Das Klinikum Wolfenbüttel kann ich für das PJ sehr empfehlen, ich hatte dort wirklich eine tolle Zeit.
Organisatorisches:
Das Tertial ist super organisiert gewesen. Wir haben im Vorhinein alle wichtigen Informationen per Mail von der Personalabteilung bekommen. Am ersten Tag wurden wir dort begrüßt und haben Transponder, Telefon, IT-Einführung, Kleidung und Spind in der Umkleide bekommen. Danach wurden wir auf die entsprechenden Stationen verteilt. Später gab es noch eine Begrüßung durch den Chefarzt der Anästhesie, der auch PJ-Beauftragter ist. Am nächsten Tag wurden wir auch in der Frühbesprechung der Inneren kurz durch die Chefärzte begrüßt und vorgestellt. Insgesamt fühlt man sich in Wolfenbüttel als PJ-Studierende sehr willkommen geheißen, wahrgenommen und wertgeschätzt.
Die Einteilung auf die verschiedenen Bereiche konnten wir selber in Absprache mit dem für PJler:innen zuständigen Oberarzt der Inneren machen. Wir waren dann alle erstmal drei Wochen auf einer Station (kardiologisch oder gastroenterologisch) und danach sind wir im 2-3 Wochenrhythmus auf eine weitere Station (jeweils die andere Fachrichtung), ITS und Notaufnahme rotiert. Darüber hinaus sind wir auch ein paar Tage in der gastroenterologischen und kardiologischen Funktion mitgelaufen. Außerdem gibt es die Möglichkeit in Absprache zwei Wochen Fremdrotation in einer andere Fachrichtung am Klinikum zu machen, z.B. Schmerzmedizin oder Anästhesie.
Arbeitsalltag:
Auf Station beginnen die Tage mit einem kurzen Überblick, welche Patient:innen neu sind und dann kommt die Morgenbesprechung. Danach startet die Visite, dort geht man mit und kann später auch selber Patient:innen vorstellen. Danach stehen Blutabnahmen an (aber nur die, die nicht durch den regulären Blutabnahmedienst erledigt wurde) und Braunülen legen, Visitendoku und beim Arztbriefe schreiben helfen. Man kann auch mal mit in die Funktion gehen, muss dafür aber ein bisschen auf dem Schirm haben, wann welche Patient:innen abgerufen werden. Mittags haben wir uns entweder als PJ-Studierende abgesprochen, dass wir zusammen Mittag essen oder sind mit der Station zusammen Mittag essen gegangen.
In der Notaufnahme kann man schnell selbstständig Patient:innen aufnehmen und anschließend oberärztlich besprechen und dokumentieren. Man kann sich auch das Sonogerät nehmen und schon mal vorschallen. Dadurch kann man dort viel lernen und hat eine steile Lernkurve.
Auf der ITS findet morgens um 6.30 die Übergabe, Untersuchung von Patient:innen und anschließend Visite statt. Danach wird dokumentiert und es finden Echos, Kardioversionen, ZVK-Anlagen etc. statt. Wieviel man selber macht bzw. wo man dabei ist, hängt davon ab, wer gerade ärztlicherseits dort ist und, ob gerade eine neue Assistenzärzt:in eingearbeitet wird. Prinzipiell sind alle aber bemüht einem Dinge zu erklären.
In der gastroenterologischen Fuktion kann man einfach morgens hingehen und die Pflege fragen, was den Tag über dort ansteht, die sind dann so lieb einem zu sagen, wo man gut mitgehen kann. Bei ÖGDs und Kolos kann man mitschauen, bei Sonos kann man gut vor oder nach der ärztlichen Untersuchung selber den Schallkopf in die Hand nehmen. In der kardiologischen Funktion kann man bei Echos dazugehen oder im Herzkatheter verschiedene Eingriffe sehen.
PJ-Unterricht:
Sehr positiv fand ich, dass für die Assistenzärzt:innen PJ-Unterricht immer vorging und wir dort immer teilnehmen konnten. Der PJ-Unterricht ist so organisiert, dass es einen Übersichtsplan gibt, auf dem alle Veranstaltungen drauf stehen. Wöchentlich findet folgendes statt: der Ultraschallkurs bei Prof. Rifai, der kardiologische Unterricht bei Herrn Frenk (Mittwochs eine Stunde Fallbesprechung oder Fokus auf ein konkretes Thema, Freitags Dopplerkurs mit Patient:in) und der EKG-Kurs bei Herrn Gubbe. Diese sind alle sehr empfehlenswert. Außerdem finden einmal monatlich von Hygiene und Apotheke Seminare statt. Die chirurgischen Seminare fallen häufiger mal aus, wenn sie stattgefunden haben, waren sie aber auch sehr gut und gerade im Hinblick auf Untersuchungstechniken in der Unfallchirurgie hilfreich. Ansonsten gibt es auch immer mal wieder andere spannende Sachen: Wir durften an einer Obduktion teilnehmen, haben eine Führung durchs Labor erhalten und konnten spontan bei einem ACLS-Kurs mitmachen.
Wohnung und Verpflegung:
Man kann eine Einzimmerwohnung beziehen. Diese ist voll ausgestattet (Küchenzeile mit Geschirr, Töpfe/Pfanne, Kühlschrank und kleines Gefrierfach, Herd mit zwei Kochfeldern; Bad mit Dusche; großes Zimmer mit Einbauschrank, Bett, Tisch und Stühle, Sofa und großes Highlight der Balkon). Nimmt man die Möglichkeit der Unterkunft nicht wahr, kann man glaube ich eine Fahrtpauschale bekommen. Außerdem besteht die Möglichkeit das Mittagessen kostenlos zu bekommen, dort gibt es auch eine Salatbar, falls einen keines der drei Gerichte anspricht.
Insgesamt herrscht eine sehr freundliche Stimmung im gesamten Klinikum und viele Kolleg:innen sind motiviert einem was beizubringen. Es wird viel Wert auf Lehre gelegt und die Mithilfe der Studierenden an stressigen Tagen wird sehr wertgeschätzt. Ein großes Plus war für mich auch unsere tolle PJler:innen-Gemeinschaft während und nach der Arbeit :)
Bewerbung
Über das PJ-Portal. Sobald das Krankenhaus dann weiß, dass man dorthin zum PJ kommt, bekommt man direkt eine Email mit allen wichtigen Infos und wo man sich bezüglich Unterkunft melden kann.