PJ-Tertial Innere in Kreiskrankenhaus Delitzsch (5/2025 bis 9/2025)

Station(en)
3 und 5
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Leipzig
Kommentar
Die Entscheidung, mein Innere-Tertial in Delitzsch zu absolvieren, war für mich definitiv die richtige. Als kleines Haus im mit ÖPNV unkompliziert erreichbaren Umland Leipzigs hat man dort die Möglichkeit, im familiären Setting von einer unheimlich herzlichen Integration ins Team zu profitieren. Es gibt eine internistische Normalstation am Haus (Zusammengefasst als Station 3 und 5), mitsamt einer Intermediate Care Unit (kurz IMC), auf welcher man als PJler:in eingesetzt wird. Zudem gehören mehrere Wochen Notaufnahme fest zum Curriculum des Hauses, was ich als definitiven Pluspunkt verzeichnen würde - denn Rotationen in die Notaufnahme sind an größeren Häusern schwer zu bekommen, und der Lerneffekt ist hier am größten.

Meistens habe ich den RE um 07:04 am Leipzig Hbf genommen. Es sind nur 14 Minuten Fahrt. So blieb vor Ort ausreichend Zeit für den 5-Minütigen Weg zum Krankenhaus, das Umkleiden und einen kurzen Plausch am Morgen im Ärzt:innenzimmer.

Die Morgenbesprechung begann um 07:45. Hier wurden die Patient:innen vom Spätdienst an das restliche Team übergeben und wichtige Punkte auf der Tagesordnung besprochen. Zudem wurde festgelegt, wer ärztlicherseits wo arbeiten würde. Die Aufteilung wurde täglich neu bestimmt, was erheblich zum Team-Work Gefühl beigetragen hat. Als PJ-ler:in war man somit je nach Einteilung immer im Wechsel mit unterschiedlichen Kolleg:innen in Kontakt.

Danach ging es als gesamtes Trupp auf Station, zu den morgendlichen Blutentnahmen. Diese waren in erster Linie Aufgaben der Studis, an besonders vollen Tagen wurde einem aber netterweise Ärztlicherseits unter die Arme gegriffen. Von Überforderung würde ich hier nicht sprechen, denn sollte was gewesen sein oder mal nicht geklappt haben (und das kam bei mir Anfangs leider noch oft vor....), konnte man immer wen um Unterstützung bitten.

Im Anschluss erfolgte entweder die Vorbereitung zur Visite (auf Station), oder es ging runter in die NFA (je nach Rotation).

Auf Station bestanden die täglichen Aufgaben aus weiteren Blutentnahmen und ggf. benötigten Flexülen, dem Dokumentieren bei der Visite, Aufnahmeuntersuchungen mitsamt der Dokumentation von Aufnahmebögen, (vor)Verfassen von Arztbriefen, sowie unterstützendem (zu)Arbeiten bei Aufklärungen, Assistenz bei Punktionen/Drainagen, Pleurasonografien, BVK-Anlagen oder dem Erheben diagnostischer Tests (wie bspw. dem MMT).

In der NFA durfte man - nach Einarbeitung in 1:1 Betreuung - eigenständig Patient:innen betreuen (mitsamt Anamnese, körperlicher Untersuchung, EKG Befundung, Labor, Verdachtsdiagnose, ggf. Sonografie und natürlich der Dokumentation all dessen...). Selbstverständlich erfolgte nichts davon ohne Rücksprache mit der/dem zuständigen ärztlichen Kolleg:in. Ich denke, hier am allermeisten gelernt zu haben. Insgesamt war ich 5 Wochen in der Notaufnahme und gegen Ende fiel es mir deutlich leichter, Anamnesen zu erheben, bei einem Untersuchungsschema zu bleiben und die Dringlichkeit und Relevanz der Fälle abzuschätzen. Man konnte immer auch mit überlegen, was der nächste relevante diagnostische oder therapeutische Schritt wäre. Der Lerneffekt dieser Rotation ist echt nicht zu unterschätzen.

Um 12:00 ging es zur Röntgenbesprechung. Kam man von der NFA, gehörte hier auch das eigenständige Vorstellen von gesehenen Patient:innen dazu.

Im Anschluss ging es dann (nahezu immer verlässlich) zur Mittagspause. Selbst an Tagen von Krankheitsausfällen und Urlaubszeit wurde man vom Team netterweise konsequent in die Mittagspause entschuldigt, selbst wenn die anderen auf leeren Mägen schufteten... was ich als unheimlich selbstlos und zuvorkommen empfunden habe. Es gab in der eher 'Hausmannskost' treuen Küche zwar wenige vegetarische Menu-Optionen, aber bei Bedarf konnte man sich auch einen Salatteller vorbestellen oder sich nur die Beilagen geben lassen, hungrig blieb man auf jeden Fall nicht.

Nachmittags ging es dann weiter mit dem Tagesgeschehen. Auf Station standen hier meistens Aufgaben wie Briefe verfassen, erneute Flexülen legen oder Pleurasonografien und auch hin und wieder mal geliebte kapilläre BGAs (... ;)) auf dem Programm.

Gab es mal wenig zu tun, konnte man immer auch in der Funktionsabteilung schnuppern gehen, etwa bei Duplex-Sonos, bei Echokardiografischen Untersuchungen oder in der Endoskopie.

Um 15:00 ging es dann zur Nachmittagsbesprechung. Hier wurden einzelne Fälle nachbesprochen und an den Dienst übergeben.

Im Anschluss wurde man als Studi in den Feierabend entlassen, sodass man meistens mit dem 15:40er RE zurückfahren konnte und somit überwiegend verlässlich gegen 16:00 am Hbf war.

Ein früheres Gehen war dafür nicht so üblich (Ausnahmen gibt es natürlich trotzdem hin und wieder mal :D), aber ich finde, dass die konkret absehbare Feierabendzeit dies definitiv wettmachte - denn so stand der anschließenden Freizeitplanung nichts im Wege :). Länger geblieben bin ich eigentlich wenn dann nur freiwillig.

Gegen Ende des Tertials war bei Interesse und nach Absprache das Bleiben zu Diensten in den Abend hinein auch möglich.

Last but not least möchte ich noch die enge Zusammenarbeit mit der Pflege (auf deren Tipps und Tricks man vor allem als PJ:lerin ständig angewiesen war) und auch dem sonstigen Personal am Haus erwähnen, denn dass man selbst den Transport- oder Wäschedienst ans Studi grüßen kann, da sich alle durch das tägliche Miteinander schätzen, ist denke ich keine Selbstverständlichkeit (vor allem im Vergleich zu größeren Häusern...).
Bewerbung
Über das PJ-Portal. Dort werden Delitzsch und Eilenburg zusammengefasst, möchte man also explizit nach Delitzsch, so sollte man dies genauer spezifizieren. Alles weitere an Planung erfolgte dann über Frau Donath (Chefsekretärin) und Frau Dressel (Personalabteilung).

Ab Oktober gibt es einige Personalwechsel am Haus, weshalb mein Bericht von zukünftigen Tertialen etwas abweichen kann. Dennoch würde ich ein PJ in Delitzsch jede:m ans Herz legen, der/die sich einen umfassenden Überblick zu den Basics der inneren Medizin verschaffen möchte.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Patientenvorstellung
Bildgebung
EKG
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Botengänge (Nichtärztl.)
Punktionen
Braunülen legen
Briefe schreiben
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Eigene Patienten betreuen
EKGs
Notaufnahme
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1