Mein PJ-Tertial in der Anästhesie hat mir sehr gut gefallen. Ich habe sowohl vieles gelernt, als auch eine gute Zeit dort verbracht.
OP
Genereller Ablauf:
Die Frühbesprechung startete morgens um 7:20. Wir durften die Einteilung in die verschiedenen OP-Säle eigenständig organisieren. Gerade gegen Ende konnte man auch häufiger den Saal wechseln, um mehr Ein- und Ausleitungen mitzubekommen. Wichtig war sich immer bei allen Beteiligten vorzustellen. Mit der Zeit durfte man bei immer mehr Tätigkeiten mithelfen (Intubieren, Arteriellen Zugang legen, Beatmung einstellen, u.v.m.) oder auch die Ein- und Ausleitung unter Aufsicht durchführen. Meistens blieb ich bis zum Ende der OP meines Saales, es war aber kein Problem, falls man mal früher weg musste.
Pro:
- Sehr nettes Team (von Chefarzt bis Pflege)
- Auf Nachfrage wurde einem fast alles ermöglicht
- Gerade zu Anfang nach kurzer Rückfrage gute Einführung im OP. Fragen wurden stets beantwortet
- Freie Aufteilung im OP
- Pausen waren jederzeit möglich (es gibt einen Aufenthaltsraum)
- Mittagspause war frei einteilbar und mit Essenskarte in der Mensa kostenlos
- 3-4 Fortbildungen pro Woche (Anästhesie Fortbildung Montags, je nach Verfügbarkeit Dienstag und Donnerstag PJ-Seminar und nach Absprache ZNA-Seminar)
- Mehrfach Rückversicherung, wie es uns PJ-lern ginge und was man für uns tun könne
- Auf Rückfrage waren weitere Einsätze möglich (Prämedikation, Palliativstation, Schmerzvisite, Notarzt fahren)
Contra
- PJ-Seminare fallen oft aus
- Teilweise Stimmung mit dem Operationsteam angespannt
Intensivstation
Wir konnten uns eigenständig für einen Einsatz auf der Intensivstation einteilen. Ich habe dort 3 Wochen verbracht. Die Übergabe startete gegen 7:10. Danach fand eine gemeinsame kurze Visite mit den Chirurgen statt. Im Tagesverlauf wurde eine ausführlichere anästhesiologisch geführte Visite durchgeführt und das weitere Procedere besprochen. Weiterhin wurden Patienten verlegt, neu aufgenommen, verschiedene Zugänge gelegt und Angehörigengespräche geführt. Meine Arbeitszeit dort war sehr variabel. Da für mich interessante Tätigkeiten teilweise stark durch die Hektik der Intensivstation nach hinten verschoben wurden war ich teils bis 6 Uhr abends da, bin aber auch manchmal früher gegangen.
Pro
- Auch hier sehr nettes Team
- Möglichkeit eigenständig Untersuchungen durchzuführen und zu besprechen
- Größtenteils gutes Einbinden ins Team
- In Leerlaufzeiten wurde viel erklärt
Contra
- Teilweise viel Leerlaufzeit
- Häufig erst spätes Arbeitsende
- Visite sehr unkoordiniert, hektisch und weniger lehrreich
- Hoher Durchlauf an Assistenzärzten zur Einarbeitung