PJ-Tertial Kinderchirurgie in Universitaetsklinikum Schleswig-Holstein - Campus Luebeck (11/2024 bis 3/2025)

Station(en)
A018
Einsatzbereiche
OP, Notaufnahme, Diagnostik, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Goettingen
Kommentar
Alles in allem kann ich ein Tertial in der Kinderchirurgie in Lübeck durchaus empfehlen.
Der Tag beginnt um 7:15 Uhr mit der Visite und endet offiziell um 16:30 Uhr - meistens konnte ich aber schon zwischen 14 und 15 Uhr gehen. Besonders im Winter ist nicht so viel los in der Kinderchirurgie. Im Sommer machen die Assistenzärztinnen aber nach eigener Aussage sehr viele Überstunden, da wäre ich mir nicht so sicher, ob man dann als PjlerIn früher gehen kann.

Morgens hat man tatsächlich die Aufgabe sich die PatientInnen anzugucken, die an dem Tag operiert werden und so ein kleines Check-up zu machen mit OP Markierung. 7:45 Uhr ist die Frühbesprechung und montags hängen die ÄrztInnen noch eine interne Fortbildung an die Frühbesprechung, das ist meistens sehr interessant. Danach setzten sich die ÄrztInnen meist noch in die Küche und trinken eine Tasse Kaffee.

Nun verteilen sich die ÄrztInnen auf ihre ihnen zugeteilten Bereiche, einige gehen in den OP, andere gehen in die Sprechstunde und der Rest bleibt auf Station. Als PjlerIn sollte man sich überlegen was einen interessiert und wo man dabei sein will. Leider ist man in allen Bereichen sehr passiv unterwegs.

Man kann immer gerne mit in den OP, steht dort aber meistens nur daneben oder darf mal mit an den Tisch und einen Haken halten.

Die Sprechstunde ist relativ lehrreich, dort kann man mehrere Krankheitsbilder vor und nach OP/Therapie sehen, aber hier ist man noch passiver unterwegs. Ich habe dort mal bei einem Verbandswechsel geholfen, ansonsten nur den Eltern und den Ärztinnen beim Reden zugehört.

Auf Station muss man sich an die Assistenzärztinnen ran hängen und fragen, ob man mitkommen kann, die nehmen einen gerne mit, vergessen aber häufig, dass man da ist, wenn man nicht auf sich aufmerksam macht. Hier kann man Neurologische Untersuchungen machen bei Kindern mit SHT, Briefe schreiben und in der Notaufnahme die Anamnese und körperliche Untersuchung machen.

Zwischen 12 und 13 Uhr versuchen die ÄrztInnen alle zusammen essen zu gehen in der Kantine, als Pjlerin war ich auch immer mit dabei. Die Mittagsbesprechung ist je nach Wochentag unterschiedlich (zwischen 13 und 15 Uhr).

Das Team besteht zur Zeit aus mehreren sehr jungen Assistenzärztinnen, ich finde die Teamdynamik sehr angenehm und rücksichtsvoll. Wenn man mal irgendein Problem hat kann man das ganz entspannt ansprechen und es wird sicher eine Lösung gefunden werden. Die Oberärzte sind bis auf eine Ausnahme auch sehr freundlich und der Chef ist auch nett und kompetent.

Das größte Problem ist, dass es keine gute Organisation der Stationsarbeit gibt. Die Assistenzärztinnen wechseln häufig von OP zu Notaufnahme und dann wieder auf Station, sodass der Überblick über die Aufgaben schnell verloren geht. Bei dem Durcheinander geht die PJ Lehre leider etwas unter und auch wenn man mit einer Anamnese in der Notaufnahme unterstützen möchte hatte ich oft das Gefühl, dass die Situation dadurch teilweise noch unübersichtlicher wurde, da ich die PatientInnen ja immer an eine der AssistenzärztInnen übergeben musste. Dann steht man schon mal ne ganze Weile im Arztzimmer nachdem man alles dokumentiert hat und versucht jemanden zu finden, bei dem es nicht heißt "Ich kann nicht - ich muss gleich in den OP" oder "Ich bin nicht zuständig".
Ich bin meistens auf Station geblieben und in habe mir eine interessante OP herausgesucht, bei der ich dabei sein wollte. Es gab ein PJ Telefon, wo die Pflege drauf angerufen hat, wenn ein Kind noch vor der OP angeguckt werden musste und die OP Pflege, falls tatsächlich mal eine zweite Assistenz im OP gebraucht wurde.
Die Pflege auf Station war super freundlich und hat sich sehr gefreut über alles was man gemacht hat, die OP Pflege fand ich im Gegensatz dazu aber leider recht unfreundlich. Ich wurde oft ermahnt für Sachen, die die ÄrztInnen genau so machten "Nicht da lang gehen - du bist zu nah am Tisch!" (ich war genau so nah am Tisch wie die unsterile Assistenzärztin) oder "Hat dir schonmal jemand gezeigt wie man einen Kittel auszieht? Du machst das nämlich falsch!" - nachdem die Ärztin den Kittel genau so ausgezogen hat.

Um auf etwas positivem zu Enden: die Studierendenbeauftragte Dana ist ein Engel. Sie ist für die Studierenden der Chirurgie zuständig, nicht direkt für die Studierenden der Wahlfächer, aber sie organisiert trotzdem den PJ Unterricht und hat alle möglichen Kontakte. Über Dana kann man tatsächlich auch ein Toolbox Zertifikat erwerben, wenn man täglich eine Stunde endoskopisches Operieren übt, das war ziemlich cool und soll auch gut ankommen bei der Bewerbung um chirurgische Arbeitsstellen. Auch die Einführungstage, die von Dana organisiert werden kann ich absolut empfehlen.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
Repetitorien
Prüfungsvorbereitung
Nahtkurs
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Chirurgische Wundversorgung
Patienten aufnehmen
Eigene Patienten betreuen
Röntgenbesprechung
Notaufnahme
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
400
Gebühren in EUR
-

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
3
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.87