PJ-Tertial Gynäkologie in See-Spital Horgen (8/2011 bis 10/2011)

Station(en)
Ambulanz, Wöchnerinnenstation, Kreißsaal
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Koeln
Kommentar
Zunächst muss man sagen, dass ich leider etwas Pech mit der Zeit hatte, in der ich dort war. Die alte Chefärztin hatte kurz zuvor gekündigt und hatte zudem einige Ärzte mitgenommen. Fast zeitgleich mit mir zusammen haben 5 komplett neue Assistenten angefangen, sodass ich von denen nur begrenzt lernen konnte.
Generell muss man sagen, dass es anscheinend eher unüblich ist, sein Wahltertial in der Schweiz zu verbringen und daher war ich auch nicht fest eingeplant. Das war einerseits ganz angenehm, weil ich mir so frei aussuchen konnte, wo ich so hingehe, aber andererseits fehlte es mir persönlich etwas feste Aufgaben zu haben.
Das Team an sich war ganz nett, es bestand zu dem Zeitpunkt aus einem leitenden Oberarzt, 2 Oberärztinnen und 6 Assistentinnen. Von 2 der Oberärzte/innen konnte man leider nicht so viel lernen, lediglich eine war bemüht einem etwas zu zeigen oder zu erklären.
Das See-Spital ist ein recht kleines Krankenhaus und man hat sich recht schnell zurecht gefunden. Generell war der Schwerpunkt dort eher auf der Geburtshilfe als der Gyn. Es gibt eine Wöchnerinnenstation, die von den Hebammen mitbetreut wurde, aber keine feste Gyn-Station, die Patientinnen lagen auf den restlichen Stationen im Haus verteilt.
Was ziemlich cool war, dass es im See-Spital eine Ambulanz gab, wo normale Patientinnen einfach zu Jahreskontrollen kamen. Dort durfte ich dann auch manchmal so eine Kontrolle eigenständig unter Aufsicht durchführen, das aber leider nur bei den erfahreneren Assis.
Im OP gab es leider nicht so viel zu sehen, da im Hause eher nur kleinere Ops durchgeführt wurden. Viel wird in der Schweiz auch über Belegärzte gemacht, d.h. dass Frauenärzte von draußen ihre Frauen auch selbst operierten. Dabei konnte man dann leider selten mit an den Tisch. Bei Sectiones durfte ich mich allerdings oft als 2. Assistent mit einwaschen.
Die Stimmung im OP war eher kühl, es wurde sehr auf Sterilität geachtet.
In der Gyn war die Arbeitszeit Mo-Fr von 7.30 / 8.15 (je nachdem ob es morgens eine OP gab) - 16.00h. Man musste keine Wochenenddienste machen, was ziemlich angenehm war.
Als Tipp für diejenigen, die sich was extra dazuverdienen möchten: Man kann in der Chirurgie fragen, ob man zusätzlich chirurgische Pickettdienste machen kann. Das sind Bereitschaftsdienste, die von abends bis zum nächsten Morgen gehen, wo man angerufen wird, falls abends/nachts eine OP ist. Dort ist man dann 1. Assistenz, was ziemlich cool war. Meistens konnte man sogar die ganze Nacht durchpennen oder musste nur abends mal in einer OP assistieren und hat sich dabei 40 Franken extra verdient.
Die Organisation im Krankenhaus war super. Man hat am 1. Tag einen Laufzettel bekommen und erhielt anstandslos Klinikschlüssel, Namensschild und ein eigenes Diensttelefon. Die Telefone konnte man mit ins Wohnheim nehmen und konnte so gratis mit den anderen Unterassistenten (schweizer Bezeichnung für PJler) telefonieren.
Meine täglichen Aufgaben in der Gyn bestanden darin, Abschlussgespräche mit den Entbundenen zu führen, bei der Stationsarbeit mitzuhelfen und bei den Gyn-Aufnahmen die Anamnesen zu machen.
Bei den Schwangerschaftskontrollen konnte man oft "vorschallen", aber ansonsten durfte man leider nicht viel selbstständig arbeiten. Auch Nähen im OP haben die Ärzte oft selbstgemacht.
Insgesamt fand ich meine 2 Monate in Horgen ok, in der Klinik konnte ich wie gesagt nicht so viel selbstständig arbeiten, was mich ein bisschen gestört hat, trotzdem möchte ich meine Zeit dort nicht missen, da die Freizeit dort einfach super war. Die zentrale Lage am Zürichsee ist einfach klasse und das Spital hat ein eigenes Bötli, was man für einige Franken am Tag mieten kann.
Im Januar soll im See Spital ein neuer Chefarzt anfangen.
Bewerbung
ca. ein halbes Jahr vorher
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
ca. 800
Gebühren in EUR
100

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
3
Freizeit
3
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.33