PJ-Tertial Radiologie in Universitaetsklinikum Heidelberg (5/2024 bis 8/2024)

Station(en)
Radiologie, Strahlentherapie, Neuroradiologie & Nuklearmedizin
Einsatzbereiche
Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Heidelberg - Fakultaet Heidelberg
Kommentar
Das PJ in Heidelberg findet teilweise in der Radiologie und teilweise in der Strahlentherapie statt. Es war mein erstes Tertial und ich war sehr zufrieden mit der Wahl.


Strahlentherapie:

Die PJ-Studenten haben ein eigenes Zimmer auf Station und unterstützen die Stationsärzte bei der täglichen Stationsarbeit. Das bedeutet hauptsächlich viele Blutentnahmen, das Legen von Viggo-Kanülen und das Anstechen von Ports. Ich habe hier die ersten Tage des gesamten PJs verbracht und hatte vorher kaum Routine in diesen Grundfertigkeiten. Das änderte sich jedoch innerhalb weniger Tage deutlich. Da die Patienten bestrahlt werden und Chemotherapie erhalten, ist der Venenzustand entsprechend herausfordernd.

Bei etwas Eigeninitiative kann man sich auf Station aber sehr gut weiter einbringen und unter Aufsicht selbständig Patienten betreuen. Die Arbeitsbelastung hängt etwas von der Anzahl der PJ-Studenten und Famulanten ab. Als wir zu zweit waren, konnten wir den ganzen Tag mit Stationshilfe füllen. Zeitweise waren wir aber zu acht, dann war die Zeit sehr entspannt. Die Assistenzärzte auf Station sind noch früh in ihrer Ausbildung, viele Patienten sind palliativ, manchmal gibt es auch sehr traurige Krankheitsverläufe - es ist also ein besonderes Arbeitsumfeld.

Im Verlauf lernt man die Bestrahlungsgeräte und andere Bereiche kennen. Das ist wirklich sehr interessant, weil Heidelberg in der Strahlentherapie weltweit führend ist. Man kann die Oberärzte ansprechen oder sie kommen teilweise auch auf die PJ-Studenten zu und zeigen ihre jeweiligen Arbeitsplätze.

Die Lehre in der Strahlentherapie ist ausgezeichnet. Es gibt feste Zeiten für PJ-Unterricht, aber darüber hinaus wird auch regelmäßig nach persönlicher Absprache gelehrt. Die meisten Ärzte haben fundiertes Wissen in ihren Bereichen und einige stechen auch onkologisch im Vergleich zur gesamten Uniklinik hervor. Während meines PJs wurde der Chefarzt Prof. Debus zusätzlich Klinikleiter der Uniklinik und war entsprechend sehr beschäftigt. Trotzdem kam er einmal wöchentlich auf Station, um sich Patienten vorstellen zu lassen. Es war ihm wichtig, dass die PJ-Studenten dafür Patienten vorbereiteten. Man wird im Voraus von den Stationsärzten und der Stationsoberärztin unterstützt und es war nie unangenehm. Er fragte in diesem Rahmen auch alle ab (auch die Stationsärzte), wobei es niemals schlimm war, etwas nicht zu wissen.


Radiologie:

Dieser Teil war entspannter, aber ebenfalls sehr lehrreich. Man rotiert nach einem individuellen Plan wochenweise an verschiedene Arbeitsplätze. Dazu gehören immer eine Woche Röntgen und eine Woche CT. Für diese beiden Modalitäten hat man ein festes Kontingent an Untersuchungen, die man befunden soll. Die eigene Befundung bespricht man später mit einem Oberarzt. Weitere mögliche Stationen sind MRT, Kinderradiologie in der Kinderklinik (hauptsächlich Sonographie), Sonographie der Chirurgie, Orthopädie in Schlierbach und andere. Bei der Sonographie der Chirurgie kann man sich, abhängig davon welche Kollegen eingeteilt sind, sehr gut einarbeiten.

Auch in der Radiologie wird viel Lehre angeboten, teilweise verpflichtend und teilweise fakultativ. Die fakultativen Veranstaltungen sind manchmal schlecht besucht, können aber qualitativ sehr gut sein, wenn man sich darauf einlässt. Wenn man längere Zeit des Wahlteils in der Radiologie verbringt, kann man in die interventionelle Radiologie rotieren.


Wahlbereich:

Nach jeweils fünf Wochen in Strahlentherapie und Radiologie kann man die verbleibenden sechs Wochen selbst gestalten. Dabei stehen neben diesen beiden Abteilungen zusätzlich die Neuroradiologie und die Nuklearmedizin zur Auswahl. Sehr empfehlenswert ist die Nuklearmedizin. Ich wusste nichts über diesen Bereich und bin seitdem begeistert. Die Kollegen waren sehr nett und man sieht innerhalb der einen Woche sehr viel. Die Neuroradiologie war ebenfalls interessant, aber eher vergleichbar mit der allgemeinen Radiologie. Es handelt sich in Heidelberg jedoch um eine vollständig separate Abteilung, wodurch die Atmosphäre anders ist.


Vergütung:

Als ich das PJ gemacht habe, gab es pro Woche in der Strahlentherapie 200 Euro und in der Radiologie pauschal 1000 Euro, wenn man dort den gesamten Wahlbereich verbringt (plus einige andere Anforderungen wie einen Vortrag). Die Regeln in der Radiologie wurden später gelockert. Das gesamte Geld (bei mir nur aus der Strahlentherapie) wurde einige Wochen nach Abschluss des PJs als Einzelzahlung überwiesen.


Fazit:

Insgesamt sehr positives Fazit für beide Bereiche: Ich habe viel gelernt, die meisten Kollegen waren sehr nett, manchmal war etwas zu viel oder zu wenig zu tun.
Unterricht
3 x / Woche
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
200€ / Woche in der Strahlentherapie

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1