In diesem Bericht beschreibe ich das Innere Tertial, das ich in der Klinik für Hämatologie/Onkologie abschloss.
Insgesamt würde ich dem Tertial die Note 2 geben, ich war rundum zufrieden, mit dem Team, den Tätigkeiten und dem Teaching.
Die Klinik besteht aus der Station 95, Hämatologie, der Station 94, Onkologie, und der 49, Palliativmedizin. Ich war nur auf der 95, weil es mir dort sehr gefallen hat und ich auch für eine längere Zeit auf einer Station wirklich eingearbeitet werden wollte. Es ist nicht vorgesehen fest zu rotieren, aber sicherlich möglich.
Ein Tag sah in etwa so aus:
08:15 Übergabe mit der Pflege, inkl. Teamboard
09:00 Arbeitsbeginn (meist wirklich wenige (!) BE’s, ggf. Zugang legen, Blutkulturen abservieren, oder administrative Aufgaben (Befunde anfordern etc.)
Im Laufe des Vormittags: Visite (auch mit Möglichkeit, 1 Zimmer mitzubetreuen); oft auch KMP (Knochenmarkspunktionen) - bei diesen konnte ich mit assistieren.
12:30 Röntgen-Demo & Kurze Besprechung der Neuaufnahmen
13:00 - 13:30 Mittagspause - mit dem Team
Ab 13:30 Neuaufnahmen (Anamnese, Status, weitere Planung, Dokumentation)
Feierabend variiert, am häufigsten gegen 16 Uhr, auch 15 Uhr möglich. Wenige Male 16:30/17 Uhr.
Das Team war sehr angenehm, es gibt einige MFAs und eine Phlebotomistin, sodass sich die BE’s im Rahmen hielten - es gab jedoch eine Woche, in der durch personelle Ausfälle viele BEs anstanden, was aber in Ordnung war, da die anderen Wochen nicht so aussahen.
Thematisch gewinnt man einen guten Einblick in die Hämatologie und die Krankheitsbilder. Das Klinikum in Neukölln, als Maximalversorger, führt auch Autologe Stammzelltransplantationen durch, was spannend zu sehen war! Auch CAR-T-Zell-Therapien werden angeboten, ich hätte während meiner Zeit fast eine gesehen, was sich wegen organisatorischer Gründe jedoch verschoben hatte. Bei stationären ZVK-Anlagen konnte ich auch assistieren, was cool war.
Es ist auch von Vorteil auf der Häma, langfristig Patienten zu betreuen, da die meisten Patienten einige Wochen auf Station waren.
Trotz der sehr komplexen Krankheitsbilder der Hämatologie konnte ich ein Verständnis für die Erkrankungen gewinnen, da die Oberärzte und -ärztinnen der Station und auch die Fachärzte viel Expertise mitbringen & gerne erklären!
Jedoch sollte man berücksichtigen:
Es sind Patienten mit kritischen Erkrankungen und zT in kritischen Zuständen sodass ich nach einigen Monaten mich Wieder nach Patienten „sehnte“, die an nicht so schweren Erkrankungen erkrankt sind. Außerdem begegnet man nicht den typischen Krankheitsbildern, die man auf anderen internistischen Stationen treffen würde.
Auch sollte man Interesse haben, da die Hämatologie sehr speziell ist und sehr dynamisch ist, das heißt man muss/sollte sich einlesen, um die geplanten Therapien & Untersuchungen nachzuvollziehen.
Lohn bei Vivantes 465 € - also nicht besonders schlecht fürs PJ!
Fast jeden Tag gibt es auch PJ-Unterricht, der überwiegend gut organisiert war.
Mittagessen gibt es vergünstigt, etwa um die 4/5 Euro pro Mahlzeit.
Donnerstags gibt’s ein großes Frühstück auf Station, was immer das Highlight der Woche essenstechnisch war :)
Mir hat es ein bisschen gefehlt, dass für meine Zeit keine anderen PJler*innen auf Station waren. Zwar hat man dadurch mehr Teaching „für sich“, aber der studentische Austausch hat mir nach ner Zeit gefehlt. Natürlich waren aber PJler auch auf anderen Stationen.
Es ist eine 2-wöchige Rotation auf die ZNA vorgesehen - wirklich sehr cool! Team sehr nett, man kann eigene Patienten sehen, Medis applizieren und in Neukölln ist in der Notaufnahme viel Action, was einen guten Lerneffekt mit sich bringt und für 2 Wochen auch nicht zu viel wird.
-
Ich kann das Tertial dort zusammenfassend empfehlen, pflegerisch & ärztlich aktuell angenehme Stimmung, natürlich kann sich aber die Teamstruktur ändern. Wenn Interesse an der Hämatologie/Onko besteht, ist das KNK eine gute Anlaufstelle :) viel Erfolg!
