PJ-Tertial Innere in Royal North Shore Hospital (5/2025 bis 7/2025)

Station(en)
Endokrinologie, Gastro
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Station
Heimatuni
Hannover
Kommentar
Insgesamt hatte ich eine tolle Zeit in Sydney. Die Stadt ist wunderschön und es gibt außerhalb der Klinik super viel zu erkunden.

Zur Klinik: Das RNSH ist die modernste Klinik in Sydney und insgesamt sehr spezialisiert. Fachlich ist ein sehr hohes Niveau vorhanden und es wird sehr viel Wert auf Forschung gelegt. Das Konzept des PJs gibt es in Australien nicht, weshalb man leider sehr wenig selber machen darf. Es sind aber alle Ärzte super nett und die Hierarchie ist deutlich flacher als in Deutschland. Außerdem ist insgesamt ein viel besserer Personalschlüssel als in den meisten deutschen Kliniken und die Arbeit verläuft deutlich entspannter und es ist sehr viel Zeit für die Patienten vorhanden. Was mich noch begeistert hat, ist dass die Patientengespräche sehr viel mehr auf Augenhöhe verlaufen und viele Patienten sehr ehrlich und offen mit den Ärzten sprechen. Ich habe hier ein halbes Tertial absolviert und war jeweils vier Wochen in der Endokrinologie und Gastro. Die Bereiche wurden von Martin zugeteilt, Wünsche waren nicht möglich. Einmal die Woche findet die Grand Round statt, ein Vortrag aus verschiedenen Fachbereichen, davor gibt es kostenloses Mittagessen. Außerdem wird man sehr oft auf einen Kaffee eingeladen. Einmal die Woche organisiert Martin eine sozial night mit allen Austauschstudenten. Zu unserer Zeit waren wir allerdings nur zu viert.

Endo: Die ersten vier Wochen haben ich in der Endo verbracht. Dort war das ganze Team sehr nett, es gibt allerdings keine Station, sondern nur Ambulanzen zu verschiedenen Krankheitsbildern. Somit besteht der Tag darin in den Sprechstunden zuzuhören. Viel selber machen kann man leider nicht. Alle Ärzte bei denen ich war, waren sehr nett und kompetent und haben immer alle Fragen beantwortet, erklärt wurde mal mehr, mal weniger. Meistens bin ich mittags nach Hause gegangen und freie Tage zwischendurch sind kein Problem.

Gastro: In der Gastro hat es mir insgesamt etwas besser gefallen, da dort vielfältigere Dinge zu sehen waren. Morgens haben wir meistens eine ausführliche Visite gemacht, danach dann einiges an Stationsarbeit erledigt. Wenn nichts zu tun war konnte man jederzeit in der Endoskopie zugucken und zwei Mal pro Woche gab es Sprechstunden. Auf dieser Station wurde insgesamt deutlich mehr erklärt und man konnte einiges mitnehmen.

Lehre: Insgesamt bestand das PJ eher aus zugucken, praktische Dinge habe ich fast gar nicht gemacht. Eigene Patienten übernehmen oder behandeln, wie es in deutschem PJ oft ist, war nicht möglich. Demnach würde ich sagen, dass ich fachlich schon einiges mitgenommen habe, allerdings praktische Tätigkeiten und Stationsarbeit eher nicht. Studentenunterricht gibt es ab und an für die Australischen Studenten, wo man sich anschließen kann. Dieser war sehr gut. Sprachlich hatte ich wenig Probleme. Die meisten sprechen sehr gut verständliches Englisch und sind auch nicht böse, wenn man mal etwas nicht versteht und die meisten medizinischen Begriffe sind den deutschen sehr ähnlich.

Wohnen: Ich habe bei Rosslyn gewohnt. Die Unterkunft habe ich über die Liste von Martin gefunden. Martin ist sowieso Ansprechpartner für vieles und hilft immer gut weiter. Die Zimmer bei Rosslyn sind sehr schön, es wohnen drei Studenten gleichzeitig da und wir hatten die obere Etage mit eigenem Bad für uns. Die Küche haben wir uns mit geteilt. Rosslyn ist eine super liebe Omi, die gerne mit uns Zeit verbracht hat. Es ist allerdings schon ein sehr intensives Zusammenwohnen, Rosslyn ist viel Zuhause und gibt auch gerne mal ungefragt Tipps und Ratschläge. Wenn man bei Ihr wohnt sollte einem bewusst sein, dass es eher wie bei Oma wohnen, als eine WG ist. Das hatte viele gute Seiten, es war immer nett sich mit ihr zu unterhalten und sie hat auch immer mal für uns gekocht oder uns Sachen zum Probieren über gelassen und war immer für einen da. Mir persönlich hat aber manchmal etwas die Privatsphäre gefehlt.

Fazit: Insgesamt hatte ich eine tolle Zeit in Sydney. Ich fand es sehr spannend in der Klinik das Gesundheitssystem eines anderen Landes zu sehen und finde das vieles in Australien deutlich besser läuft als bei uns. Außerdem konnte ich auf jeden Fall mein medizinisches Englisch verbessern. Neben der Klinik hatte ich sehr viel Freizeit und habe viel in und um Sydney gesehen, die Stadt ist wunderschön. Man hat super viel zu erkunden und viele tolle Strände in der Nähe. Das Leben in Australien ist super entspannt, alle sind mega nett und es gibt sehr viele schöne Cafes und Restaurants. Ich bin definitiv froh diese Erfahrung gemacht zu haben und würde Australien jedem empfehlen, der darüber nachdenkt ein Teil des PJs im Ausland zu machen.
Bewerbung
Bewerben konnte man sich ca. ein Jahr vorher über die zentrale Seite des RNSH. Da wurden allerdings nur sehr wenige Plätze freigeschaltet und ich habe nachträglich über Martin einen Platz bekommen. Vor der offiziellen Bewerbungsfrist war das allerdings nicht möglich.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Poliklinik
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Gebühren in EUR
ca. 800€ + ca. 200€ für die Bewerbung

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.6