PJ-Tertial Dermatologie in Universitaetsklinikum Regensburg (7/2019 bis 10/2019)

Station(en)
52/53
Einsatzbereiche
OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Regensburg
Kommentar
Wie stressig das Tertial in der Derma wird hängt hauptsächlich davon ab, wie viele PJ-Studenten ihr seid, da aufgrund der meist wohl recht vielen PJler an Assistenzärzten gespart wird. Seid ihr dann aber nur 2 neue PJler in eurem Tertial, so wird das ganze kein Spaß.

Man wird zunächst von den alten PJlern auf Station (Arbeitszeit: 08:10-16:00 Uhr) eingearbeitet (bevor diese dann nach 1 Woche in die Ambulanz gehen), d.h. hauptsächlich in der Früh (viel!) Blut abnehmen und dann „die Liste“ abzuarbeiten. Dabei handelt es sich um einen Zettel, wo die AssÄrzte Aufgaben für die PJler draufschreiben. Das sind dann z. B. noch mehr Blutentnahmen, Ganzkörperinspektionen (GKI), Befunde anfordern, Fragebögen mit den Patienten ausfüllen, Probenentnahmen machen (oft 2-3/Tag; meistens erst immer nachmittags angeordnet, nachdem die OÄ die neuen Patienten gesehen hatten), Nadeln legen, Hyposensibilisierungen spritzen, Fäden ziehen, EKGs schreiben, Patienten aufnehmen, Briefe diktieren, Kurven schreiben, etc.
Hört sich alles soweit ganz gut an, aber die Masse macht’s einfach und da einige AssÄrzte selber überhaupt keine GKIs (=Anschauen der kompletten Haut) machten blieb das alles an uns PJlern hängen. I.d.R. soll jeder stationäre Patient eine GKI bekommen, was eine ziemliche Beschäftigung ist, wenn man den hohen Patientenumsatz in der Derma beachtet. Die AssÄrzte selbst arbeiten auch sehr am Limit und erklären einem wenn dann nur auf Nachfrage mal was.

Einmal in der Woche ist CA-Visite, man wird hier aufgefordert Hautbefunde zu beschreiben, bekommt auch mal was erklärt und wird auch mal was gefragt, wobei sich das aber auch sehr in Grenzen hält. Die OÄ sind bei ihren Visiten wenig motiviert den PJlern was mitzugeben/zu erklären, man wurde auch wenig bis gar nichts gefragt. Es macht eher den Eindruck, je schneller man durch die Zimmer läuft, desto besser. Wenn die OÄ mittags/nachmittags mit den AssÄrzten die neuen Patienten anschauen/alte besprechen, kann man mitgehen/zuhören, wenn man zufällig grad im Arztzimmer ist; jedoch ist dies meist nicht der Fall, weil man irgendwo rumrennt und HiWi-Jobs erledigt.

Als ich da war, waren ca. 5-8 Tage mal etwas entspannter, ansonsten war es ungelogen so, dass man - bis auf 30 min. Mittagspause - den ganzen Tag hin- und hergelaufen ist und die Liste abgearbeitet hat und nicht mal 5 Minuten zum Rumsitzen Zeit hatte. Der grobe Überblick, warum welcher Patient da ist und was wir therapeutisch machen fehlte vollkommen. Oft wurde von AssÄrzten dann auch erwartet, dass man auch nach 16 Uhr noch solange bleibt bis alles abgearbeitet ist bzw. kam es auch vor, dass man noch da bleiben sollte, falls nochmal was kommt (-> also öfter mal widersprechen und sich nicht zu sehr ausnutzen lassen; wir kamen meist spätestens bis 17 Uhr raus).

Ich war auch nur 20% der PJ-Zeit in der Ambulanz unten (wo man mittags schon gehen kann), da sonst auf Station das Chaos ausgebrochen wäre. Die OÄ in der Ambulanz sind ähnlich unmotiviert Studenten was zu erklären wie auf Station, allerdings kann man die AssÄrzte zwischen den Patienten öfter mal was fragen und nimmt so wenigstens ein bisschen was mit.

In Summe, war es definitiv mit Abstand mein anstrengendstes Tertial, in dem ich leider auch am wenigsten gelernt habe! Schade, dass man in der Derma nicht MIT sondern PARALLEL zu den AssÄrzten arbeitet!
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
EKGs
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten aufnehmen
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Braunülen legen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
500

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
4
Unterricht
6
Betreuung
5
Freizeit
4
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.8