PJ-Tertial Innere in Kantonsspital Graubuenden (2/2013 bis 5/2013)

Station(en)
C3I, C4, C5II, NFS
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Giessen
Kommentar
1. Vorbereitung
Ich habe mich frühzeitig etwa zwei Jahre vor PJ- Beginn bei der Chefarztsekretärin der Inneren Medizin Franziska Cajochen beworben. Andere Unterassistenten haben aber auch kurzfristiger Plätze bekommen. Man erhält sehr schnell eine Antwort und muss einige Formulare ausfüllen. Dann erhält man den endgültigen Arbeitsvertrag.

2. Unterkunft und Gehalt
Über die Klinik wird ein Personalwohnheimzimmer, auf Wunsch mit Autostellplatz für 50SFR/Monat reserviert. Ich habe im Schwesternhaus gewohnt. Dort gibt es Einzelzimmer mit eigenem Bad und Gemeinschaftsküche. Alternativ gibt es aber in anderen Wohnheimen in direkter Kliniksnähe auch WGs. Die Zimmer kosten zwischen 250SFR und 410SFR. Die Miete wird direkt mit dem Lohn abgerechnet, der derzeit 1000SFR beträgt. Hier gehen allerdings noch ca. 80SFR Sozialabgaben ab.

3. Praktikum
Der Einsatz der PJler oder Unterassistenten ist super organisiert. Bei Ankunft erhält man seinen Dienstplan, ein Diensttelefon, hilfreiche Karten für die Kitteltasche, ein Badge und ein Computerpasswort. Wenn man will, kann man auch gleich am ersten Tag zur PC- Schulung, wo man in das Kliniksprogramm eingeführt wird. Generell rotiert man als Unterassistent etwa alle drei Wochen über die einzelnen Stationen (Kardiologie, Onkologie, allgemeine Innere Medizin) und den Notfall. Überall arbeitet man mit einem Assistenzarzt zusammen und hat seinen eigenen PC- Arbeitsplatz.
Der Arbeitstag beginnt um 8.00h mit dem Röntgenrapport, danach wird zusammen gemütlich Kaffee getrunken und ab 9.00h startet die Visite. Mittagessen ist eigentlich immer möglich. Der Nachmittag besteht aus Stationsarbeit und vor allem Aufnahmen. Um 16.30h findet eine Nachmittagsbesprechung statt, in der alle Aufnahmen und Entlassungen des Tages vorgestellt und kritische Patienten dem Nachtdienst übergeben werden. An guten Tagen ist danach Feierabend für den PJler, meistens bleibt man aber doch noch etwas länger. Später als 18.00h wird es aber selten.
Jedes Wochenende muss von jeweils einem Unterassistenten besetzt werden, sodass man ungefähr einmal im Monat am Wochenende arbeiten muss. Die Arbeitstage werden in der Woche vorher und nachher oder auf Wunsch auch zu anderen Terminen voll kompensiert. Der Wochenenddienst ist sehr lehrreich: Man visitiert alleine eine Station und hilft danach für den Rest des Tages auf dem Notfall. Hier übernimmt man eigene Patienten und stellt nach Anamnese und Untersuchung gemeinsam mit dem Oberarzt ein Behandlungskonzept auf. Also sehr selbständiges Arbeiten. Für mich war das der beste Teil der Rotation.
Zudem gibt es jede Woche ein festes Fortbildungsprogramm im Umfang von 8 Stunden. Die Fortbildungen sind meistens gut und eigentlich obligatorisch für Unterassistenten.
Das Arbeitsklima ist wirklich gut. Alle sind freundlich und hilfsbereit und geben einem das Gefühl, sofort voll ins Team integriert zu sein. Hierarchien sind sehr flach. Die Betreuung ist hervorragend. Ein Unterassistent und Assistenzarzt arbeiten zusammen und unterstehen einem Oberarzt, der maximal zwei Stationen betreut. Dadurch hat man ein ständiges Feedback und kann alle Fragen stellen.
Noch eine Besonderheit in Chur: Zweimal pro Woche fährt die mobile Blutspendeeinheit durch den Kanton und braucht zur Begleitung immer einen Unterassistenten als „Blutspendearzt“. Hier kann man ziemlich easy sein Gehalt aufbessern und sieht aus dem roten Blutspendebus einiges vom wunderschönen Bündner Land.

4. Freizeit
Chur ist eher ein Dorf, aber ein paar Möglichkeiten gibt es schon hier abends wegzugehen und eine schöne Altstadt hat man auch. Wirklich großartig ist aber die direkte Umgebung. Chur liegt mitten in einem Bergkessel, sodass man jede Art von Bergsport direkt vor der Haustüre machen kann. Für Mountainbike, Rennrad, Wandern und Joggen ist die Umgebung perfekt. Im Winter sind viele Skigebiete schnell zu erreichen. Und wenn man doch mal eine Portion Großstadt braucht, ist Zürich nur eine Stunde entfernt.

5. Fazit
Insgesamt ein sehr gutes Tertial, dass ich jedem empfehlen kann. Eine bessere Betreuung ist wohl schwer zu finden und eine schönere Umgebung für Bergbegeisterte gibt es auch kaum. Allerdings muss man sich auf lange Arbeitszeiten einstellen, die vorwiegend am Schreibtisch stattfinden. Praktische Anteile gibt es hier sehr wenig.
Bewerbung
Ich habe mich frühzeitig etwa zwei Jahre vor PJ- Beginn bei der Chefarztsekretärin der Inneren Medizin Franziska Cajochen beworben. Andere Unterassistenten haben aber auch kurzfristiger Plätze bekommen. Man erhält sehr schnell eine Antwort und muss einige Formulare ausfüllen. Dann erhält man den endgültigen Arbeitsvertrag.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
EKG
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Punktionen
Rehas anmelden
EKGs
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
nach 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
1000 SFR
Gebühren in EUR
80 SFR

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13