PJ-Tertial Visceralchirurgie in Universitaetsklinikum Regensburg (7/2014 bis 9/2014)

Station(en)
57, 48, 11
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Eines vorweg: Ich habe mich nie sonderlich für Chirurgie interessiert und war eigentlich eher immer der Inneren zugeneigt, also bitte meinen Kommentar unter diesem Licht betrachten.

Station 57:
Arbeitsbeginn ist um 7:00 mit Visite (mit gefühlt dem halben Krankenhaus; habe mal 16 Personen auf einmal gezählt); um 7:30 ist Frühbesprechung der Viszeralchirurgen mit Röntgenkonferenz. Danach ist man entweder auf Station (natürlich zum Blut abnehmen und Nadeln legen) oder gleich im OP (bei mehr PJlern kann man sich untereinander absprechen). Um 8:00 kann man im Casino noch einmal kurz frühstücken, bevor es richtig losgeht - sollte man auch tunlichst machen, da man bei stundenlang dauernden Whipples und Klatskin-Resektionen das Mittagessen mal sauber vergessen kann (persönlicher Rekord: 11 h ohne Pause). Nach dem Frühstück wird der Patient gelagert und sich eingewaschen. Hauptaufgaben im OP sind Haken halten und saugen - was man anscheinend per definitionem nie richtig machen kann, zumindest wenn man mit bestimmten Ärzten am Tisch steht. Allerdings beantwortet durch die Bank jeder Operateur Fragen; die oft in anderen Häusern geltende Devise "Haken halten, Maul halten!" gilt hier zum Glück nicht. Die meisten Hauptoperateure verlassen den Saal auch spätestens nach der Fasziennaht wieder und überlassen das Zunähen dem Assistenzarzt, welcher - je nachdem, wie er einem gewogen ist - einen auch selber nähen lässt. Ab 16:00 kann man sich im Saal - zumindest theoretisch - durch den dritten Dienst auslösen lassen. Dienste kann man mit Freizeitausgleich übrigens auch mitmachen - rentiert sich vor allem an langen Tagen; wenn die OP eh bis 18:00 oder 19:00 dauert, kann man gleich noch die Schicht bis Mitternacht dranhängen und bleibt dann am nächsten Tag daheim.

Auf Station sind die Hauptaufgaben das Übliche - Blut abnehmen, Viggos legen, Briefe schreiben, Untersuchungen anmelden, Patienten aufnehmen, von Pontius zu Pilatus telefonieren, Rehaanträge ausfüllen, (Kurven)Visite etc. Die Oberärzte kommen - sofern sie nicht gerade am Tisch stehen - zwischen 1400 und 1500 und besprechen die neuen Patienten. Danach wird die liegen gebliebene Arbeit getan und man kann, je nachdem wie viel noch zu tun ist, zeitig heim.

Jeden Mittwoch ist um 7:00 statt Visite Journal Club im Seminarraum. Donnerstag ist um 15:00 im Seminarraum Unterricht zu jeweils anderen Krankheitsbildern, vorgestellt durch wechselnde Dozenten (danach kann man direkt heim; Donnerstag war oft der Tag, an dem ich am frühesten nach Hause kam).

Station 48:
Die Privatstation. Der Tagesablauf ist ähnlich wie auf der 57, allerdings gibt es hier deutlich weniger Patienten, so dass man auch mal Zeit hat, sich mit diesen und ihren Krankheiten überhaupt einmal zu beschäftigen. Man kann auch ohne Probleme mal in die Poliklinik, wenn man Lust hat. Das Team ist hervorragend, sowohl die Ober- und Assistenzärzte als auch die Pflege.

Station 11:
Die Gefäßchirurgie. Glücklicherweise ist man hier nur eine, höchstens zwei Wochen. Die (Privat-) Scharmützel zwischen Ober- und Assistenzärzten und untereinander kriegt man hier hautnah mit. Von allen Stationen in meinem PJ herrschte hier mit Abstand das unangenehmste Klima. Lehre? Wie bitte? Blut abnehmen, aber zackig! Bis auf ein, zwei Ärzte definitiv kein Aushängeschild für ihre Zunft.

Essensgeld gibt es 4€ pro Tag; am Ende des Tertials gibt es einen Büchergutschein über 150 €. Es können insgesamt 10 Studientage genommen werden.

Wie gesagt, wem's gefällt. Chirurgie war schon vorher nicht meins und ist es auch nicht geworden.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Bildgebung
Patientenvorstellung
EKG
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
Rehas anmelden
Braunülen legen
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Untersuchungen anmelden
Chirurgische Wundversorgung
Notaufnahme
Mitoperieren
EKGs
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
3
Unterricht
2
Betreuung
3
Freizeit
4
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.8