Institut für interventionelle und diagnostische Radiologie
Einsatzbereiche
Diagnostik
Heimatuni
Wuerzburg
Kommentar
Es war mein erstes Tertial und ich habe es (leider) gesplittet, aber ich kann mir kaum vorstellen, dass die anderen Tertiale noch besser werden können. Damit man sich vorstellen kann, wie das PJ in der Radio am UKW so abläuft, hier eine kurze Übersicht:
Dienstbeginn ist immer um 8 Uhr (ein Träumchen).
- Montags wird ein Vortrag gehalten (die sind meistens echt gut, also auch als Student nimmt man da echt was mit, wenn man sich für die Bildgebung interessiert) und die "große" Vorlesung findet statt (wenn Semester ist), zu der man immer gehen kann, wenn man möchte. Die ist auch echt gut. Ich selbst habe in Würzburg studiert und die Vorlesung 2 Jahre vorher schonmal gehört, aber es hat sich trotzdem total gelohnt, sich nochmal reinzusetzen, weil die Lehre in der Abteilung einfach super ist und man mit etwas Hintergrundwissen nochmal vieles mitnimmt, für das man im siebten Semester vielleicht mental noch nicht so ganz bereit war. Montag abends ist nochmal eine extra Vorlesung von einem alten Professor mit selteneren Fällen. Super für alle, die sich so richtig für Radiologie interessieren.
- Dienstags ist morgens Studentenunterricht. Der Chef nimmt sich da Zeit (oft bis zu einer Stunde, je nachdem, was bei ihm so ansteht), um mit den PJlern Fälle durchzugehen. Er öffnet immer einen Fall und dann wird die Maus weitergegeben und man sitzt abwechselnd auf dem "heißen Stuhl" und muss sagen, was man da so sieht und wie man das Gesehene so interpretieren würde (kleiner Tipp: nicht zu viel den Konjunktiv verwenden :D). Das Ganze passiert in einer sehr angenehmen Atmosphäre und man muss sich nicht schämen, wenn man mal was Falsches sagt, sondern bekommt dann Tipps und wenn man es nicht lösen kann, können die Mitstudierenden als Joker eingesetzt werden. Aus den Fortbildungen habe ich sehr viel mitgenommen. Wenn der Chef mal nicht da ist, wird sich meistens um einen Ersatz bemüht.
- Mittwochs ist wieder Frühfortbildung und die "kleine" Fortbildung, die ähnliche Themen behandelt, wie die große, aber nochmal von anderen Ärzten gehalten wird (jede Woche von jemand anderem) und quasi zum Vertiefen für die Montagsfortbildung dient.
- Donnerstags ist morgens Oberarztbesprechung. Während der Zeit haben die PJler Zeit zum Selbststudium. Da haben wir uns mal gegenseitig geschallt und sonst haben wir uns gegenseitig Fälle präsentiert, die wir in der letzten Woche spannend fanden.
- Freitags ist (meine ich) auch nochmal Frühfortbildung und es gibt ein paar Ärzte, die meinen, dass sie einen da nach 12 Uhr nicht mehr sehen wollen, also man kann früh ins Wochenende starten (wenn man das möchte).
Allgemein kann man im Prinzip gehen, wann man möchte. Offiziell geht der Dienst bis 17 Uhr, ich selbst bin oft tatsächlich recht lange geblieben, auch mal länger als 17 Uhr, aber nur dann, wenn ich das Gefühl hatte, dass es mir wirklich etwas bringt und ich etwas lerne. Es gibt ein paar Bereiche, die cool sein können, aber sehr abhängig davon, welche Ärzte so da sind.
- Zum Beispiel im Ultraschall hat es mir nicht so gut gefallen, da dort zwar ein super netter Arzt war, der mir auch echt viel erklärt hat, ich aber nur sehr bedingt selbst schallen konnte/ durfte (weil da immer recht viel Programm ist und dann traut man sich irgendwie nicht so oft zu fragen, ob man mal darf und von denen aus kommt das Angebot eher nicht so (oft)). Da bin ich dann auch tendenziell schon recht früh immer heim gegangen.
