PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Klinikum Darmstadt (9/2024 bis 12/2024)
Station(en)
14D
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Das Tertial am Klinikum Darmstadt ist ungefähr so, wie man sich ein Chirurgie-Tertial vorstellt. Das Klima in der Allgemein-/Viszerallchirurgie ist sehr rau, vor allem von Seiten der Oberärzte. Alle lästern sowohl übereinander als auch über andere Abteilungen, was ich als sehr unangenehm empfunden habe. Bei den Assistenten ist es sehr unterschiedlich, einige sind wirklich nett und und beziehen die PJler in den Stationsalltag mit ein, andere ignorieren einen einfach.
Zu den täglichen Aufgaben zählen Braunülen, Blutentnahmen (es gibt einen Blutentnahmedienst, daher muss man vor allem an ZVKs Blut abnehmen), Verbandswechsel und Drainagen entfernen. Sehr gerne werden auch Psychoonkologie- und Ernährungsscreenings an PJler delegiert. Häufig wird man bei größeren OPs zum Haken halten dazugerufen, je nach Operateur ist das mal mehr, mal weniger angenehm. Es gibt einen Oberarzt der Spaß an Lehre hat und der im OP gerne erklärt. Hier lohnt es sich, vorher nochmal etwas Anatomiewissen aufzufrischen. Bei den anderen steht man im besten Fall schweigend am Tisch und wartet darauf, dass die OP vorbei ist.
Empfehlenswert ist es, mal einen Dienst mitzumachen, da man hier u.a. die (teilweise ziemlich komplizierten) Verbandswechsel auf der Intensivstation mitmachen kann, was echt lehrreich ist.
Zum generellen PJ am Klinikum Darmstadt:
Es gibt eine elektronische Zeiterfassung mittels Stechuhr um zu kontrollieren, dass man auch bloß nicht weniger als 8,5h/Tag anwesend ist, die Stunden werden allerdings von der PJ-Koordinatorin per Hand ausgerechnet. Von diesem System kann man halten was man möchte, jedenfalls kann man ab und zu mal einen Freitag frei nehmen, um Überstunden abzubauen. Es gibt einen halben Studientag, der auf Freitag nachmittag festgelegt ist. Sicherlich wird es mit den Arbeitszeiten deutlich strenger gehandhabt als an anderen Häusern.
Dadurch dass es eine PJ-Koordinatorin gibt, die sich hauptberuflich mit der Organisation der Praktikanten und PJler beschäftigt, sind Dinge wie PC-Zugang, Wäschekarte etc. direkt am ersten Tag vorhanden, was natürlich ein Vorteil ist. Es gibt einen PJ-Raum, wo man sich umzieht und wo jeder einen Spind hat.
Mittwochs nachmittags ist PJ-Unterricht von 13-16 Uhr mit wechselnden Dozenten und Themen. Dieser ist meistens gut, wobei 3 Stunden am Stück natürlich recht lang sind. Ein EKG-Kurs findet hier ca. 2x/Monat statt, was ich sehr hilfreich fand, um mal etwas mehr Routine in der EKG-Befundung zu bekommen. Häufig bekommt man auch spannende Einblicke in Bereiche außerhalb des Klinikalltags, so gab es z.B. mal eine Führung durch die Apotheke oder einen Vortrag vom Vorsitzenden des klinikeigenen Ethikkomitees.
Bewerbung
Über das PJ-Portal (Lehrkrankenhaus der Uni Frankfurt und Mannheim)