PJ-Tertial Neurologie in Krankenanstalt Rudolfstiftung (11/2020 bis 1/2021)

Station(en)
14A
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Notaufnahme
Heimatuni
Innsbruck (Oesterreich)
Kommentar
Mein KPJ an der Klinik Landstraße [KLA] (ehemalige Rudolfstiftung) war sehr stark von Höhen und Tiefen geprägt, aber ich durfte sehr viel für mich und meine Zukunft mitnehmen. Die Klinik Landstraße ist ein zentral gelegenes und mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbares Krankenhaus. Nun werde ich ein bisschen auf den Tagesablauf eingehen.

Der Alltag als KPJler beginnt um 8:00 im Erdgeschoss der Juchgasse 22 mit einer in der Neurologie üblichen Morgenbesprechung und Übergabe, wobei die Befunde der CTs, MRTs, Aufnahmen und Konsiliarvisiten besprochen wurden. Als Student wird man ab und zu von der Primar*in während der Morgenbesprechung nach Dingen gefragt, die für das Fach sehr wichtig sind. Nach der Morgenbesprechung, die meist um 8:40 endet, begibt man sich entweder in die Ambulanz die sich im gleichen Gebäude befindet oder auf die Station die sich im 14. Stock des Hauptgebäudes befindet. Auf der Station kann man zwischen den drei Bereichen der Stroke-Unit, Akut-Rehabilitation und Allgemeinen Neurologie rotieren. Die Visite beginnt dann je nach Bereich zwischen 9:30 und 10:00 und kann bis zu 2 Stunden dauern. Vorbildlich fand ich das Verhalten der Ärzte*innen, da sich wirklich alle Ärzte*innen Zeit für die gesundheitlichen und manchmal sozialen Probleme des Patienten genommen haben. Weniger gut fand ich, dass die Visiten nicht zu einem fixen Zeitpunkt begannen, sondern dann wann der Oberarzt es wollte. Dies ist aber wie ich mittlerweile während meinem Studium in Österreich erfahren habe ziemlich normal.

Mentor:
Am ersten Tag wurde mir ein Mentor zugeteilt. Leider hatte dieser aufgrund von Terminkollisionen und Ferien eher wenig Zeit für mich und deshalb habe ich in 8 Wochen zirka 2-mal mit ihm übers KPJ gesprochen. Mein Logbuch, Mini-CEX oder DOPS gingen im Klinikalltag ziemlich unter und deshalb musste ich mich mehrmals melden um meine Unterschriften zu sammeln, aber das ist nicht weiters schlimm. In anderen Krankenhäusern habe ich mich mentorentechnisch besser aufgehoben gefühlt.
Ein Assistenzarzt machte mich darauf aufmerksam, dass es eine klare PC Ordnung gäbe und der KPJ Student auf dieser ganz am Ende stehe und ich in diesem Moment nicht den PC benützen dürfte. Dieses Kommentar war ziemlich fehl am Platz, da ich im Begriff war einen Stationsplan auszudrucken und niemand den PC benötigte, aber "suum cuique".

Ausbildungsplan:
Es gibt auch einen von der Primar*in erstellten sehr detaillierten Ausbildungsplans der den Tagesablauf so ziemlich vorgab. Dieser war so aufgebaut, dass man als Student*in das maximale aus dem KPJ mitnehmen konnte. Leider wird einem kein DECT Telefon ausgehändigt und das erschwert den ganzen Alltag unnötig.

Covid Pandemie:
Das KPJ war während der COVID-19 Pandemie und der Beginn war für mich daher ein bisschen chaotisch, da ich einen COVID-19 PCR Test machen musste und ich vier Tage auf das Testresultat warten musste. Einmal die Woche wurde an mir ein Antigentest durchgeführt.
Während dieser Zeit gab es keine krankenhausinternen Fortbildungen, aber es standen zirka 1-mal pro Woche Fortbildungen in der Neurologie statt.

