PJ-Tertial Urologie in Bundeswehrkrankenhaus (9/2024 bis 12/2024)

Station(en)
Urologie
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, OP, Notaufnahme
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Dies war eigentlich mein bestes Tertial. Das Team war rundum sehr nett und bemüht und die Lehre war auch gut. Wenn ihr dort einen Platz bekommt, überlegt nicht lange! (die Arbeitstage sind lang und starten zeitig, das ist das einzig Negative)

Die Visite begann 6.45 Uhr. Anfangs führten wir PJler die Akten unter Aufsicht eines AÄ, später sollte dies nur der Stationsarzt machen. 7.30 war diese dann spätestens vorbei und es wurden Histologien im Besprechungsraum und die anstehenden ToDos auf Station besprochen. 1x/w ist Chefarztvisite, das müsste mittwochs gewesen sein. Danach war man als PJler erstmal mit den BEs beschäftigt, bei denen man von den AÄ bis auf eine Ausnahme leider keine Unterstützung erwarten kann. Zeitweise war ich allein mit 10 BEs, das war schon etwas nervig, aber meist sind die Venen gut und es klappt fix. Außerdem ist man überwiegend zu zweit. Danach führt man auf der Station entweder die Restharn-Sonos durch oder man geht in den OP, den ambulanten Eingriffsraum oder zur Ambulanz. Mir wurde anfangs ans Herz gelegt 3-4 Wochen auf der Station zur Einarbeitung zu bleiben und es war wirklich ein guter Tipp. Dienstags steht die Röntgen-Demo an, zu der man als PJler alles vorbereitet und dann auch vorträgt. Da die PC-Zugänge leider ca 2w Zeit in Anspruch genommen haben, musste man anfangs auf den anderen PJler oder einen AÄ zurück greifen, aber danach war das kein Problem. Im Arztzimmer stehen 2 Computer und da es oft nur 1 Stationsarzt gibt, kann man sich dann an den anderen setzen und die Liste erstellen. Für die "Pflichten" und Abläufe als PJler gabs am ersten Tag einen Zettel mit Erklärungen, das war sehr gut organisiert von der Station.
3-4/w fanden Fortbildungen statt - EKG, Psychiatrie, Wechselnd, Chirurgie. Wenn man auf der Station eingeteilt war, konnte man jederzeit dorthin, im OP gestaltete sich dies zeitlich eher schwierig.
15.00 Uhr circa war die Nachmittagsbesprechung, die 30-45 Minuten ca dauerte. Danach war Feierabend. Bis auf dienstags, da kam die Röntgen-Demo ab 15.30 dazu, sodass man erst nach 16.00 Uhr Feierabend hatte. Aufgrund der elektronischen Zeiterfassung bekam man durch die Überstunden noch einige freie Tage dazu.
Der Studientag musste wöchentlich genommen werden, sonst verfiel er. Dazu musste man eine Mail an die PJ-Beauftragte des BWK schicken und es natürlich auf der Station selbst mit dem einen OA absprechen. Es wurde aber immer nur zur Kenntnis genommen, eine Ablehnung gab es nie.
Insgesamt ist das ganze Team, sowohl vom CA, den OÄ, den FÄ und AÄ überaus nett. Ich wurde von Tag 1 vollwertig ins Team integriert. 2 AÄ stachen besonders beim Engagement in der Lehre heraus - vielen Dank dafür! Während meiner Zeit fand ein Wechsel des CA aufgrund des Ruhestands des ersten statt. Obwohl die Feier erst wenige Wochen nach meinem Beginn stattfand, war es selbstverständlich, dass ich auch eingeladen war. Auch zur Weihnachtsfeier waren wir PJler sehr willkommen. Solch eine Wertschätzung habe ich sonst fast nirgends erlebt oder davon gehört.
Im ambulanten Eingriffsraum assistierte man bei CiCis, bei DJ und MJ-Wechseln (die MJ-Wechsel durfte man unter Anleitung und Aufsicht später eigenständig durchführen). Im OP durfte ich bei einer Neoblase bei Krankheitsfall als 2. Assistenz helfen, ansonsten waren bei den Prostatektomien die AÄ eingeteilt. Die Stimmung war im OP sehr angenehm und auch als OP-Neuling wurde mir viel erklärt und in Ruhe das Einwaschen etc. beigebracht. Bei TUR-Bs und Holeps konnte man immer zugucken. Für Teaching wurde sich eingentlich immer Zeit genommen. In der Ambulanz konnte man später unter Aufsicht die Untersuchungen und Anamnese durchführen. Bei Fällen in der ZNA wurde man vom Stationsarzt oft mit runter zum Patienten genommen und konnte dann mit Anamnese und Untersuchung starten.

Allgemein:
Auch als Zivilist wurde man im gesamten BWK gut aufgenommen. Der erste Tag war super strukturiert und trotz der ganzen Bürokratie gut zu bewältigen. Die Wäsche muss man sich gut einteilen, da jedes Teil 5 Tage benötigt, bis du es wieder abholen kannst. Bei 5 Ober- und Unterteilen wird es bei reiner Stationsarbeit doch etwas knapp.

Fazit: Ursprünglich wollte ich Innere machen, aber seit diesem Tertial steht Uro ganz oben. Ich habe lange überlegt, ob ich mich im BWK als Ärztin bewerben möchte, aber die Möglichkeit von Auslandseinsätzen als Soldat auf Zeit waren dann doch der ausschlaggebende Punkt dagegen. Ich habe aber großen Respekt vor allen, die dieses Risiko für ihr Leben eingehen.
Bewerbung
PJ-Portal. Guckt immer wieder rein, bei mir ist durch Zufall eines Nachmittags ein Platz trotz ursprünglich schlechter Startzeit freigeworden!
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
EKG
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Mitoperieren
Notaufnahme
Braunülen legen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07