PJ-Tertial Innere in Krankenhaus Waldfriede (11/2020 bis 3/2021)

Station(en)
6, 7
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Das Tertial in der Inneren Medizin am Krankenhaus Waldfriede war für mich ein voller Erfolg. Das Haus ist zwar eher klein, aber da man sich so schneller kennen lernt und sich hier jeder durch alle Berufsgruppen hinweg auf Augenhöhe begegnet, hat einem das die Arbeit als PJler einfacher und angenehmer gemacht. Die Abteilung hat einen gastroenterologischen Schwerpunkt. Zudem hat Anfang des Jahres eine Palliativstation eröffnet.

Die Organisation des PJ ist sehr gut und hat trotz Corona reibungslos geklappt. Man erhält vorab eine E-Mail und am ersten Tag findet eine kurze Einführung durch den Chefarzt der Inneren statt. Man hat einen Studientag pro Woche ohne sammeln, wobei nicht alle PJler diesen gleichzeitig nehmen sollten. Eine Rotation in die Funktionsdiagnostik (Endoskopie, TTE/TEE, Ultraschall usw.), Radiologie, Anästhesie und Rettungsstelle ist möglich. Man durfte auch kleinere Eingriffe (z.B. Aszitespunktion, Leberpunktion) durchführen. Nachtdienste sind möglich (von 20-8 Uhr, es gab entsprechenden Zeitausgleich).

Die Tage begannen um 8 Uhr mit der Frühbesprechung, in der die Neuaufnahmen vorgestellt, die Aufnahmen für den jeweiligen Tag genannt und organisatorische Dinge geklärt wurden. Es wird hier gerne gesehen, wenn man selbst aufgenommene Patienten vorstellt. Dann ging es weiter mit BEs und Flexülen, die je nachdem wie viele PJler da waren, in 1-2h gemacht waren. Danach folgt die Visite, wobei die Ärzte meistens auf die PJler gewartet haben, sollte das Blutabnehmen länger dauern. Die Visiten waren immer lehrreich und man konnte durch die Stationsliste auch schnell einen Überblick bekommen. Außerdem war es für viele Ärzte selbstverständlich, kurz etwas zu jedem Patienten zu sagen, sodass man sich nicht andauernd durch nachfragen Informationen einfordern musste. Einmal pro Woche ist Chefvisite. Diese ist immer sehr lehrreich und hat viel Spaß gemacht. Man wird auf eine angenehme Art und Weise abgefragt und erhält immer produktives Feedback. Gegen Mittag kommen die Neuaufnahmen, die man teilweise oder vollständig selber machen konnte (Untersuchung, Anamnese, Flexüle+Labor, Brief anlegen, Medis ansetzen + Untersuchungen anmelden in Rücksprache, Einpflegen in Stationsliste). Gegen 13 Uhr fand immer die Mittagspause im Team statt. PJler haben ein Essen und ein Getränk kostenlos erhalten. Um 13.30 fand die Röntgendemo statt. Danach wurden die restlichen Aufgaben wie Briefe schreiben, Befunde auswerten, Untersuchungen anmelden etc. erledigt. PJ-Unterricht fand trotz Corona 1-2x/Woche meist Dienstag u/o Donnerstag 14 Uhr statt. Es gibt auch täglich eine Nachbesprechung mit einem Oberarzt, in der man nochmal Fragen stellen konnte und die Pläne für die Patienten diskutiert wurden. Wer wollte, konnte auch „PJ-Zimmer“ betreuen. Feierabend war meist ca. 16 Uhr. Bei spannenden Fällen in der Rettungsstelle hat es sich gelohnt, länger zu bleiben. Im Prinzip durfte man bei entsprechendem Verantwortungsbewusstsein fast alle ärztlichen Tätigkeiten übernehmen.

Außerdem kann ich jedem die Rettungsstelle empfehlen. Hier habe ich in kurzer Zeit am meisten lernen können und bin viel selbstständiger geworden. Einem laufen natürlich die internistischen Klassiker über den Weg, aber auch mal neurologische, gynäkologische und chirurgische Fälle. PJler durften (natürlich immer in Rücksprache) eigene Patienten betreuen. Man festigt auf jeden Fall Anamnese und körperliche Untersuchung, lernt aber vor allem, sich Gedanken zu Differentialdiagnosen und daraus resultierender Diagnostik und Therapie zu machen. Außerdem übt man hier Prioritäten zu setzen und sich gut zu organisieren. Sonographie konnte man auch oft üben. Außerdem ist die Pflege hier besonders nett (vor allem im Vergleich zu anderen Berliner Rettungsstellen).

Positiv möchte ich auch den Umgang mit Corona an diesem Haus hervorheben. Man hatte ausreichende Testmöglichkeiten und es gab ein Impfangebot. Außerdem fand die Arbeit mit Covid-Patienten bzw. Verdachtsfällen immer auf freiwilliger Basis statt. Schutzausrüstung war immer vorhanden.

Fazit: Ich habe mich als PJler zu jeder Zeit willkommen gefühlt. Wer an Innerer Medizin interessiert ist und Motivation mitbringt, wird hier glücklich werden und an seinen Aufgaben wachsen. Wer Innere Medizin nur absitzen will und pünktlich gehen möchte, wird hier eher nicht glücklich.
Bewerbung
PJ Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Bildgebung
EKG
Nahtkurs
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Punktionen
Braunülen legen
Notaufnahme
Blut abnehmen
Rehas anmelden
Röntgenbesprechung
Untersuchungen anmelden
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
EKGs
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07