PJ-Tertial Innere in DRK Kliniken Westend (11/2023 bis 3/2024)

Station(en)
Gastroenterologie, Geriatrie, Kardiologie und ZNA
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Diagnostik, Station
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Achtung: Der Erfahrungsbericht wird bisschen länger sein lol . Stay with me!

Allgemein: Mein erstes Tertial begann Ende November 2023 (20.11.23). Ich habe mich entschieden Innere Medizin als erstes Tertia zu machen, da ich schon wusste, dass ich später kein Internist werden will und wollte die Innere Medizin zügig hinter mir haben. Im Nachhinein könnte man sich überlegen ob solches Tertial doch als letztes absolviert wird, weil man meistens dann auch die 20 Fehltage nutzen würde und so wird das Tertial insgesamt kürzer. Da ist bestimmt auch ein Vorteil, dass man kurz vor M3 von der inneren Medizin alles noch frisch im Kopf hat. Es ist letztlich aber eine Abwägungssache und ich bereue meine Wahl nicht.

Das Tertial: In der Inneren Medizin an DRK Westend gibt es 3 Fachrichtungen, wo man rotieren kann. Der Rotationsplan ist bereits vor Anfang des Tertials festgelegt und den kriegst du von dem zuständigen PJ-Beauftragten kurz vor Beginn des Tertials. Man durfte zwischen Gastroenterologie, Geriatrie und Kardiologie rotieren. Ein Aufenthalt in der Rettungsstelle (meistens max. 2 Wochen, Verlängerung nach Absprache jedoch auch möglich) war auch vorgesehen. Jede Fachrichtung hatte meistens Assistenzarzt als PJ-Beauftragten (auf der Geri war eine der Oberärztinnen), der auch der Ansprechpartner bei allen Angelegenheiten sein sollte. Man muss zugeben, dass organisatorisch das Tertial vor allem durch die Gastro geführt wurde und es war gut so. Der PJ-Beauftragte da ist ein junger Assistenzarzt (kurz vor Facharzt), der sehr engagiert war, dass uns gut geht und das Tertial insgesamt reibungslos abläuft. Am ersten Tag gibt es eine Einführung, wo die Klinik kurz vorgestellt wird. Da kriegt man die Namensschilder und dann wird zuerst zu der Wäscheausgabe gebracht, wo die Klamoten für die Woche abgeholt werden. Dann geht man zu der Station, wo man primär eingeteilt ist, stellt sich bei den Assistenzärzten vor und dann darf den ersten Tag an der Klinik starten.

Gastroenterologie: Für mich das war spannendste Station und ich habe mich persönlich sehr gefreut, dass ich dort die meiste Zeit verbringen durfte (7 Wochen, bei gesplittet auf 2 die ersten 2 Wochen und die letzten 5 Wochen des Tertials) und da auch anfangen durfte. Die Gastro ist auf 2 Stationen (27 und 28) aufgeteilt, indem ich zu 99% auf Station 27 war. Auf jeder Station war ich immer der einzige PJler. Jede Station verfügt über meistens 3 Bettzimmer und einzelnen 1 Bettzimmer, wo häufig auch die Iso-Patienten oder die "VIPs" unterbracht wurden. Die Station ist immer mindestens von 2 Assistenzärzten betreut. Sie teilen sich die Station (eine blaue und eine rote Seite) und so betreut jeder die Hälfte des Patienten. Der Alltag dort beginnt um kurz nach 8 Uhr mit einer Frühvisite. Man durfte da immer mitlaufen und konnte bei den Visiten den Verlauf notieren und einen "Dekurs" bei jedem Patienten anlegen. Die Visiten auf der Gastro waren eher länger aber daher ziemlich lehrreich. Dienstags gab es (meistens ab 10 Uhr) die Oberarztvisite, die immer spannend war und man von den Oberärzten super viel lernen konnte. Am jeden Nachmittag gab es auch Spätvisite, die war aber meistens nicht so spektakulär. Der Oberarzt war nachmittags täglich wieder auf der Station, wo mit den Assistenten im Arztzimmer der Tag und die Patientenfälle soweit besprochen wurden. Auf der 27 war die Chefarztvisite am Donnerstag. Der Chefarzt ist sehr witziger Mensch, der immer die PJler bei der Visite ansprach und mit in der Visite involvierte. Man konnte sowohl bei der Oberarzt- als auch bei der Chefarztvisite eigene Patienten vorstellen das das weitere Procedere besprechen. Nach der Frühvisite konnte man sich eigentlich meistens aussuchen, was man machen möchte. Da es in der inneren Medizin die so gennante "Phlebotomisten" gibt, war die Blutentnahme meistens nicht unsere Aufgabe. Flexülen legen war allerdings etwas, was die Phlebotomisten nicht machen und da sollte das schon selbst machen. Aber das war auch immer in Normen und nie zulasten unserer Ausbildung! Man konnte sonst in der Funktionsdiagnostik reinschnuppern, wo täglich viele Kolos, ÖGDs, ERCPs, Sonos oder kleinere Interventionen durchgeführt wurden. Die Oberärzte da waren richtig nett und waren immer bereit während einer Intervention viel zu erklären. Die leitende Oberarzt ist einfach ein toller Mensch und von ihm konnte ich ganz viel lernen. Man konnte fast jeden Tag Patienten komplett aufnehmen (Anamnese, Untersuchung und den kompletten Entalssungsbrief schreiben) und sie bis deren Entlassung betreuen und während der Oberarzt- und Chefarztvisiten vorstellen. Gegen Mittag war immer Mahlzeit, wo man meistens mit den Stationsärzten zusammen geht. Das Essen da ist "na ja" aber die Auswahl war gut. Da das PJ an DRK Westend bezahlt ist (350 Eu/Monat), soll man für das Essen selbst zahlen (für Mitarbeiter reduzierte Preise - 4,20Eu für bis 500g). Dienstags und Donnerstags (um 14Uhr für die Gastro und um 14:20 für die Kardiologie) gab es die "Röntgenbesprechung", wo die in der Woche angemeldeten CT, MRTs , etc. von den radiologischen Ärzten vorgestellt wurden). Mittwochs ab 16 Uhr fand die Tumorkonferenz statt, die ich eigentlich auch ziemlich spannend fand. Insgesamt habe ich die Gastro sehr genossen und fand besonders die Funktionsdiagnostik sehr interessant. Feierabend konnte man schon ab 15-15:30Uhr machen

