PJ-Tertial Anästhesiologie in Evangelisches Waldkrankenhaus Spandau (11/2017 bis 3/2018)

Station(en)
Anästhesie, Intensivstation
Einsatzbereiche
OP
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Fazit zuerst: die Anästhesie im Waldkrankenhaus Spandau kann ich uneingeschränkt jeden weiter empfehlen! Es war definitiv mein bestes Tertial und ein super Einstieg in das praktische Jahr.

Die Bewerbung: läuft zentral über das PJ-Portal (www.pj-portal.de). Nach der Online-Anmeldung und Freischaltung des Buchungszeitraumes kann man hier freie Plätze belegen. Zugehörige Universität dieses Lehrkrankenhauses ist die Charité.

Die Anfahrt: war für mich schon etwas länger. Von Berlin-Charlottenburg aus mit dem Fahrrad ca. 40 Minuten. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kann man mit der S-Bahn bis zum Rathaus Spandau fahren und von dort den Bus nehmen, der direkt bis zum Krankenaus fährt.

Das Krankenhaus: besitzt ca. 400 Betten und liegt tatsächlich im Grünen am Rande des Spandauer Forstes.

Am ersten Tag: bekommt man von der Sekretärin die Räumlichkeiten der Anästhesie gezeigt und erhält einen Spint, sowie einen Schlüssel zur Abteilung. Hier gibt es den Besprechungsraum, die Büros der Oberärzte, sowie die Umkleiden der Mitarbeiter inklusive Bad mit Dusche. Auf Nachfrage bekommt man auch einen Schlüssel zum videoüberwachten Fahrradkäfig!

Danach nimmt man an der Frühbesprechung teil und wird vom Chef vorgestellt. Der Chef der Anästhesie ist wirklich außergewöhnlich nett, führt einen am ersten Tag durch die OP-Säale und bespricht den Ablauf des Tertials.

Das Waldkrankenhaus hält folgende OP-Kapazitäten vor:
- 4 OPs Orthopädie / Unfallchirurgie
- 1 OP Viszeralchirurgie
- 1 OP Gefäßchirurgie
- 1 OP plastische Chirurgie
- 2 OPs Gynäkologie
- 1 Kreissaal
- 3 OPs ambulantes OP-Zentrum


Der Ablauf des Tertials ist dabei wie folgt gegliedert:
- 1 bis 2 Wochen Anästhesiepflege
- 5 Wochen Anästhesie
- 5 Wochen Intensivstation
- 5 Wochen Anästhesie ODER Intensiv

- Anästhesiepflege: hier soll der Umgang und das Vorbereiten von Intubation, Infusionen und Medikamenten erlernt werden. Natürlich legt man hier auch schon Zugänge und macht seine ersten Intubationen, aber der Chef legt wert darauf, dass man die Basics kennt und die Arbeit des Pflegepersonals zu schätzen weiß.

- Anästhesie: hier teilt man sich selber nach der Frühbesprechung einem Anästhesisten zu und hat somit freie Hand! Ziel der ersten Wochen ist es, die Einzelschritte der Narkoseeinleitung und -aufrechterhaltung zu erlernen und danach einfache Einleitungen unter Aufsicht selber durchzuführen. Tätigkeiten sind somit: Zugänge legen, Arterien legen, Präoxygenieren, Dosierung von Narkotika, Maskenbeatmung, Einlage von Atemwegshilfen, endotracheale Intubation, Ventilatoreinstellung, Narkoseführung.

- Intensivstation: Die mit 16 Betten für das Krankenhaus recht große Intensivstation ist anästhesiologisch geleitet und interdisziplinär ausgelegt. Behandelt werden chirurgische Überwachungspatienten aus der Viszeral- und Gefäßchirurgie, sowie internistische Intensivpatienten. Die Einarbeitung geht hier ca. 1 bis 2 Wochen, danach können auf Wunsch eigene Patienten (im Schnitt 2 - 3) betreut werden. Tätigkeiten sind hier: körperliche Untersuchungen und Visitieren, in Rücksprache Anordnung von Medikamenten, Beatmungseinstellung, Kreislaufmanagement, Arterien legen, Sonographieren, Punktion von Pleuraergüssen oder Aszites, Magensonden legen, jederzeit mitlaufen beim Rea-Ruf. Darüber hinaus hat man hier auch die Möglichkeit ZVKs zu legen, allerdings muss man hier schon hinterher sein!

- 2. Rotation Anästhesie: je nach eigener Präferenz darf man jetzt in Absprache mit dem Chef entweder zurück in die Anästhesie, oder aber auf der Intensivstation verbleiben. Ich persönlich habe mich dafür entschieden, wieder in den OP zu gehen. Nach der Rotation auf die Intensivstation darf man auch im OP nach Rücksprache mit dem entsprechenden Arzt ZVKs legen. So hatte ich hier die Gelegenheit, auch an größeren Einleitungen verantwortlich teilzunehmen und sogar Notfalleinleitungen unter Aufsicht durchzuführen. Dies geschah jedoch nicht zuletzt aufgrund des hohen Engagements zweier Fachärztinnen, die sich sehr für meine Ausbildung eingesetzt haben!

Positives:
• Sehr gute Abteilung, netter Chef, angenehme Stimmung, sehr nette Kollegen
• Kompetente Fachärzte, die teils sehr an der praktischen Ausbildung der Studenten interessiert sind
• Geregelte Arbeitszeiten ohne Überstunden
• Eigener Spint, Schlüssel zur Abteilung
• Die Sekretärin der Anästhesie ist sehr nett, jederzeit ansprechbar und immer bemüht zu helfen und zu organisieren
• Kostenloses Mittagessen
• Fortbildung beim Chef im OP und Einladung in die Anästhesiewerkstatt (Fortbildung für Assistenzärzte, sehr zu empfehlen!)
• Enormer Zuwachs an praktischen Fertigkeiten, schnelle Übernahme von Aufgaben
• Praktische Dinge konnten im OP schnell eigenständig durchgeführt werden, trotzdem war immer ein Ansprechpartner vor Ort, der eingreifen konnte
• 4 Monate keine Stationsarbeit! :-)

Negatives:
• Insgesamt wenig PJ-Fortbildung im Krankenhaus
• Laut leitendem Oberarzt keine Möglichkeit zur Teilnahme an NEF-Diensten, sehr schade!
• Teilweise sehr viel Engagement und Eigeninitiative erforderlich, um auf der Intensivstation invasive Maßnahmen erlernen zu können (hauptsächlich ZVK-Anlage)
Bewerbung
Ãœber PJ-Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Bildgebung
EKG
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
EKGs
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Punktionen
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2