PJ-Tertial Innere in Spital Dornach (4/2013 bis 6/2013)

Station(en)
B1
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme
Heimatuni
Goettingen
Kommentar
Als letztes Tertial vor dem Examen habe ich Innere Medizin in Dornach gewählt. Aufgrund der vielen guten Bewertungen lag die Messlatte für das Spital ja schon relativ hoch. Meine Innere-Kenntnisse und meine Motivation für das große Fach hielten sich dagegen zu Beginn äußerst in Grenzen. Nach 3 Monaten bin ich aber froh, diese Wahl getroffen zu haben. Das Arbeitsklima ist wirklich ausserordentlich gut. Die Innere Medizin verfügt über eine große Station B. Hinzu kommen vereinzelte Betten auf den chirurgischen Stationen D und E. Zwei Assistenten teilen sich die internistischen Zimmer so auf, dass jeder - je nach Auslastung - für 5-10 Patienten zuständig ist. Als Uhu (Unterassistent) ist man ebenfalls einer Stationshälfte zugeteilt und betreut diese zusammen mit dem jeweiligen Assistenten. Hier ein kleiner Überblick über den täglichen Ablauf: Morgens um 8 Uhr findet man sich im Assistenzarztbüro ein und orientiert sich anhand der aktuellen Stationsliste über alles was an dem Tag so anfällt. Um 8.15 findet dann in der Bibliothek die Frühbesprechung statt. Der Arzt aus dem Nachtdienst berichtet hier über die wesentlichen Vorkommnisse der vergangenen Nacht und stellt die eingetretenen (=neuaufgenommen ) Patienten vor. Im Anschluss gibt es 3x pro Woche (1x Chefarzt, 1x Oberarzt, 1x Assistenzarzt bzw Uhu) eine Fortbildung. Ungefähr einmal in der Zeit die man dort ist, muss man also auch mal ran. Nach der Fortbildung bleibt meistens noch die Zeit für einen Kaffee in der Cafeteria bevor es dann um ca. 9.30 Uhr zur Visite geht. Jeweils einmal pro Woche gibt es eine Oberarzt- und eine Chefviste, bei denen man auch selbst Patienten vorstellt (nach Möglichkeit die selbst betreuten Patienten). Bei den Visiten wird man gut mit einbezogen und lernt eine Menge Grundlagen, insbesondere bei der Medikamenten-Einstellung. Um 12 Uhr ist dann der Röntgen-Rapport. Danach geht es dann zum Essen. Das Essen ist mit CHF 8.90 zwar für Mitarbeiter vergünstigt aber trotzdem noch relativ kostspielig wenn man sich das jeden Tag leistet. Darum sind die meisten Uhus darauf umgestiegen sich selbst zu verpflegen. Wobei ich das Schnitzel echt empfehlen kann! Jedenfalls findet das Mittagessen täglich statt und eine halbe Stunde bleibt dafür auch mindestens Zeit, je nachdem wie weit man am Vormittag mit der Visite gekommen ist. Am Nachmittag pflegt man dann vor allem die Akten der Patienten oder hilft in der Notaufnahme aus und nimmt Patienten auf. Dabei erhebt man einen kompletten Untersuchungsstatus und stellt diesen dann anschliessend einem der beiden Oberärzte vor. Das fand ich immer sehr sinnvoll, weil sich hier pro Patient wirklich viel Zeit genommen wird. Desweiteren werden am Nachmittag natürlich die Standards einer internistischen Station erledigt: Laborbefunde werden eingetragen, Hausärzte angerufen, Untersuchungen und Konsile angemeldet etc. Ausserdem kann man bei Gastroskopien dabei sein und auch mal selbst einen Aszites oder eine Pleura punktieren. Alle Ärzte nehmen einen wirklich gut an die Hand und erklären sehr sorgfältig und mit viel Zeit und Geduld. Der Chefarzt der Inneren Medizin, Herr Dr. Droll, ist wirklich ein sehr guter Lehrmeister für sein Fach. Er denkt stets laut und regt die Leute um sich herum zum Mitdenken an. Aber auch die beiden Oberärzte waren einfach super.
Die Arbeitszeiten für Uhus variieren in Dornach je nach Patientenzahl und auch mit der Routine des jeweiligen Assistenzarztes. Meistens war man aber zwischen 17 und 18 Uhr mit der Arbeit fertig. Wenn am nächsten Tag die Chefvisite anstand dann blieb man aber auch mal länger da. Dafür gab es auch Tage an denen schon um 15 oder 16 Uhr Schluss war. Hat sich also mehr oder weniger ausgeglichen.
Achja...ganz interessant: Das Wohnheim! Ich hatte es mir ehrlich gesagt schlimmer vorgestellt. Sicher, es ist alles andere als modern. Die Betten sind klein (ca 90 cm breit) und kurz (ca. 180 cm). Die Einrichtung auch nicht besonders schön. Dafür ist alles sauber und wird regelmässig geputzt. Grosses Manko: Internet gibt es leider nicht und mussten wir uns über einen Anbieter in Pratteln (Inter GGA) selbst organisieren (CHF 69/Monat). Der nötige Kabelanschluss ist in jedem Zimmer vorhanden. In Zukunft sollten sie das wirklich ändern, schliesslich ist es ja kein großer (Kosten-)Aufwand und jeder PJler zahlt gerne ca. 10 Franken pro Monat mehr für Wlan. Auch die Kühlschrank-Situation war etwas unglücklich. Es gibt pro Zimmer einen kleinen "Mini-Bar"-Kühlschrank (ohne Eisfach). Dieser ist ziemlich schnell voll und somit muss man beim Einkaufen immer noch im Hinterkopf behalten wieviel überhaupt reinpasst. Dass das Bad auf dem Gang ist hat mich nicht gestört, weil es sauber war. Küche ebenso. Das Zusammenleben mit den anderen PJlern auf dem gleichen Flur hat einfach super geklappt und hat viel Spaß gemacht. Studientage gibt es zwar offiziell nicht, dafür aber 2 Ferientage pro Monat. Die Wochenenddienste (ca 1x/Monat) können beliebig unter Absprache mit den anderen PJlern kompensiert werden. Es sollte nur immer ein internistischer Uhu da sein. Am Wochenende ging es eigentlich immer mit der Bahn nach Basel zum Feiern (Tipp: 6er-Ticket für CHF 22.70). Hier waren auch die Assistenzärzte stets zahlreich vertreten. Insgesamt war es eine wirklich gute Zeit und ich kann das Spital definitiv für Innere Medizin empfehlen!
Bewerbung
Unkompliziert ca. 1 Jahr im Voraus per E-Mail oder mittlerweile auch via Facebook bei Ilka Weber aus der Personalabteilung. Sie antwortet ziemlich schnell!
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Bildgebung
Fallbesprechung
EKG
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Punktionen
EKGs
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
1300

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07