Mein Tertial in der Anästhesie hat meine Erwartungen bei Weitem übertroffen. Ich konnte fachlich wie auch menschlich unglaublich viel mitnehmen und würde es wirklich jedem empfehlen – unabhängig davon, ob man sich später für Anästhesie entscheidet oder noch unschlüssig ist, welche Fachrichtung es werden soll.
Fachliches Lernen
Die Lernkurve ist steil, und man darf sehr viel selbst machen, wenn man möchte. Besonders im OP habe ich praktisch enorm profitiert: Zugänge legen, Intubieren, Larynxmaske setzen, Narkoseführung, Arterien legen und vieles mehr.
Die Abteilung ist außerdem sehr vielseitig aufgestellt. Neben dem OP kann man auch auf die Palliativstation oder Intensivstation rotieren. In Euskirchen werden die chirurgischen und neurologischen Patienten auf der Intensivstation von der Anästhesie betreut. Darüber hinaus umfasst das Fachgebiet auch Schmerz- und Palliativmedizin. Wer möchte, kann zusätzlich Einblicke in die stationäre Schmerzmedizin gewinnen.
Der Chefarzt Prof. Loick hat uns in meinem Tertial zudem das Angebot gemacht. Dabei erhält man wertvolle Einblicke in die Abläufe einer spezialisierten Praxis sowie in die Behandlungskonzepte der Schmerztherapie (1:1 Betreuung durch ihn persönlich)
Team und Atmosphäre
Besonders gefallen hat mich die positive Stimmung in der Abteilung. Ärzte wie Pflegekräfte vermitteln einem das Gefühl, wirklich Teil des Teams zu sein. Man wird mit Namen angesprochen, alle sind freundlich, erklären geduldig und nehmen sich Zeit. Dadurch fühlt man sich jederzeit wertgeschätzt und willkommen.
Gemeinschaft der PJler
Auch der Zusammenhalt unter den PJlern war großartig. Wir haben gemeinsam einen PJ-Ausflug organisiert, sind als Team beim Firmenlauf B2Run in Köln gestartet (keine Sorge dabei geht es nicht um sportliche Leistung, sondern um die Gemeinschaft und das Miteinander) und waren beim Betriebs-Sommerfest am Lago Beach in Zülpich dabei.
Mittags trifft man sich fast immer am „PJ-Stammtisch“ in der Mensa (kostenloses Mittagessen), und sollte jemand im OP länger beschäftigt sein, bringen Mit-PJler selbstverständlich etwas mit.
Organisation & Rahmenbedingungen
- Eigene Dienstkleidung
- Schlüssel für den PJ-Raum (eigener Gemeinschaftsraum)
- Eigene Umkleide für PJler
- Kostenlose Parkkarte fürs Parkhaus
- Regelmäßige Fortbildungen, inklusive Nahtkurs am Schweinefuß
- Möglichkeit, zwei Dienste pro Monat zu machen (mit jeweils einem freien Tag als Ausgleich)
Besonders hervorheben möchte ich auch die PJ-Koordinatorin, Frau Uka. Sie war jederzeit für uns da, immer ansprechbar und hat sich hervorragend um alle Anliegen gekümmert.
Fazit: Das Tertial in der Anästhesie in Euskirchen ist sowohl fachlich als auch menschlich absolut empfehlenswert. Man bekommt die Chance, sehr viel praktisch zu lernen, erlebt ein wertschätzendes Miteinander im Team und hat gleichzeitig eine tolle PJ-Gemeinschaft.