Ich hatte ein abwechslungsreiches Tertial in der Chirurgie am MHO. Ich bin nicht an der Chirurgie interessiert, aber fand es gut, dass man generell viel im OP sehen konnte. Die Abteilungen sind knapp besetzt, sodass man eigentlich jeden Tag im OP eingeteilt ist. Meistens ist man sogar die erste Assistenz. Dadurch kann man zwar viele Operationen sehen, aber man kommt dafür kaum in die Notaufnahme oder kann die Visite mitlaufen.
In der Allgemeinchirurgie wird man eigentlich nur als Hakenhalter eingesetzt, besonders gerne in anstrengenden Schilddrüsenoperationen. Hier fragt der Chefarzt auch gerne viele Fragen, aber eigentlich ist er sehr nett und bemüht um gute Lehre.
In der Neurochirurgie war das Team am nettesten, allerdings wird sich Ende September die Zusammenstellung des Teams ändern, weil der leitende Oberarzt weggeht. Dort kann man gut bei den Operationen zusehen, weil sie mit einem Mikroskop arbeiten, dass einen Bildschirm hat. Auf Wunsch kann man auch am Tisch assistieren.
Außerdem ist es möglich, für 2 Wochen in die Kinderchirurgie und Kinderorthopädie zu rotieren. Das kann ich auch wärmstens empfehlen, weil das Team super nett ist und man die verschiedenen Facetten des Fachgebietes kennenlernen kann.
Die Gefäßchirurgie war meistens darum bemüht, die PJler nur einzusetzen, wenn sie wirklich dringend gebraucht werden.
Die Unfallchirurgie war am schlechtesten besetzt. Dort war ich quasi nur im OP, auch mal länger nachmittags. Oft wurde ich auch erst gegen 14.30 Uhr in den OP gerufen. Zwischen den OPs erledigt man dann die Blutabnahmen und PVKs auf Station.
Das Arbeitsklima im OP war stark vom operierenden Oberarzt abhängig und auch das, was man als PJler alles machen darf. Manchmal durfte ich die Wunde nähen, aber meistens war man eher Hakenhalter.
Insgesamt muss ich feststellen, dass ich mich freue, dass das Chirurgie-Tertial zu Ende ist, erkenne aber gleichzeitig an, wie viel ich in diesen 4 Monaten im OP gesehen habe. Teilweise hat das Tertial auch meine Sicht auf die Chirurgie verändert.