PJ-Tertial Chirurgie in Robert-Bosch-Krankenhaus (5/2025 bis 9/2025)

Station(en)
TCH, HCH, UCH, AVCH
Einsatzbereiche
OP, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich orientiere mich mal hier aktiv an einem anderen PJ Bericht vom 26.08.24, den ich sehr passend für mein Tertial hier finde und in großen Teilen einfach copy paste einfügen werde.

Ich bin kein begnadeter Chirurgie Fan, trotzdem wollte ich dem ganzen eigentlich offen entgegentreten, aber habe auch niemanden angelogen, dass ich zwingend Chirurg werden will.

Ich war in allen 4 chirurgischen Stationen (ohne nach Vorlieben gefragt worden zu sein):

Vizeral: Morgens Beginn um 7 (eher 6.45) zur Visite, dann 7:45 Morgenbesprechung, es ist ein sehr junges Team und man ist frei, zu tun und zu lassen wie es einem beliebt. Bei manchen OPs ist man eingeteilt und muss hin, bei allen anderen kann man und darf dann auch regelmäßig Nähen und so. Ich wurde relativ wenig gefragt, fand das Klima im OP eigentlich angenehm obwohl ich dort in meiner letzten Rotation auch nur noch Dienst nach Vorschrift getan hab. Ich war auch mal in der Ambulanz, da ich Wundversorgung und OP Nachsorge etc. mal gesehen haben wollte. Stationsarbeit war normal, einige BEs und ab und an mal ne Drainage ziehen, was aber gut gezeigt wurde. Die allgemeine Stimmung war eigentlich fine. Da auf der Normalstation nicht viel lief nachmittags, war es keine Seltenheit, um 2 zu gehen.

Thorax: 7:20 als ersten Besprechung, von da entweder auf Station oder mit den OA's auf die Intensivstation. Die meisten OPs sind Video assistiert, das heißt, man schaut in OP Kleidung auf einen Bildschirm, bei den offenen OPs aber konnte man sich (mehr oder weniger) nützlich machen und Haken halten, mal zunähen, alles eine Frage des Interesses und mit wem man operiert. Je nach Glück und Motivation kommt man auch mal an ne Pleurapunktion oder Thoraxdrainage. Auf der Station gab es nicht so viel zu tun, mal ein Brief, mal ein Reha Antrag, mal ne Drainage ziehen. Hier passiert eher nicht so viel. Dafür ist die Nachmittagsbesprechung um halb 3 und kein Problem spätestens danach zu gehen.

Herz: Morgens 7:30 Besprechung, dann wird man "motiviert", wirklich viel Blut abzunehmen, was die Assis dort sehr ungern tun. Wenn danach noch Visite lief, konnte man sich daneben stellen und beim Verbände wechseln helfen. Die OPs sind immer tricky und man müsste wohl öfter mit denselben Chirurgen operieren, damit sie einem vertrauen und Dinge machen lassen. Es ist natürlich verständlich, das Herz ist ein unglaublich empflindliches Organ zum Operieren, aber steril hinter einem breiten Dude stehen und nichts sehen macht auch keinen Spaß.
Fand es hier am wenigsten sinnvoll, die Assis kannten einen gefühlt nur zum Blut abnehemen. Besser war es mit der Kardiologin, welche in die HCH rotiert und dort Stationsarbeit macht. Prinzipiell ist man nach den Blutentnahmen frei und kann tun und lassen was man mag. Station Ambulanz OP Unterricht oder so ähnlich..

