Die Hauptaufgaben auf Station bestanden aus Blutentnahmen, Verbandswechsel und Rehaanträge schreiben. Das hat auch so ziemlich den ganzen Tag ausgefüllt. An Visiten konnten man ab und zu mal teilnehmen, wenn vorher alle Blutentnahmen und die Entlassverbände fertig waren. Die Einarbeitung auf Station bestand am ersten Tag aus einer fünfminütigen Erklärung wie man eine elastische Binde wickelt. Seitdem hat man selbstständig die Verbandswechsel durchgeführt. Je nachdem wer der Stationsarzt war hatte man dafür unterschiedlich viel Zeit und von manchen wurde man sogar angemeckert, wenn bis zum Mittagessen nicht alles erledigt war, mit den Worten man solle sich mal ein bisschen mehr beeilen und sich nicht ganz so viel Zeit für die Verbände nehmen, denn es warten auch noch andere Aufgaben auf einen.
Der Großteil des Teams war aber wirklich nett und hat auch darauf geachtet, dass man seine Pause machen kann.
Der allgemeine Lernerfolg im Tertial war eher unterdurchschnittlich. Lehre musste man sich aktiv einfordern und der PJ Unterricht ist oft unangekündigt ausgefallen. Im OP gab es einige Oberärzte, die gerne von sich aus etwas erzählt oder Fragen gestellt haben, da konnte man immerhin ein bisschen zu ausgewählten Krankheitsbildern lernen. Ansonsten gab es da natürlich standardmäßig das Hakenhalten und bei manchen Ärzten durfte man Materialentfernungen oder den Verschluss der Wunde durchführen. Danach musste man meistens alleine den Patienten im Aufwachraum abgeben, ohne zu wissen was postoperativ relevant sein könnte, da die Operateure nach dem Wundverschluss oft direkt den Saal verlassen haben.
Insgesamt wahrscheinlich eher geeignet für Leute, die wirklich Lust auf Unfallchirurgie oder Orthopädie haben. Die große Stärke lag wirklich im jungen und freundlichen Team, ansonsten wäre der Aufenthalt schlimmer gewesen.
