Mein halbes chirurgisches Tertial am Robert-Bosch-Krankenhaus hat mir wirklich gut gefallen.
Ich bin v.a. wegen der großen Herzchirurgie und des breiten Unterricht-Angebots auf das RBK aufmerksam geworden und habe mich daher für das Haus entschieden.
In der Herzchirurgie war man als PJ-Studierende größtenteils sehr frei darin, wie man die Zeit verbracht hat. Morgens nach der Frühbesprechung sollte man Blut abnehmen und danach konnte man entweder weiter auf Station bleiben oder in den OP gehen. Man war im OP immer gerne gesehen und durfte auch eigentlich immer mit an den Tisch, wenn man das wollte. Wenn man Interesse gezeigt hat, wurde einem auch einiges gezeigt und beigebracht und man konnte zB viel Nähen. Auf Station konnte man bei Visite mitgehen, bei Wunsch eigenen Patient*innen betreuen und hier zB Briefe schreiben. Auch bei den Gefäßchirurg*innen konnte man, wann immer man wollte, mit in den OP und auch mit an den Tisch. Mir hat es in der Abteilung sehr gut gefallen und ich habe mich dort richtig wohl gefühlt. Das Team ist sehr nett und auch untereinander sehr kollegial, man hilft sich gegenseitig, geht miteinander essen, löst sich aus etc. Der Nachteil an der freien Einteilung ist natürlich, dass man relativ viel Eigeninitiative zeigen muss, damit man zu OPs mitgehen kann und man nicht einfach mitgenommen wird. Der Vorteil ist aber, dass man immer an den Tisch kann aber nie muss und auch nie fest für eine bestimmte OP eingeteilt ist. Ich weiß aber auch von PJ-Studierenden, die nach mir dort waren, dass das Blut abnehmen teilweise solche Ausmaße angenommen hat, dass sie kaum/gar nicht in den OP kamen. Mein Glück war sicherlich, dass ich nie alleine dort eingeteilt war & man sich gut aufteilen konnte, aber das kann wohl auch anders laufen.
Ich war außerdem dort in der Thoraxchirurgie. Das ist eine eher kleine Abteilung, sodass man schnell einen guten Überblick hat, alle kennt und auch von allen gekannt wird. Die Ärzt*innen in Weiterbildung sind super nett, nehmen einen mit und erklären allerlei. Man ist auch hier eher frei darin, wann man zu welcher OP gehen möchte und ist selten fest im OP eingeteilt. Bei offenen OPs darf man eigentlich immer mit an den Tisch und bei VATS kann man immer gut zuschauen. Regelmäßig gibt es auch Pleurapunktionen oder Anlagen von Pigtail Drainagen in die Pleura, die man unter Anleitung dann auch selber machen kann, was eine sehr wertvolle praktische Erfahrung ist. Blutentnahmen stehen auch eher wenige an, sodass man wirklich viel Zeit für den OP hat, sofern man das möchte.
Es gibt außerdem super viel abwechslungsreichen Unterricht im RBK, der größtenteils wirklich sehr gut ist. Von Chirurgie über EGK und Sono Kurs über Anästhesie und Innere ist alles dabei und ich habe dabei sehr viel mitgenommen. Wenn man länger dort im Haus ist und dort evtl. auch geprüft wird, kann man außerdem an einer M3 Simulation teilnehmen, was ich ein richtig tolles Angebot finde.