Geriatrie: Auf der Geriatrie wird man für 3 Wochen eingeteilt. Da gibt es die Stationen 24 und 25. Die Klinik ist eher klein mit weniger Ärzten aber das kann auch von Vorteil sein. Was die Vielfalt da anbelangt, muss ich sagen, dass es doch eher monoton war. Am Anfang war ich eher reserviert aber am Ende muss ich zugeben, dass die Geri die Station war, wo ich am meisten selbst gemacht habe. Da die Ärzte da weniger waren, durfte ich jeden Tag mind 1-2 komplett selbst aufnehmen (geriatrische Aufnahme war mit Abstand die zeitaufwendigste Aufnahme) und sie auch bis zur Entlassung betreuen. Die Patienten da waren auch länger als woanders (generell mind 2.Wochen) und so kannte ich am Ende dieser 3 Wochen fast alle Patienten. Der Tag beginnt wieder um 8. Allerdings auf der Geri kommen (den Grund habe ich nie erfahren) keine Phlebotomisten. Das heisst, dass relativ viele BE von den PJ-Studierenden erledigt werden sollten. Meistens habe ich es trotzdem zur Frühvisite geschafft. Die Chefärztin da ist auch eine angenehme Frau. Generell war ich auf der Geri am meisten beschäftigt und der Alltag dort lief ziemlich schnell. Feierabend war ca. ab 16:30Uhr.

Kardiologie: Die Kardiologie war bereits im Studium ein relativ schweres Fach für mich und ich hatte schon bisschen Respekt vor der Rotation dort. Die Kardiologie hat die Stationen 26 und 29. Ich war für 5 Wochen auf der 26, wo eher die "rhythmologischen Patienten" aufgenommen werden, was in soweit relevant war, weil die Patienten meistens 1-2 Tage da bleiben und da entlassen werden. Das heisst, dass auf der Kardio eher schwer und selten Patientenaufnahmen stattfinden konnten (Die meisten rhythmologischen Patienten wurden bereits in der Fachambulanz aufgenommen und alles war erledigt). Auf der 29 waren eher die Patienten, die länger blieben. Der Alltag fängt mir einer Frühbesprechung im Konferenzraum um 8 Uhr an. Dann kommt die Frühvisite auf der Station. Die Kardiologie hatte mehrere Assistenzärzte. Das Problem da war, dass sie mit 1-2 Ausnahmen eher nicht so sehr mit der Ausbildung von den PJlern beschäftigt waren. Nach der Frühvisite gab es entweder Flexülen zu legen bei den selektiven Patienten, die für schnelle PVI kamen oder man konnte in der Funktionsdiagnostik (TTE, TEE) oder auch bei den Interventionen (PVI, PCI, Mitralclips u.a.) gucken. Die oberärztliche Betreuung auf der Kardiologischen existierte so gut wie nicht. Generell habe ich das Gefühl, dass sie "kein Bock" auf PJler hatten. Die Oberarzt- und der Chefarztvisite auf 26 gabs auch nicht. Meistens wurden die Patienten im Arztzimmer kurz besprochen. Da es den meisten eigentlich egal war, konnte man Feierabend dann machen, wenn man will. Bei mir war meistens gegen 15Uhr (gabs mal auch vor 15Uhr). Generell muss ich leider sagen, dass ich auf der Kardio am wenigsten gelernt habe und kein Gefühl gekriegt, dass ich als Teil des Teams aufgenommen war.

