PJ-Tertial Gastroenterologie in Inselspital Bern (12/2011 bis 2/2012)

Station(en)
Hepatologisches Ambulatorium
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Das halbe Tertial in Bern hat mir sehr gut gefallen. Im hepatologischen Ambulatorium kann man seine eigenen Patienten betreuen (den Patienten sieht man zuerst allein - Anamnese, Status, ev. Fibroscan/Sonographie. Dann stellt man den Patienten dem Oberarzt vor und sieht ihn zusammen mit ihm. Den Brief schreibt man selbstständig - was einen hohen Lerneffekt hat - und lässt ihm dann dem zuständigen Arzt zukommen. Bei Fragen kann man jederzeit den Oberarzt aufsuchen und den Patienten besprechen. Im Ambulatorium lernt man sehr schnell einen Fibroscan durchzuführen und man kann ab und zu auch ein paar Sonographien machen - der zuständige Arzt schallt nach.

Morgens kann man um 8:00h ins Ambi kommen, dann kommen die ersten Patienten. Mittags meisten zwischen 12:30 und 13:00 ist die Morgenliste vorbei und man geht meist gemeinsam in die Kantine, wo man ein sehr schmackhaftes, aber für deutsche Verhältnisse teures (8,70Fr) bekommt. In der Mittagspause kann man sich gut austauschen, zumal diese nicht so gehetzt wie in Deutschland ist. Nachmittags kann man die Briefe zu den Patienten schreiben. Achtung: Briefe sammeln sich an, weil manche Laborwerte erst Tage später kommen. Um nicht zu viele zu sammeln, kann man 2-3 Patienten pro Tag betreuen. Das hängt ganz vom eigenen Fleiß ab. Der Feierabend wird teilweise selber bestimmt, teilweise durch Meetings/Besprechungen vorgegeben. Es findet keine PJ-Fortbildung als solche statt, in der Hepa-Visite, in dem Röntgen-Rapport am Donnerstag mit einem Gastdozenten, im Einzelgespräch mit einem Oberarzt oder auch in PJ-Fortbildungen aus anderen Abteilungen kann man problemlos viel lernen.

Von den 8 Wochen in Bern habe ich noch zwei auf der Endoskopie verbracht, was problemlos zu organisieren war. Dort konnte man unterschiedliche Verfahren (Koloskopie, Gastroskopie, Endosonographie, ERCP, Manometrien) mitansehen.

Insgesamt war es sehr gut, da man in der Schweiz weder Blutabnehmen, noch Zugänge legen muss. Man kann eigene Patienten betreuen und Entscheidungen in Absprache treffen. Außerdem sind die Schweizer sehr höflich und alle Ärzte aus der Hepatologie (ein Assistenzarzt, 4 Oberärzte, ein Chefarzt im Ambi) super nett. Als PJ-ler wird man berücksichtigt, Fragen werden geklärt, Fälle erklärt, man wird nach seinem Befinden gefragt.
Der Kontakt zur Pflege war ein wenig angespannt. Man wurde meist höflich behandelt, einige Schwestern waren aber über den Platzmangel und über unsere nicht vorhandene Routine nicht sehr fröhlich. Zudem kam ein etwas gespanntes Arzt-Pflege-Verhältnis. Trotzdem ist es im Ambulatorium super eigene Patienten zu betreuen und nicht auf Station dem Arzt hinterlaufen zu müssen.

Ein Nachtrag: Die Hepatologie gehört zur Uniklinik für Viscerale Chirurgie und Medizin und hat drei Bereiche: Hepatologie, Gastroenterologie und Visceralchirurgie. Bei den schlechten Bewertungen im Vorfeld muss man berücksichtigen, dass diese nicht in der Hepatologie waren, sondern auf Station bzw. OP. Außerdem war ich erst der 5 PJ-ler in der Ambulanz (haben erst seit Herbst 2011 PJler dort).
Bewerbung
Bei mir ca. 1,5 Jahre. Problemlos über Frau Schaffner unter verena(punkt)schaffner(at)insel.ch (Gastroenterologie/Hepatologie) möglich. Einfach Hepatologie angeben. Sehr nette Sekretärin, beantwortet alle Fragen, kümmert sich um die PJ-Bescheinigung.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Poliklinik
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
ca. 940 Franken Brutto, ca. 880 Franken Netto
Gebühren in EUR
50 Franken für PJ-Bescheinigung

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.4