PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Cape Coast Teaching Hospital (11/2017 bis 1/2018)

Station(en)
Surgical Male/Female Ward, ICU, Emergency Department
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Erlangen
Kommentar
Freie Wahl von Einsatzgebieten, man konnte selbst entscheiden von der chirurgischen Abteilung aus, auch auf die Intensivstation und die Notaufnahme zu rotieren. Auf der chirurgischen Station hat man ca. einmal am Tag Unterricht in einer Studentengruppe zu theoretischen Krankheitsbildern und ca. zweimal die Woche sehr ausführluche Lehrvisiten, während denen man alleneuen chirurgischen Patienten visitiert, also auch in der Notaufnahme und der pädiatrischen Station. Unterrichtssprache ust Englisch und als ausländischer Student hat man einen relativen Sonderstatus. Generell gibt es wenige Weiße = Obrunis am Krankenhaus. Gastfreundschaft wird aber groß geschrieben und alle sind zirmlich jnteressiert an einem und generell sehr freundlich.
Auf den Stationen wurde nicht allzuviel mit den Patienten gemacht, viele schwer krank und es war teilweise schockierend unter welchen hygienischen Umständen sie in den großen Sälen untergebracht waren. Im OP war man als Zuschauer immer willkommen, Studenten sind aber eigentlich nie am Tisch. Auf Intensivstation Betreuung von 5 Betten, hier kriegt man ziemlich alles mit, was läuft, hat aber oft mit tatsächlich sterbenden Patienten zu tun, denen man oft nichtmehr helfen kann. Am interessantesten war die Notaufnahme. Hier bekommt man eigentlich wirklich mit, wie es organisatorisch abläuft. Viele kommen in völlig dekompensierten Zuständen viel zu spät und man erlebt viele Endstageerkrankungen und auch oft frustrane Reanimationen. Man lernt das Versicherungsprinzip zu verstehen und dass erst behandelt werde kann, NACHDEM von Verwandten dafür bezahlt wurde. So kann man fustrierenderweise diagnostisch und therapeutisch nicht einmal die deutlich eingeschränkten Möglichkeiten nutzen, die man zur Verfügung hat. Manchmal merkt man, dass viele Ärzte auch einfach keine Ahnung haben und nicht unbedingt das am dringend Nötigste auch vorrangig passiert.
Als Student genießt man zwar insgesamt einerseits ein hohes Ansehen, aber andererseits wird nicht erwartet, dass man wirklich praktisch mitarbeitet, deswegen kann man sich nicht allzu gut einbringen. Trotzdem ist es sehr, sehr empfehlenswert, zumindest einen gesplitteten Tertialteil in einem Entwicklungsland zu verbringen, einerseits rein medizinisch (Traumatologisch, Endstageerkrankungen, unbehandelte chronische Erkrankungen, Tropische Erkrankungen) andererseits auch "menschlich-medizinisch" ( wie Medizin in einem Entwicklungsland funktioniert oder auch nicht funktionieren kann und an welchen äußeren Umständen sie scheitert und wie eng verknüpft Globalisierung, Wirtschaft und medizinische Versorgung sind).
Ghana befindet sich verglichen zur Umgebung in Westafrika auf einem guten Weg, wohl auch in der medizinischen Versorgung, und trotzdem war die Versorgungslage dort für mich oft schockierend und frustrierend. Es gibt dafür wohl keine einfache, schnelle Lösung, aber für mich war es einfach wichtig, die Probleme vor Ort aus erster Hand zu erleben und damit wurde in mir zumindest ein Problembewusstsein geweckt und auch die Motivation, meine guten Bedingungen zu nutzen, um mir ein größtmöglichstes Wissen anzueignen, das man irgendwann vielleicht auch ein bisschen zumindest zurück an solche Orte tragen kann.
Bewerbung
Bewerbung ca. ein Jahr im Voraus unbedingt nicht nur mit dem Krankenhaus abklären, sondern auch mit der Uni! Sonst ist es gut möglich, dassman Probleme mit der Äquivalenzbescheinigung bekommt. Wir hatten das nicht gemacht und es hat am Ende irre viele Nerven gekostet (und natürlich auch Gebühren....). Die Bürokratie in Ghana ist nicht zu unterschätzen, sehr formal, sehr langsam und sehr undurchsichtig.
Kontakt vom Studiendekanat Medizinische Fakultät: Dr Phyllis Owusu Agyei
electives@uccsms.edu.gh oder p.owusuagyei@uccsms.edu.gh
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
Repetitorien
Tätigkeiten
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Poliklinik
Notaufnahme
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
Kein Gehalt
Gebühren in EUR
250 US-Dollar ans Krankenhaus + 500 US-Dollar ans Studiendekanat Medizinische Fakultät

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
3
Unterricht
1
Betreuung
5
Freizeit
1
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.53