PJ-Tertial Psychosomatik in Charite Campus Virchow (7/2025 bis 10/2025)

Station(en)
W10a
Einsatzbereiche
Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Ich habe ein ganzes Tertial auf der psychosomatischen Station 10a im Mittelweg 4 verbracht, und dort eine sehr angenehme und lehrreiche Zeit gehabt. Es besteht auch die Möglichkeit, während des Tertials an die psychosomatische Tagesklinik zu rotieren. Dies habe ich nicht gemacht, da ich mich mit dem Stationsarzt sehr gut verstanden habe, und nicht rotieren wollte. Kann somit nur von meiner Zeit auf Station berichten:

Rahmenbedingungen:
Der Tag beginnt um 8:00 - 8:15 und endete meist zwischen 14-15 Uhr. Studientage (1x/Woche) können frei gewählt und auch gesammelt werden.

Team und Atmosphäre:
Die Station hat 12 Betten, 1 Stationsarzt, sowie 2 Psychologen. Während meiner Zeit waren zusätzlich 1-2 PJler oder psychologische Praktikanten dort.
Patienten verbleiben in der Regel für 5 Wochen auf Station. Durch die geringe Bettenzahl und die langen Aufenthalte hat es sich für mich angefühlt, wie in einer großen WG zu arbeiten. Das Team auf der psychosomatischen Station am CVK ist insgesamt sehr kollegial und wertschätzend gegenüber PJlern.
Insgesamt herrscht ein respektvoller, ruhiger und reflektierter Umgangston.
Pflege: Hab hier erstmals seit Beginn des Studiums gesehen, dass Pflege sich von Herzen um die Patienten gekümmert haben, Spaß an ihrem Beruf hatte, und kollegial mit Ärzten und Psychologen zusammengearbeitet haben.

Patienten und Krankheitsbilder:
Die Patienten bleiben in der Regel 5 Wochen auf Station. Häufige Erkrankungsbilder waren etwa Depressionen, "Burn-out", hypochondrische Störungen, Tinnitus, schwere Schlafstörungen und Lähmungserscheinungen. Typischerweise kommen die Patienten nach einem jahrelangem "Doctor-Hopping", ohne je eine organ-spezifische Diagnose für ihre Beschwerden erhalten zu haben. Bei Aufnahme gab es oft eine gewisse Skepsis gegenüber dem psychosomatischen Therapiekonzept. Ich muss sagen, es war wirklich spannend zu sehen, wie sie sich von Woche zu Woche durch das ganzheitliche Konzept verbesserten (Gruppen -und Einzelpsychotherapie, Musik -und Kunsttherapie, Physiotherapie, etc.). So kam es z.B. vor, dass psychogene Lähmungserscheinungen fast gänzlich verschwunden sind.

Aufgaben für PJler:

- Eigenständige Anamnesen (somatisch + psychosozial)
- Psychosomatische Exploration unter Supervision
- Körperliche Untersuchungen (v. a. internistisch)
- Teilnahme an Visiten
- Mitwirkung bei Konsilen
- Blutentnahmen (0 bis 2 Stück/ Tag)

- Teilnahme an Gruppentherapien (z. B. Stressbewältigung, Achtsamkeit, Psychoedukation)
- Beobachtung von Einzeltherapiesitzungen (wenn Patient*in einverstanden)
- Teilnahme an Supervision 1x wöchentlich
- Teilnahme an Balint-Gruppen alle 2 Wochen

Fazit:
Ich kann eine absolute Empfehlung aussprechen. Auch wenn man keine Karriere in der Psychosomatik anstrebt, kann man sehr viel für den späteren Arztberuf mitnehmen. Limitierend hängt es wahrscheinlich sehr davon ab, welcher Stationsarzt einen betreut, und wieviel Eigeninitiative und Interesse man für das Fach mitbringt. Mit meinem Stationsarzt hatte ich absolutes Glück. Viel Spaß und Erfolg euch!
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
EKG
Fallbesprechung
Tätigkeiten
EKGs
Braunülen legen
Blut abnehmen
Eigene Patienten betreuen
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07