PJ-Tertial Anästhesiologie in Krankenhaus Merheim (11/2019 bis 3/2020)

Station(en)
OP, Intensiv
Einsatzbereiche
OP, Station
Heimatuni
Duesseldorf
Kommentar
In meinem Tertial habe ich zu Beginn einen festen Rotationsplan erhalten, ich war 8 Wochen im OP eingeteilt, 6 Wochen auf der Intensivstation, und je eine Woche im Kinderkrankenhaus Amsterdamer Straße (die Anästhesie dort gehört mit zum Team in Merheim) und im Schmerzdienst. Generell ist der Freitag als Studientag frei, man erhält ein kostenloses Mittagessen in der Kantine und kann idR auch entspannt essen gehen. Das gesamte Team war sehr nett und herzlich und ich habe mich immer willkommen gefühlt.

OP: Der Tag beginnt um 7:30 mit der Frühbesprechung, man wird normalerweise auch in der Personaleinteilung berücksichtigt und ist einem OP-Saal zugewiesen. Durch die Größe des Krankenhauses und die vielen operativen Abteilungen gibt es hier ein breites Spektrum an OPs und entsprechender Narkosen. Der Chef legt sehr viel Wert auf Patientensicherheit, weshalb man invasive Maßnahmen wie Intubieren oder zB Arterie legen nur unter Fach- oder Oberärztlicher Aufsicht machen darf. Da das Team ziemlich groß ist, hatte ich das Gefühl die ersten 4 Wochen im OP jeden Tag mit wem neues zu arbeiten, was manchmal etwas anstrengend war. An einem Tag darf man über Maskenbeatmung, Dosierung der Medikamente und anschließende Intubation alles machen, am nächsten Tag steht man neben jemand anders und darf überhaupt nichts machen. Insgesamt konnte ich sehr häufig Maskenbeatmen und Larynxmasken legen, Intubieren leider nur etwa 7-8 mal.
Der Kontakt zur Anästhesie-Pflege war im Großen und Ganzen gut, wobei es auch die eine oder andere Person gab, die einen für Botengänge und andere nichtärztliche Tätigkeiten, die eigentlich ihre Aufgabe wären, einspannen möchten. Der Großteil der Ärzte war sehr engagiert, wenn es darum ging, einem etwas beizubringen und im Prinzip steht es einem frei, jederzeit den Saal zu wechseln und sich etwas interessantes zu tun zu suchen.
Um 15 Uhr rum konnte ich dann meist Feierabend machen, theoretisch ist um 16 Uhr Dienstende.
Außerdem kann ich es sehr empfehlen, mal einen Dienst mit zu machen. In der Woche gehen diese von 12 bis um 8 am Folgetag, am Wochenende von 18:30 bis 8 und der Tag danach ist selbstverständlich frei. Es gibt ein extra Bereitschaftszimmer, das meist unbesetzt ist, wo man für die Nacht unterkommen kann.

Intensiv: Hier fängt der Tag um 6:30 an. Man hat keine festen Aufgaben, der Stationsalltag läuft auch ohne die PJler*innen. Hier war es auch wieder sehr stark davon abhängig, an wen man gerät. Da die Stationsärzt*innen pro Kopf 9 Betten betreuen, gibt es leider oft nicht allzu viel Zeit für Erklärungen. Wenn man sich aber an die Öberärzt*innen auf der Station hält, kann man sehr viel lernen.
Auf der Intensiv bestand auch häufiger die Möglichkeit, invasive Punktionen und Katheteranlagen zu lernen. Ich konnte in meiner Zeit dort mehrere Arterien und einen ZVK legen und durfte häufiger Ventrikeldrainagen ziehen und die Wunden nähen.
Dienstende ist um 15:30, meist bin ich zwischen 14:30 und 15 Uhr nach Hause gegangen.
Wenn man Lust hat, kann man auch auf die Schwerverbranntenintensivstation, das ist nicht fest als Rotation eingeplant, sollte aber problemlos möglich sein, wenn man Interesse daran hat.

Die Wochen in der Kinderanästhesie und im Schmerzdienst waren auch ganz nett, um mal etwas neues zu sehen, hier konnte man aber weniger selbst machen und war eher zum Zuschauen da.

Der PJ-Unterricht findet nach Absprache mit einem der Oberärzte statt, wobei auch die PJler*innen einzelne Themen vorbereiten sollen. Hier wurde viel Wert auf die pharmakologischen Grundlagen gelegt, was sicherlich fürs Examen nicht verkehrt ist, manchmal aber auch etwas langatmig werden konnte. Außerdem kann man am Unterricht der Wittener Blockstudierenden teilnehmen, die immer mal wieder für 2 Wochen in der Anästhesie sind.

Insgesamt kann ich ein Tertial in der Anästhesie in Merheim sehr empfehlen. Die Rahmenbedingungen sind super und man hat immer das Gefühl, als Studierender dort zu sein und nicht als billige Arbeitskraft. Im OP war die Einteilung manchmal etwas unglücklich, da man wie oben beschrieben oft mit neuen Leuten zusammenarbeitet und es eine ganze Weile dauert, bis man herausgefunden hat, bei wem man auch selber mit anpacken darf und wo man eher Zuschauer ist. Dennoch habe ich viel gelernt und hätte sicherlich noch viel häufiger Intubieren können, wenn ich mich öfter aktiv auf die Suche nach entsprechenden Sälen gemacht hätte.
Bewerbung
Bewerbung direkt bei der Abteilung, es gibt einen offiziellen Zeitraum für die Bewerbung etwa 3-4 Monate vor Tertialbeginn, ich habe mich aber schon vorher beworben und auch ziemlich zeitnah eine Zusage erhalten.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Punktionen
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
597

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.6