Allgemeinchirurgie, Endokrine Chirurgie, Unfallchirurgie und Kinderchirurgie
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Frankfurt
Kommentar
Mein erstes Tertial hatte ich im Bürgerhospital in Frankfurt. Einführung und all das Formalia Geplänkel war gut vorbereitet. Gab keine Probleme, bis auf die Tatsache, dass PJler kein Spind bekamen. Mit etwas Glück konntest du ein Spind finde, ich musste eins mit nem Kumpel teilen, was entsprechend sehr eng war. Man rotiert in drei Abteilungen: Allgemein- und Endokrine Chirurgie, Unfalllchirurgie und Kinderchirurgie.
Allgemein und Endokrine Chirurgie
Also das war der schlimmste und längste Bereich. Besonders die endokrinen Chirurgen müssen hier gerügt werden, denn ich glaub Menschenhändler aus meinen Heimatland behandeln ihr Menschensklaven besser als die "Endokrinen" Ärzte dich als PJler behandeln (und im Vergleich zu allen anderen Tertialen, konnte ich mich nur bestätigen.). Es gibt scheinbar Abmachungen das die Allgemeinchirurgen sich die PJler mit den Endokrinen Chirurgen teilen.
Endokrine Chirurgie
Täglich finden bei den endokrinen Chirurgen fast durchgehend von 8-15/16 Uhr in 2 OP Sälen Ops statt (Fast nur SchilddrüsenOp). Es wird erwartet dass die Pjler diese Säle (sofern kein bezahlter Student da ist) durchgehend belegen. Pausen zwischen den OPs für Mittagsmahlzeiten musst du mit den Operateuren "verhandeln" (sonst erwarten sie dass du eigentlich durchgehend im Saal bereit bist).
Es gibt keine Einführung von den endokrinen Chirurgen, wenn du es nicht kannst, falsch machst oder es nicht weißt, dann erwarte hässliche Reaktionen.
Im OP erwarten die Oberärzte, dass du gewissen Aufgaben übernimmst (Prä-OP musste Ärzte kontaktieren in richtiger Reihenfolge, du musst bereits, bestimmte Dokumente aushängen, Patientenlagerung (je nachdem), Im OP viel Haken halten, Post OP Patient ausleiten).
->Ich spreche auch nicht allein für mich, 80% meine Mit-PJler waren derselben Meinung.....
=>Ich kann viel schlechtes über die Endokrinen Chirurgen erzählen. Kurz gesagt, die sind ne unmenschliche Vollkatastrophe (bis auf den Chef, der ist eigentlich ganz nett und nicht so herrisch gegenüber einem PJler). Die allein könnten Grund genug sein, dort kein PJ anzutreten. Aber die Endokrine Chirurgie allein ist ja nicht das Maßstab hier.
Allgemeinchirurgie: Die waren zu einem gewissen Maße besser drauf als die Endokrinen Chirurgen. 65% der OPs sind nur Hernien. Die Oberärzte interessieren sich nicht wirklich für die PJler . Für die ist wichtig, im OP Haken halten, Ausleiten und fertig. Außerhalb von OPs musste halt Blut abnehmen und darf wenn die Zeit da ist in der Ambulanz bisschen mit aushelfen (wieder Blut abnehmen, Aufklärung, Untersuchung etc.). Zumindestens hier wirst du deutlich menschlicher behandelt. Allerdings auch nicht spannend: Hernien, Hernien, Hernien aber gut, wo ist Chirurgie als PJ schon perfekt... Arbeitszeit 7:00 bis 15-17 Uhr.
Unfallchirurgie: Absolut chillig. Es war nur 1 Monat, aber ziemlich ruhig, wenn nicht sogar fast langweilig. Operiert wird sehr wenig, meist Plattenentfernung oder klassische Brüche. Allerdings wird nur an 2x Tagen in der Woche operiert. Es gibt sehr wenig bis gar keine BE auf Station. Man kann wenn man will, viel bei den ambulanten Sprechstunden mitmachen, da lernt man bisschen was und bekommt auch was beigebracht. Das Team und der Chef sind sehr kulant in allen Punkten. Ich fand die Zeit dort angenehm.
Kinderchirurgie: Nicht schlecht, aber auch nicht perfekt. Es ist ganz interessant dort in der Rotation dort teilzunehmen. Man lernt einiges, gibt 2 Tage wo sehr viele OPs anstehen und man erlebt wirklich viel. Eine schöne Abwechslung, man bleibt manchmal jedoch recht lange am Tag da auch wenn es nichts zutun gibt (man sollte dort nicht einfach so gehen, nur bei Zusage der Chefin oder Oberärzte.) Aber am Ende sehr chillig, keine Blutentnahmen nötig, viele unterschiedliche OPs (aber auch viel Hernien). Ganz putzig.
=>Achja, wenn den endokrinen Chirurgen Ihre Sklaven ausgingen, verfielen die oft in Panik und haben versucht uns aus den anderen Abteilungen zu klauen. Allerdings kamen die nie auf uns zu sondern haben die Chefin oder Oberärzte der anderen Abteilung kontaktiert. Ich danke hier der Chefin nochmal ausdrücklich, dass Sie sich uns zur Verfügung gestellt hat, diese endokrinen calls abzuwehren. Ehrenfrau!
Sonstiges:
-Essen ist gratis (eine Mahlzeit und Dessert tgl.) sehr häufig richtig lecker, lob an die Küche.
-Telefon (das Ding wird tausendmal klingen glaubt mir), Zugangschip, Kleidung wird zur Verfügung gestellt
-gute Anbindung per Ubahn, Alternativ Tram
-gute Organisation
-es gibt "keinen" Studientag mehr
-Unfallchirurgie bestes Teil der Rotation, 2. Platz Kinderchirurgie