- Am besten gefallen hat es mir in der MSK. Da war ein Oberarzt, der einem wirklich wirklich viel erklärt und ich habe, glaube ich, nirgendwo so viel gelernt, wie in diesen zwei Wochen. Und da es dort viele Röntgen gibt, gibt es einfach auch viel, das man als Student da machen kann. Und ich hatte da ne witzige Zeit mit den Assistenzärzten, die da eingeteilt waren. Mittlerweile ist der OA viel in der AkIn, also wer nicht in der Akutdiagnostik eingeteilt ist, dem würde ich empfehlen, zumindest mal eine Woche da reinzuschnuppern, um von Karstens Lehre zu profitieren und sich mal die Akutbildgebung anzuschauen, die mit Sicherheit auch sehr prüfungsrelevant ist.
- In Onko/Abdomen bleibt man oft recht lange und ich hab gleich in der ersten Woche damit gestartet und war dann ettttwas überfordert, aber auch da sind die Oberärzte echt nett, erklären viel, obwohl sie super viel zu tun haben und geben einem nie ein schlechtes Gefühl, wenn man mal was nicht gesehen oder falsch interpretiert hat. Wenn absehbar war, dass lange nach Feierabend niemand kommen wird, um die Befunde zu besprechen, konnte man auch immer auf einen der Assistenzärzt*innen zugehen und den Fall übergeben. Die waren da sehr lieb, was das angeht und haben auch sonst immer jederzeit Fragen beantwortet.
- Mammadiagnostik: sehr interessant, aber selbst befunden darf man da nicht. Aber mal ne Brust schallen durfte ich und es ist schon gut, sich das Gebiet mal anzuschauen, auch wenn sich die Tage natürlich sehr ziehen, wenn man wenig selber macht (bzw. machen darf). Man kann aber jederzeit auch zu den MTRAs gehen und bei den Mammographien/ Biopsien/ ... dabei sein. Die waren dort super lieb und haben auch von sich aus echt viel erklärt. Die Oberärzt*innen waren da sehr nett und die Assistenzärzte auch :)
- Päd: da sind super entspannte Oberärzte und ich durfte auch recht viel befunden und man hat mal ein bisschen Patientenkontakt. Der Assistenzarzt dort hat mir auch sehr viel erklärt. Also da hat's mir echt gut gefallen.
- in anderen Gebieten wie der Neuro, der KardioVask, im CT und der Angio war ich nicht, weil ich gesplittet habe, die Bereiche kann ich also nicht wirklich bewerten.
Da man ziemlich viel einfach nur vor seinem Bildschirm sitzt und befundet, trifft man leider relativ wenig auf die MTRAs und MFAs, aber wenn doch (z.B. im Ultraschall, oder in der Angio, oder wenn man im CT eingeteilt ist und beim Zugänge legen etc. hilft), waren das eigentlich bei mir ausnahmslos angenehme Begegnungen :)
Ach ja und die Organisation lief auch total gut. Wenn man Wünsche hat bezüglich seinen Rotationen, konnte man auch jederzeit auf die PJ-Beauftragten zugehen.
Alles in allem muss man natürlich wissen, ob Radiologie etwas für einen ist. Man hat, wie man sich vorstellen kann, kaum Patientenkontakt und sitzt meistens den ganzen Tag (oder halt solange man bleibt) vor dem Bildschirm. Das kann einen schon manchmal fuchsen, wenn draußen die Sonne scheint, oder man freut sich halt, dass man Hautkrebs und Falten entflieht. Es schadet auf jeden Fall gewiss nicht, ein bisschen Motivation mitzubringen, da man, denke ich, schon schnell spürt, ob sich jemand wirklich für das Fach interessiert und sich evtl. auch ein bisschen weiterbildet, oder ob jemand einfach nur ein paar entspannte Monate haben will und die Zeit absitzt. Wer sich darauf einlässt, kann hier ein super tolles PJ haben, wobei ich vermutlich auch ein bisschen gebiased bin, weil ich einfach so tolle mit-PJler hatte. Wir haben jede Mittagspause zusammen verbracht und auch außerhalb der Arbeit echt viel gemacht, sodass ich einfach jeden Tag einen guten Tag hatte, wenn ich die gesehen habe, weil die einfach toll waren.
Also jedem, der sich für ein Radio-Tertial im UKW entscheidet wünsche ich, dass er so tolle mit-PJler hat wie ich, damit er/ sie auch so eine tolle Zeit hat, wie ich.