Im Großen und Ganzen habe ich mich in meiner Zeit in der Inneren sehr wohl gefühlt. Das Haus ist klein, die Teams familiär, man wird fast überall sehr freundlich empfangen. Da wir in der ersten PJ Kohorte in diesem Haus sind, gab es zu Beginn doch einige organisatorische Schwierigkeiten, wobei keiner so recht wusste, wer für was zuständig ist. Auf der Station, auf der ich eingeteilt war, waren die assistenzärztlichen Kolleg:innen selbst grad in der Einarbeitung als Berufsanfänger, weshalb ich leider nicht so viel lernen konnte von ihnen. Trotzdem waren sie sehr bemüht. Normalerweise gibt es Blutentnahmedienste auf Station, sodass das nicht alleinige Aufgabe der PJler ist. Der kann aber mal ausfallen. Solang das nicht über mehrere Wochen ist wie bei einer PJlerin nach mir auf Station, ist das aber kein Drama. Die Zeit in der ZNA war klasse zum Lernen, dort wird einem aber viel abverlangt. Ich war vollwertiges Team-Mitglied und alle sind auf eine Augenhöhe (Ärzt:innen der verschiedenen Fachabteilungen, Pflege und Studis). Allerdings kam es auch mal vor, dass ich internistisch im Frühdienst allein da stand, da die Assistenzärztin krankheitsbedingt kurzfristig ausgefallen ist und der leitende Oberarzt der Meinung war er bräuchte sich nicht um Ersatz kümmern. Er würde das "alleine" schaffen und hat dafür mich dann allein gelassen über mehrere Stunden. Man hat also auch sehr viel Verantwortung, lernt so aber auch sehr schnell. Mir hat es dort trotzdem so gut gefallen, dass ich die Zeit in der ZNA verlängert und in der Endoskopie verkürzt habe. Das ist dort kein Problem, es gibt zwar einen Rotationsplan, da aber aktuell maximal zwei PJler gleichzeitig in der Inneren sind, kann man nach Absprache den Plan flexibel anpassen. Zum Beispiel auch um mal in die anderen Fachabteilungen rein zu schnuppern oder in die onkologische Praxis im MVZ gegenüber. Diese Angebote habe ich allerdings nicht genutzt.
Der PJ Unterricht findet mit allen PJlern zusammen statt, was aber zu Hochzeiten maximal mal 10 waren, also immer noch Kleingruppen. Leider sind die 90min mittwochs nachmittags doch immer sehr kurz und die Konzentration doch eher gering, um sich noch voll auf einen Vortrag zu konzentrieren. Es gibt ein paar Termine im Skills Lab mit Fallbeispielen, die lohnen sich auf jeden Fall! Studientage gibts keine, da die Uni Mainz 4 Stunden Studienzeit pro Woche in der Klinik vorschreibt und in dem kleinen Haus uns keine Räumlichkeiten für diesen Zweck zur Verfügung gestellt werden können. In den Sommermonaten haben wir aber angefangen uns zu zweit im Außenbereich für Fallbesprechungen zu treffen an einem Tag pro Woche.