ZNA: Für Zwei Wochen durfte man auch auf der Rettungsstelle Zeit verbringen. Ich selbst fand ich die Rettungstelle als vielleicht das Highlight, wo auch die meisten guten Bewertungen von der Seite der PJays kamen. Da die Rettungsstelle internistisch geführt ist, gab es dort immer Ansprechpartner und zu tun gab es ganz viel. Die Hierarchie war sehr flach und "duzen" mit dem Chefarzt und dem Oberarzt war geläufig. Der Alltag da für PJ beginnt ab 9 Uhr. Ich muss zugeben, dass ich da nur 2 mal früh ging. Man kann auch problemlos zum Spätdienst (bis 21-22Uhr) gehen und so habe ich auch gemacht und ich fand es sehr angenehm. Ich durfte Patienten, die grün oder Geld-orange triagiert waren, selbst sehen, untersuchen und den Notfallbericht schreiben. Ich war immer bei der Entscheidung involviert, ob wir den Patienten stationär aufnehmen oder doch nach Hause schicken. Dann versteht man auch die enorme Verantwortung bei einer solchen Entscheidung. Es war recht vielfältig - diverses Alter, diverse Nationalitäten, diverse Krankheitsbilder. Ich fand es sehr cool und ich habe es sehr genossen. Der Oberarzt auf der Rettungstelle hat immer ein EKG-Fall-Sset mit typischen Fällen für die PJler, indem du jeden Tag 1-2 EKGs kriegst und die lösen sollst und am Ende wird das alles besprochen. Häufig durfte ich auch Patienten (z.B V.a. Cholezystitis oder Appendizitis) selbst vorschallen und häufig wurden auch meine Bilder mit in den Patientenakten eingepackt. Insgesamt sehr angenehme 2 Wochen.

Organisatorisch: Was vielleicht mich bisschen genervt hat und das Tertial unangenehmer für mich gestaltete, war die einigen organisatorischen Probleme. Zuerst ist es so, dass jeder PJler sich um einen Spind und Schlüssel selbst kümmern muss. Am ersten Tag kriegt man zwar einen Zettel, den muss man allerdings bei der Pforte vorlegen. Das Problem war es das ganze Tertial keine freien Spinde für die Männer gab. Das heisst das man sich meistens auf den Toilleten umziehen sollte, was ich recht ärgerlich fand, besonders wenn du weisst, dass das Tertial keine 2 Wochen dauert. Soweit ich mitbekommen habe, ist das nur bei den Männern so und bei meiner PJ-Kolleginnen war das kein Problem. Die gute Nachricht ist, dass die Rettunsgtelle eigene Spinde hat und wenn man dort rotiert, kriegt man sofort einen Schlüssel und Spind. Anderes Problem war, dass die meisten Assistenten nicht so mit dem neuen Online-Assesment vertraut waren, was im Endeffekt das "Sammeln von 10 Assesments" bisschen erschwerte.

Fazit: Insgesamt fand das Tertial an DRK Westend nicht so schlimm und würde die Note 2 geben. Wenn man alles von der Inneren Medizin optimal lernen möchte, kann man sich vielleicht über einige Sachen ärgern aber solange man was lernen möchte und die Bereitschaft dazu zeigt, kommt man relativ gut durch. Für mich war alles okay und ich hatte bestimmt auch schöne Momente dort.
Bewerbung
Ãœber PJ-Portal
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Bildgebung
EKG
Fallbesprechung
Tätigkeiten
EKGs
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Briefe schreiben
Blut abnehmen
Notaufnahme
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Eigene Patienten betreuen
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
350 Eu

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
3
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.2