Das PJ-Tertial in der Anästhesiologie im Franziskus Hospital Bielefeld kann ich nur vollumfänglich weiterempfehlen. Es bietet eine ideale Mischung aus persönlicher Betreuung, regelmäßigem PJ-Unterricht, guter Bezahlung (912 Euro, keine Verpflegung) und eine sehr umfangreiche praktische Ausbildung mit der Möglichkeit auch viel Verantwortung unter Supervision übernehmen zu können.
Das Tertial startet immer mit einer Einführung beim Chef der Anästhesiologie zusammen mit den PJ-Studenten der anderen Fachabteilungen. Hier ging es erstmal um die Klärung der organisatorischen Fragen, von der Austeilung von Transpondern und Personalkarten bis hin zu den Arbeitszeiten (7:30-16:00 Uhr) und einer kleinen Übersicht der zuständigen Stellen bzw. von Personen, die für die Studenten als Ansprechpartner fungieren.
Der Start in die Arbeit war dann sehr steil, man wird von dem Chef persönlich mit in den OP genommen und kriegt dort eine kurze Führung und die Kollegen, die an dem Tag im OP-Saal sind werden einem weitesgehend vorgestellt. Die Integration in das Team fand ich persönlich überhaupt nicht schwer, sowohl die AnästhesistInnen als auch die Anästhesiepflege sind ein eingespieltes Team. Das Betriebsklima ist hier sehr gut, es herrschte stets ein sehr angenehme Arbeitsatmosphäre, die einiges an Druck rausnimmt gerade bei Maßnahmen, die man noch nicht zu 100% beherrscht. Das ganze Team nimmt sich darüber hinaus Zeit, sowohl theoretische als auch praktische Ausbildung und Handlungsabläufe zu erklären, zu zeigen und diese dann auch selbstständig durchführen zu lassen. Dazu zählen unter anderem: Dokumentation, Viggos, Arterien, ITN, LAMAs, erweitertes Atemwegsmanagement, Videolaryngoskopie, legen von Magensonden, Regional- und Spinalanästhesien, Narkoseeinleitung, -führung und -ausleitung, strukturierte Übergaben an weiterbehandelnde Stationen uvm..
Der Tag beginnt in der Regel damit, dass man sich mit seinen Mitstudierenden auf die OP-Säle verteilt. Hier kann man in der Planung meist schon sehen was sowohl anästhesiologisch als auch chirurgisch geplant ist und sich entsprechend seiner eigenen Interessen etwas aussuchen. Bis zur Mittagspause ist man dann mit dem OP-Programm für seinen Saal beschäftigt, mit allen Aufgaben die dafür anfallen können. Die Mittagspause ist sehr flexibel planbar und an den meisten Tagen in der Woche ist gegen 14 Uhr PJ-Unterricht. Nach dem Unterricht ist dann i.d.R frei und man kann nach Hause gehen. Studientage gibt es keine.
Das Essen in der Cafeteria ist meistens recht gut, die Preise sind durchschnittlich. In der Variante mit 912 Euro Gehalt, ist keine Verpflegung mit drin. Wählt man die Variante mit 612 Euro Gehalt und Kost und Logie ist ein Mittagessen mit enthalten.