Für die Innere war in meinen Augen Fürth eine gute Wahl. Man rotiert einmal in die Med 1 (Kardiologie, Pulmologie) und einmal in die Med 2 (Gastro, Hämato-Onkologie). In der Regel ist das Leben in der Med 1 entspannter, sowohl als PJler, als auch als Ärztin.
Med 1, St. 01 Kardiologie, Aufnahmestation:
Dienstbeginn 8:00 Uhr. Die Station ist eine Aufnahme-/Kurzliegerstation; üblich ist die Aufnahme zu einer Coro in der Früh und die Entlassung am späten Nachmittag. Morgens müssen erst mal in schnellem Tempo alle Patienten mit Braunülen versorgt werden. Danach ist schon Frühbesprechung in der Abteilung und Visite der wenigen Patienten, die über Nacht bleiben. Ein paar Aufnahmeuntersuchungen und -anamnesen, manchmal mit gemeinsamem Aufklären, sind auch mit dabei. Hier kann man relativ gut mitarbeiten und -denken, da die Patienten recht fit und in der Regel nicht ultra kompliziert sind.
Es folgt ein gemeinsames Mittagessen. Danach werden vom PJler die der Station zugewiesenen EKGs für die Nicht-Internistischen-Stationen vorbefundet und besprochen. Danach gibt es vielleicht noch ein, zwei Briefe zu schreiben oder interessante Patienten anzusehen und man wird dann recht früh heim gelassen. Man kann jederzeit, wenn die Braunülen gelegt sind, in die Funktionen (HKL, Echo) gehen und sich alles mit ansehen.
Nervig wird es nur, wenn Mit-PJler Urlaub haben oder krank sind, weil die Ärzteschaft sich wirklich komplett auf die PJler für die Blutentnahmen verlassen, dann wird der Tag etwas unangenehmer, aber man wird trotzdem (oder gerade dann) frühzeitig nach Hause entlassen.
Med 2, St. 41, Hämato-Onkologie:
Dienstbeginn 7:30 Uhr. Hier geht es direkt los mit dringenden Blutentnahmen, dann macht man erst mal ganz gemütlich die Visite mit, wo man wirklich am meisten lernt. Sie dauert nicht selten zwei Stunden, da die Patienten komplex und zahlreich sind. Danach macht man gemütlich seine BE und hält die Augen offen nach spannenden Untersuchungen (KMP, Sono, Asztites- u. Pleurapunktion), auch in den Funktionen. Bis zum Mittag ist man in der Regel mit den BE fertig, wenn der Tag nicht völlig aus dem Ruder läuft. Man geht normalerweise alleine essen, da die Ärzte meist am Schreibtisch zwischendurch essen. Danach ist es schon oft Zeit für die Kurvenvisite, wo man auch nochmal gut mitdenken und Fragen stellen kann. In der Regel sind die Leute hier aber mehr gestresst und können sich nicht so viel Zeit nehmen, wie auf der 01 (in der Hinsicht eine Luxus-Station), auch wenn sich wirklich alle sehr viel Mühe geben, dass man lernt und Dinge sieht und nicht nur der Blut-Sklave ist.
Intensivstation:
Dienstbeginn 7:30 Uhr. Hier hat man eine Rotation von einer Woche, während man in der Med 1 ist. Man ist nur der Mitläufer, da man gerade auch in einer Woche nicht wirklich eigene Aufgaben übertragen bekommt. Trotzdem habe ich die Woche als sehr lehrreich empfunden, auch durch die intensive Betreuung.
PJ-Unterricht:
Theoretisch gibt es jeden Dienstag (außer in den Ferien) PJ-Unterricht um 14:00 Uhr für alle PJler im Haus. Praktisch ist dieser öfters ausgefallen und wir PJler haben uns dann nur zum Tratschen kurz getroffen, bis wir uns einig waren, dass wirklich niemand mehr kommt und wir wieder unserer Wege gehen können. Wenn er stattgefunden hat, war er aber in der Regel gut und interessant, auch wenn man um die Uhrzeit einfach immer mit dem Mittagstief echt zu kämpfen hat.
Fazit:
Fürth war eine entspannte Klinik zum Innere-Tertial. Ich glaube, viel besser hätte es mich nicht treffen können, auch wenn ich mir manches anders gewünscht hätte. Gerade die vielen Absprachen, die man machen kann, ermöglichen aber ein flexibles PJ, wo jeder seins finden wird.