Ich hab an dieser Klinik mein erstes Tertial gemacht: eigentlich wusste ich gar nicht was mich erwartet, weil es der einzige noch freie Platz in München war. Anfangs war ich etwas vor den Kopf gestoßen, als ich direkt am ersten Tag herausfand, dass basically 98% der OPs Schilddrüsen waren und ich chirurgisch nicht soooo viel lernen würde. Aber im Endeffekt hatte ich ein richtig tolles Tertial!
Der Dienst hat um 7 mit ganz vielen Blutabnahmen auf Station angefangen (es waren wirklich VIELE BEs, dadurch dass ich die ersten 2 Monate die einzige PJlerin war, hat sich das manchmal wirklich gezogen und konnte auch frustrierend sein, weil man sehr lange beschäftigt war und dadurch auch Visite verpasst). Um 07:50 war dann die Frühbesprechung, danach musste man meistens die restlichen Blutabnahmen erledigen, die man davor nicht geschafft hat. Am Anfang meines Tertials waren die Ärzt:innen super cute und haben noch viel mitgeholfen, das hat aber mit der Zeit gut nachgelassen... Anyways wenn man damit fertig war, ist man in die ZPA (Zentrale Patientenaufnahme) gegangen, um die Patient:innen für die OPs am nächsten Tag aufzunehmen. Die Aufnahme bestand aus: BE, Anamnese, Ultraschall, Aufklärung. Als PJlerin sollte ich mich um die BEs und die Anamnesen kümmern. Das wurde mit der Zeit schon auch eintönig (weil immer dasselbe), aber manche Ärzt:innen haben mich auch Ultraschall und Aufklärung in deren Begleitung machen lassen und mir viel erklärt. Generell war das Team meeega lieb und ich wurde super super gut integriert. Drei- bis viermal die Woche wurde man auch in den OP gerufen zum Haken halten, meistens bei den (wenigen) Gallenblasen- oder Hernien-OPs oder Kolektomien. Man durfte immer die Hautnaht am Ende machen, manchmal auch Fasziennaht. Aber auch da waren echt nette Oberärzte die einiges erklärt oder abgefragt haben. Die zweite Hälfte des PJs war auch mega schön, weil wir da zu dritt waren, und ich endlich auch mal Visite oder Notaufnahme miterleben durfte, da wir uns die Aufgaben bisschen aufgeteilt haben (alleine war das nicht so möglich, wie gesagt manchmal waren das 20-30 BEs am Tag lol). Meistens war ich gegen 16:15 draußen, man durfte aber ab und zu früher gehen, wenn man mal was vor hatte und lieb gefragt hatte und hatte insgesamt 1 Studientag pro Monat frei (und meine Krankheitstage wurden nicht aufgeschrieben, aber vielleicht war das eher Glück als Routine, idk)
Ich würde das Tertial sehr für Leute empfehlen, die Lust auf ein kleines sweetes Haus haben, mit chilliger Atmosphäre und liebem Team - ich hab echt noch nie so eine schöne Stimmung gesehen, mit (dem Anschein nach) entspannteren hierarchischen Verhältnisse, als man sie sonst kennt. Mich hat jeden 2. Tag irgendjemand gefragt, wie ich mich viele und ob alles gut sei etc., also echt zu empfehlen<3 wenn ihr aber wirklich was chirurgisches lernen wollt, seid ihr da vielleicht fehl am Platz :)