Stroke-Unit:
Die Stroke Unit der KLA war zum Standpunkt Dezember 2020 klein und es konnten nur 4 Patienten gleichzeitig versorgt werden. Die Visite hier ging schnell vorüber und der Assistenzarzt mit dem ich dort war hat eigentlich alles selbst gemacht und keine Arbeitsaufträge verteilt. Somit war dieser Abschnitt der Station mit Abstand der langweiligste. Wenn es zu einem Stroke-Aviso kam, durfte man mitgehen und das Stroke Protokoll ausfüllen und bei der Untersuchung in der Zentralen Notaufnahme zuschauen. Dieser Teil war sehr lehrreich, da man Einblicke in die Akutversorgung und in die neusten medizinischen Innovationen bekam. Dabei wurde von den Fachärzten*innen immer viel erklärt und man konnte immer nachfragen wenn man was nicht wusste.

Akut-Rehabiliation:
Der/Die überaus freundliche Assistenzarzt/Assistenzärztin und die netten Fachärzte*innen haben in diesem Bereich immer viel erklärt und Fragen gestellt. Wie auf der ganzen Station konnte man auch hier immer Fragen, die je nach Komplexizität beantwortet werden konnten oder nicht, stellen. Von der Assistenzärztin und dem Oberarzt wurden dann immer Arbeitsaufträge wie Briefe schreiben, Patienten untersuchen, Telefonate führen oder Untersuchungen anmelden erteilt.

Allgemeine Neurologie:
Hier befinden sich am meisten Patienten und es ist immer der gleiche Oberarzt der die Visite führt. Er ist sehr freundlich und setzt sich vorbildlich wie ein Löwe für die Rechte und Chancen der Patienten ein. Vom Oberarzt bekommt man dann immer Arbeitsaufträge wie Briefe schreiben, Patienten aufnehmen, Untersuchungen anmelden und Patienten zu untersuchen. Dies war mit Abstand die lehrreichste Zeit. Hierbei muss ich noch erwähnen, dass der/die Arzt/Ärztin der/die zu dieser Zeit hier eingeteilt war sehr viele Aufträge selbst erledigte und für mich meistens sehr sehr wenig übrig blieb.

In der neurologischen Ambulanz gibt es ein EEG Labor und die anderen Untersuchungsmethoden wie NLG und EMG. Dort schlagen verschiedene Patienten zur Nachversorgung und Erstuntersuchung auf.

Am Dienstag und Freitag wurden die Patienten immer durch der/die Primar*in visitiert, dabei hat der/die Primar*in immer wieder Fragen gestellt, die für die Patientversorgung sehr wichtig sind. Was ich hervorheben muss ist, dass sich die Primar*in wirklich die Nachnamen der KPJ-Studenten merkt. Dies ist heutzutage eine Seltenheit und zeigt, dass man als KPJ-Student respektiert wird. Leider ist dies heutzutage nicht immer der Fall.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich das KPJ hier nicht mehr machen würde, da ich mich nie als Mitarbeiter oder Teil des Teams gefühlt habe und oft den Stempel "KPJ-Student" abbekam. Manch einer wird denken, dass die Vergütung einen integriert, aber dem ist nicht so. Diesen Bericht habe ich 6 Monate nach meiner Erfahrung editiert und ich kann das vorhin gesagte nur bestätigen - ich würde nie wieder mein KPJ in diesem Krankenhaus wiederholen. Das Teaching und der Kontakt zu den Mitarbeitern war bei mir in anderen Krankenhäser viel bessser.
Leider wurde ich 6 Monate nach meinem KPJ vom Krankenhaus per eMail kontaktiert mit der Bitte diesen Erfahrungsbericht zu erweitern/verändern. Ein Schelm, wer böses denkt

Zur Stadt: Ich verstehe den ganzen Hype um die Stadt nicht. Für mich ist die Stadt ein charmloser retro Betondschungel und ich hab in meinen insgesamt 4 Monaten dort ziemlich schlechte Erfahrungen gemacht.
Bewerbung
- Ich habe mich 1 1/2 Jahre im Voraus beworben.
- monatliche Vergptung-
- Essen und Kleider werden gestellt
- Spint vorhanden.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Notaufnahme
Untersuchungen anmelden
Blut abnehmen
Poliklinik
Röntgenbesprechung
Patienten aufnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
600

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
3
Unterricht
3
Betreuung
3
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.27