Ortho/ Unfall: 7:30 aufkreuzen und dann um 7:45 in die Besprechung. Ich hatte die beste Zeit dort, ich kam super mit den Ortho-Bros aus. Andere PJs erzählten mir, dass die nicht ganz so gut mit denen auskamen. Alles in allem sind das sehr offene und umgängliche Leute dort. Ich war in 4 Wochen vllt. 6/7 Mal fest im OP eingeteilt, meine Kollegin nach mir mussten gefühlt öfters in den OP. Es hängt auch viel mit der Absprache zusammen, wie viele OPs man wahrnehmen will, sie werden den Wunsch auf jeden Fall respektieren. Die Kollegen waren sehr dankbar und glücklich darüber, wenn man an der Abarbeitung der To do Liste geholfen hat (Briefe schrieben, Zeug anmelden, BE für den nächsten Tag anmelden, Anträge schreiben, und wenn ich es unbedingt gewollt hätte, hätte ich auch Angehörigen Gespräche führen können mit dem jeweiligen Arzt daneben). Ich hatte ein Telefon, wurde aber nur für die OPs, bei denen ich eingeteilt war, angerufen - nicht unwürdig beim Essen zum Nadellegen.

Allgemein/ auf alle zutreffend: Das Essen ist okay und zusammen mit Salat und Nachtisch mehr als ausreichend. 511 Euro sind irgendwie nicht so viel, dabei wird aber zusätzlich der Preis eines Deutschlandtickets beglichen und für Stuttgart-Fremdlinge wird kostenfrei ein Wohnheim gestellt. Die Strecke morgens ist etwas nervig, aber mit ca. 40 min auch machbar. Direkt neben der Klinik wird gerade neu gebaut. Die Pflege ist den hohen Turn Over an Studenten gewöhnt, deswegen nimmt niemand einem übel, wenn man sich nicht offiziell vorgestellt hat, wobei das natürlich immer gut kommt, muss ich euch alles nicht erzählen ;). Die OPs sind natürlich abhängig von dem Fach, aber ich habe in meiner Zeit keine einzige OP-Schwester Rabiata kennengelernt. Die Unterrichte waren vielzählig, ich konnte ein Paar davon aber OP-bedingt nicht wahrnehmen. Manche Dozenten machen es sich leicht "worüber wollt ihr reden heute?", manche bringen Powerpoints mit. Es gibt aber immer die Möglichkeit, konkrete Fälle mitzubringen oder ihnen via Email Themenvorschläge zu schicken mit dem, worauf man fokussieren will. Es gab nie Probleme damit, wenn ich in einen Unterricht gehen wollte, außer natürlich ich war im OP. Man kann eigentlich überall relativ früh gehen, ich habe mich sicher nicht überarbeitet. Ich glaube wenn man richtig Bock auf Chirurgie hat ist man hier bestimmt gut aufgehoben und kommt mehr als genug an den Tisch. Man sieht alle Abteilungen, auch die selteneren Herz und Thorax. Wenn man keine Lust hat kann man zeitig gehen und kann daraus seinen Benefit ziehen. Natürlich hat man auch überall seine Deppenaufgaben zu tun, aber ich mein das gehört auch irgendwie dazu solange der Rest auch passt. Ich bin nicht begeistert aber wenn ich sehe dass meine Freunde teilweise bis um 16 Uhr + x festgehalten werden, bin ich nicht unglücklich.

Ach ja, es gibt einen halben Studientag pro Woche den man offiziell nicht sammeln kann, je nach Station wird das aber manchmal nicht so Eng gesehen oder 1 Tag pro 2 Wochen ist doch möglich. Andrerseits hab ich auch lange nicht alle Studientage genommen. Urlaub ist nach meinem Empfinden nach rechtzeitiger Absprache immer möglich. Es ist hier nicht so wie an meiner Uni, dass die Abteilungen zwingend PJs brauchen, damit der Laden läuft.
Bewerbung
PJ Portal
Unterricht
Häufiger als 5x / Woche
Inhalte
EKG
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Bildgebung
Repetitorien
Nahtkurs
Sonst. Fortbildung
Prüfungsvorbereitung
Tätigkeiten
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten aufnehmen
Punktionen
Untersuchungen anmelden
Mitoperieren
Braunülen legen
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
511

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
3
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.07