In der Urologie wird man herzlich in Empfang genommen. Angefangen bei den Sekretärinnen, die einem helfend zur Seite stehen, über die Assistenzärzt*innen oder Oberärzt*innen, die einem gerne jede Frage beantworten und viel erklären, bis hin zum Chefarzt, der alles überblickt und mit seiner Fachkompetenz und Menschlichkeit das Team gut leitet.
Schwierig war, dass es wegen krankenhausinternen Regelungen keinen Transponder mehr gab und man dadurch vor der ein oder anderen verschlossenen Tür stand. Durch das eigene Telefon war das aber eher kein Problem, sondern mehr ein Verlust von 2-3 Minuten bis man Hilfe bekam.
Man hat quasi keine „Pflichtaufgaben“. Der Tag beginnt mit einer Übergabe des Dienstes und Problemen, die vor dem Arbeitsstart zu klären sind. Danach geht man mit allen gemeinsam auf Visite. Dort hat man als PJ die Möglichkeit Zimmer zu übernehmen und so die Patientenvorstellung zu trainieren. Blut abnehmen und Viggos legen ist kein muss. Jedoch freut sich die PA über angebotene Hilfe.
Danach kann man den Tag nach den eigenen Interessen gestalten, man kann eigentlich alles mitmachen (Notaufnahme, Funktionsabteilung, OP, Sprechstunde, Stationsarbeit, …). Man sitzt eigentlich nie irgendwo in der Ecke und schaut zu, sondern darf unter Anleitung auch diverse Dinge selbst machen (z.b. Katheter legen oder sogar mal eine kleine Blasenspiegelung).
Man wird schnell ermutigt, eigenständiges Arbeiten zu lernen, wird aber jederzeit unterstützt, wenn man Hilfe benötigt. So werden beispielsweise die Routinesonographien auf Station im Arztzimmer gemacht, bei denen sich der jeweilige Stationsarzt freut, wenn man dabei unterstützt. Diese/-r ist bei Bedarf aber immer in der Nähe, guckt mit über die Schulter oder erklärt Auffälligkeiten.
Die Atmosphäre im Team ist sehr gut. Es besteht ein gutes kollegiales Miteinander, es wird sich unterstützt wo es geht und der Draht nach oben ist immer offen. Auch als PJ wird man gut eingebunden und respektiert. Meistens gibt es eine gemeinsame Mittagspause mit dem Team.
An den meisten Tagen ist ab 14 Uhr mit den anderen PJs Unterricht, wobei die einzelnen Fachabteilungen sich abwechseln. Größtenteils ist dieser auch sinnvoll und vorbereitend auf die spätere Tätigkeit. Studientage gibt es keine.
Das Essen in der Kantine ist meistens gut, preislich im Rahmen. Das Gehalt ist mit 992 Euro gut. Es gibt auch die Möglichkeit mit Kost+Logie zu buchen, dann bekommt man dementsprechend weniger.
Rundum kann ich ein PJ am Franziskus sehr empfehlen und wenn man Interesse an Urologie hat auch ein Tertial in dieser Abteilung. Fachunspezifisch ist die Betreuung im Haus fast uneingeschränkt gegeben. Einzige Kritikpunkte hierbei sind unter anderem die Situation der Umkleiden (quasi keine freien Spinde) und Dienstkleidung (häufig morgens schon vergriffen).