Ich habe meines halbes Pflichttertial in der Inneren auf der Gastro verbracht. Am Uniklinikum Leipzig sind die Gastroenterologie und Hepatologie zwei verschiedene Bereiche, die zwar eng zusammen arbeiten, aber unterschiedliche Stationen betreuen und zwei verschiedene Chefs haben. Ich war auf der gastroenterologischen Seite und kann nur für diese schreiben:
Meine Zeit auf der Gastro war die beste meines PJs. Es ist natürlich immer davon abhängig, welche Ärzte gerade auf Station und wie die Mit-PJler so sind, aber ich schien dabei Glück gehabt zu haben. Blutentnahmen und die Anlage von Flexülen gehören zum morgendlichen Pflichtprogramm. Desweiteren findet zweimal in der Woche eine Fortbildung morgens für die gesamte Ärzteschaft der Inneren Medizin statt, zu der die PJler auch alle mitgehen. Zusätzlich gibt es Donnerstags eine einstündige PJ-Fortbildung für alle PJler der Inneren Medizin.
Nach den Blutentnahmen morgens erfolgt eine (zugegeben längere) Visite. Dabei habe ich aber v.a. bei den Oberarztvisiten, aber auch durch die Ärzte in Weiterbildung, sehr viel (und auch sinnvolle) Lehre während der Visite bekommen. Den restlichen Tag bekam man auch viele organistorische Aufgaben und es wurde nicht Langweilig. Ab und zu auch eine Patientenaufnahme, diese werden aber in der Regel durch die extra Aufnahmeärzte übernommen. Aszites- und auch Pleurapunktionen dürfen fast immer PJler machen. Ich konnte also beides mehrmals in meinem Tertial dort selbst stechen. Wenn nicht so viel zu tun war (was sich bei uns nicht so häufig ergeben hat), bestand auch die Möglichkeit in die Endoskopie oder Ultraschallambulanz zu gehen. Jeden Tag findet 15:45 noch eine Endoskopiebesprechung bis 16:00 statt. Diese ist auch interessant, meistens wurden wir aber auch nicht früher nach Hause geschickt, so dass man zwar in der Regel pünktlich, aber nicht vorzeitig geht.
Viele Menschen auf der Gastro sind ziemlich krank, so dass in meinen zwei Monaten doch relativ viele (und auch jüngere) Patienten auf Intensivstation und/oder verstorben sind. Das sollte einen nicht abhalten dahin zu gehen, aber vielleicht sollte man sich im Kopf darauf einstellen. Ich hätte das gern vorher schon gewusst.
Das Ärzteteam ist sehr nett und redet mit einem aber auch darüber.
Abschließend kann ich die Gastroenterologie sehr weiterempfehlen!