein Zugang zum Kliniksystem mit voller Berechtigung werden gestellt. Essen ist für die PJs kostenlos und regelmäßig möglich.
Die Unterkunft die gestellt wird besteht aus einer WG mit Einzelzimmern. Für alle gibt es ein eigenes Bad. Weiters steht eine Gemeinschaftsküche und ein Aufenthaltsraum zur Verfügung. Es soll noch weitere Unterkünfte geben, die momentan renoviert werden. Dazu kann ich aber nichts sagen.
Mühldorf selbst hat leider nicht viel zu bieten. An Wochenenden bin ich immer Heim gefahren, da es nichts zu unternehmen gab (tlw. auch Corona geschuldet).
Für angehende Allgemeinmediziner vielleicht noch interessant: Mühldorf ist im BeLa Programm. Ihr könnt euch hierdurch noch ein bisschen extra Geld sichern.

Fazit:
Wer sich für ein Tertial in Mühldorf entscheidet, bekommt eine hervorragende Betreuung, engagierte Kollegen auf allen Ebenen und das Ganze auch noch vergütet! Hier wird zwar nicht die große Medizin der UniKlinik geboten, doch wer mit einem Haus der Basisversorgung zufrieden ist oder sogar danach sucht wird hier mehr als zufrieden sein.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Nahtkurs
Repetitorien
Sonst. Fortbildung
EKG
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Blut abnehmen
Eigene Patienten betreuen
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Röntgenbesprechung
EKGs
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gesammelt am Ende
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.4