Insgesamt war das Tertial in Bad Tölz in Ordnung. Man muss viel Initiative und Motivation zeigen und es einigermaßen schaffen, die weniger schönen Aufgaben im Rahmen zu halten.. Die meisten Ärzte (OA und AA) sind sehr freundlich, die Zusammenarbeit war abhängig von der jeweiligen Person. Einige haben wirklich versucht uns viel beizubringen, für andere waren wir nur die Hilfskräfte für sämtliche unangenehmen Aufgaben..
Wenn man früh genug nachfragt oder öfter nachhakt bekommt man ein Zimmer im Jodquellenhof gestellt. Dort ist es schon etwas seltsam aber in Summe doch cool weil man mit den anderen PJlern dort wohnt. Die Zimmergröße ist sehr unterschiedlich, alle Zimmer haben ein eigenes Bad und eine provisorische Küche mit Kühlschrank, Mikrowelle und zwei Herdplatten. Küchenutensilien muss man alle selbst mitbringen.
Stationen (Kardio und Gastro/Covid): Eher langweilige Stationsarbeit, morgens Visite, danach Briefe schreiben, Aufklärungen machen, Botendienste für die Ärzte.. Theoretisch gibt es einen Blutabnahme-Dienst, sie war aber von meinen 3 Monaten dort 2,5 krank. In der Zeit waren wir meistens bis nach 10 Uhr mit Blutabnehmen beschäftigt, die Ärzte helfen hier nicht und achten auch nicht darauf, BEs sparsam anzuordnen.. Oft haben wir dann den Großteil der Visite verpasst bzw mussten uns den Assistenten suchen der noch unterwegs war.. Mit viel Glück gibt es mal 1 oder zwei Punktionen in der Woche, die durften wir dann eigentlich immer unter Anleitung durchführen. Wenn man nett fragt kann man eigentlich immer mit in die Funktionsbereiche und Interventionen anschauen, wenn man sich dort freundlich vorstellt sind die Leute dort auch meistens nett.. Die Stimmung in der Endo fand ich gewöhnungsbedürftig, war aber eher untereinander im Team.
Notaufnahme: Hat am meisten Spaß gemacht, man kann die Patienten am Anfang alleine betreuuen, Anamnese Untersuchung usw, dann kommt der AA oder OA dazu. Hier lernt man gut die ersten Therapiemaßnahmen zu den häufigsten Krankheitsbildern. Auf dem Balkon lässt sich am Nachmittag schön in der Sonne sitzen wenn es etwas ruhiger ist.
ITS: War schon ganz interessant alles mal zu sehen, einige Interventionen selbst zu machen (ZVK, Arterien, Sheldon, Punktionen), aber der Großteil des Tages besteht aus Visite und warten auf die nächste Visite.. Manche Ärzte habe uns auch hier hauptsächlich als Hilfskraft für ungeliebte Aufgaben gesehen, BGA Runden bei allen Patienten, Briefe schrieben und dabei wenig Erklärungen.. Einige haben sich aber viel Mühe gegeben und viel erklärt und Fragen beantwortet.
