PJ-Tertial Chirurgie in Vivantes Humboldt-Klinikum (12/2017 bis 4/2018)

Station(en)
Viszeralchirurgie, Koloproktologie, Gefäßchirurgie
Einsatzbereiche
OP, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Eine absolute Empfehlung und scheinbar immer noch ein kleiner Geheimtipp ist das chirurgische Tertial im Vivantes Humboldtklinikum.

Ich habe mich damals von guten Bewertungen leiten lassen und wollte in eine Klink mit breitem operativen Spektrum. Da ist man hier genau richtig: Es gibt eine breit aufgestellte Allgemein/Viszeralchirurgie, welche neben alltäglichen Eingriffen wie Appendektomie und Cholezystektomie auch komplizierte onkologische Eingriffen und komplexere Hernieneingriffe durchführt. Das Steckenpferd des Chefarztes ist u.a. die Pankreaschirurgie. Außerdem gibt es eine spezielle Herniensprechstunde.
Auch koloproktologisch bekommt man einen breiten Einblick von Erstversorgung des infizierten Sinus pilonidales über Divertikulitis bis zu komplexen nicht/onkologischen Resektionen mit Stomaanlagen etc. Dabei wird neben offenen Verfahren auch viel laparoskopisch inkl. DaVinci Roboter operiert.
Am Ende meines Tertials bin ich auf die Gefäßchirurgie rotiert, diese ist im Vergleich etwas kleiner, aber hat nicht minder spannende Fälle zu bieten. Vom VAC-Wechsel (leidiges Thema chronische Wunden) über Varizenstripping, bis TEA und Aortenersatz ist wieder alles dabei.
Jeden Morgen geht es nach der Visite zum Frührapport beim Chefarzt, nachfolgend zur Röntgenbesprechung und anschließend auf die IOP-Visite, so hat man die Chance die Patienten während des gesamten Aufenthaltes zu begleiten, kann Therapieentscheidungen nachvollziehen und mit radiologischen Befunden verknüpfen.
Da die chirurgischen Abteilungen extra eine Arbeitskraft für die Blutabnahme haben, hat man als PJler im Vivantes HUK die Zeit und die Chance sich voll und ganz in allen anderen Bereichen einzubringen: Ich war wirklich jeden Tag mit auf Visite, wusste wer warum stationär ist, was für eine Therapie noch aussteht etc.. Man konnte sich eigenständig in den OP oder Rettungsstelle einteilen oder aber auch in den Sprechstunden mitlaufen.
Gerade im OP durfte man fast immer Nähen, war freundlich willkommen und hier und da war man erste Assistenz oder konnte VAC-Wechsel übernehmen.
Einmal wöchentlich konnte man nachmittags an der interdisziplinären TuKo teilnehmen, was ich ebenfalls nur empfehlen kann. Mittwochs morgens ist zudem abteilungsinterne Fortbildung.

Nichts muss, aber alles kann!

Ich bin häufig auch länger geblieben, da ich große OPs bis zum Ende sehen wollte, obwohl ich meistens vom Diensthabenden gefragt wurde, ob ich nicht vom Tisch ausgelöst werden will.
Zu guter Letzt: Kleidung wird gestellt, ein OP-Transponder, sowie Schlüssel zum Arztzimmer gab es ebenfalls, d.h. man war ziemlich unabhängig. Um 7.15Uhr ist Visite, es lohnt sich etwas früher zu kommen, die Labore zu checken und sich kurz einen Überblick über die RTS-Neuaufnahmen zu verschaffen, 15:30Uhr ist dann Nachmittagsübergabe.
Die PJler Fortbildungen fanden meist statt, häufig durch leitende Oberärzte oder gar Chefärzte selbst. In der Kantine konnte man für den halben Preis essen.
Wer will kann auch in die Unfallchirurgie wechseln (sehr große Abteilung, da hatte ich am Ende aber nicht mehr genug Zeit eingeplant).

Absolut empfehlenswert, wäre mein Ziel nicht die Gynäkologie hätte ich mich sicher auch hier beworben.

Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Bildgebung
EKG
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Notaufnahme
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07