Das PJ Tertial an der SK Roseneck kann ich uneingeschränkt weiterempfehlen. Bereits vor Tertialbeginn ist man in gutem Kontakt mit Prof. Schennach, die jederzeit für Fragen zur Verfügung steht und in einem ersten Vorgespräch auch schaut, welchen Schwerpunkt man sich für das Praktikum wünscht. Ich durfte mein PJ Tertial auf der C3 verbringen - einer Station mit dem Fokus Essstörung (Anorexie und Bulimie).
Am ersten Tag erhält man seinen Transponder, Schlüssel, ein Namensschild und Essensmarken. Zusätzlich wurden alle PJlerInnen von ihren StationsärztInnen an der Rezeption zu einer vereinbarten Uhrzeit abgeholt. In den ersten zwei Wochen muss man sich aufjedenfall noch einfinden, denn eig. kann man sich seinen Wochenplan selbst gestalten. Es gibt feste Termine wie bspw. die Stationsversammlung am Montag oder die med. Visiten am Mittwochmorgen.
Auf Station habe ich viel die Stationsärztin begleitet, um viel medizinisches als auch therapeutisches Arbeiten kennenzulernen. So durfte ich med. Aufnahmen und körperliche Untersuchungen durchführen. Zusätzlich habe ich bei ihr auch eine Pat. von der Aufnahme bis zur Entlassung begleitet, habe ich mich aber auch bei allen anderen TherapeutInnen in die Einzeltherapien setzen dürfen und somit fast alle Pat:Innen auf Station auch im Einzel kennengelernt. Dies hat dazu geführt, dass die Pat. auch Extrakontakte gewünscht haben, sodass ich mit ihnen auch selbst kleine Extra Einzel geführt habe und z.B das Wochenende, Tagesstruktur, Krisengespräche oder Themen wie Schlafhygiene besprochen habe. Es gibt drei große Psychoedukative Gruppen - EVG (Emotionen-Verhalten-Gedanken) , ACT (Acceptance-Commitment-Therapy) und die allgemeine Gruppe, alle super spannend. Ich bin zu Beginn viel bei EVG mitgegangen und durfte dies auch Des Öfteren selber leiten, was total viel Spaß gemacht hat! Auch die allgemeine Gruppe habe ich gerne begleitet und durfte diese irgendwann auch selber leiten.
Außerdem gibt es weitere Gruppen, die von der Co-Therapie geleitet werden: EBT (Essstörungsbewältigungs-Therapie) und GSK (Grundlagen sozialer Kompetenz). Bei EBT war ich einige Male dabei und empfand es als eine sehr wertvolle Gruppe, da dort die Pat. sehr offen über ihre Essstörung sprechen und man als nicht Betroffene ganz spannende und ehrliche Einblicke erhält. Zudem gibt es auch von den Co's durchgeführte Übungen wie die Seilübung oder die Spiegelübung, die ich auch begleitet habe.
Neben all den vielen Dingen, die man auf Station mitnehmen kann, gibt es auch noch Indikativgruppen. Für diese würde ich empfehlen sich wirklich früh anzumelden. Ich habe die SozPhob Gruppe und die PTBS Gruppe mitgemacht. Zusätzlich gibt es auch noch häufig Anfragen per Mail, wer SozPhob Expo-Tage begleiten könnte - auch das habe ich mitgemacht und somit auch mit einem anderen PatientInnenkollektiv (Demographisch als auch eben von der Erkrankung) zusammengearbeitet.
Im gesamten Haus gibt es eine große Bandbreite an Therapien, die du mitnehmen kannst - ich war einige Male bei der Gestaltungstherapie, bei Entspannung und achtsames Körpererleben, beim therapeutischen Boxen und auch bei der Lehrküche.
Manchmal ergeben sich auch Dinge, wie Pat.Innen bei Terminen zu begleiten, wodurch man natürlich die Pat:Innen nochmal anders erlebt, aber auch spannende Einblicke erhält.
Außerdem habe ich noch zwei Dienste mitgemacht, die unfassbar lehrreich waren!
Auch der PJ Unterricht war super - Frau Schennach erklärt die Themen wirklich sehr verständlich und hat sich am Ende des Tertials noch Zeit genommen, um ein Probeexamen im Sinne einer Pat:Innenvorstellung durchzuführen. Vielen Dank dafür! :)
Dieses Tertial/Praktikum war wirklich das beste Praktikum meines gesamten Studiums. Riesen Dank an die gesamte C3 für eine wundervolle Betreuung, euer Vertrauen und die gemeinsame Zeit :)