Das PJ im EKO war für mich eine sehr gute Entscheidung. Grundsätzlich geht es im EKO sehr herzlich zu, vom Empfang und dem Cafeteriateam bis hin zu den Oberärzten. Von den Rahmenbedingungen her ist gut zu wissen, dass Blutentnahmen durch die Pflege gemacht werden dürfen das klappt auf den meisten Stationen gut, sodass nurnoch wenige Blutentnahme von den PJlern gemacht werden müssen, die habe ich dann als eine gute Übung gesehen. Dazu kommen noch ein paar PVKs aber das ist meist überschaubar. Sollten es doch mal mehr sein sind sich die meisten Assistenzärzte nicht zu schade mitzuhelfen.
Es gibt jede Woche eine Fallbesprechung und entweder einen Sono- oder Echokurs. Zusätzlich gibt es einmal die Woche eine PJ- Vorlesung für die PJler aus allen Fächern zusammen. Ich hatte immer den Eindruck alles fragen zu dürfen und mir wurde nicht das Gefühl gegeben nur eine billige Arbeitskraft zu sein.
Es gibt 15 Essensmarken im Monat. Leider gibt es nicht immer ein richtiges vegetarisches Gericht aber man kann sich dann was zusammenstellen.
Mittagspause kann man in allen Abteilungen machen.
Die Assistenzärzte rotieren auch durch die Abteilungen, sodass man überall mal mehr oder weniger Glück haben kann. Wie lange man bleibt hängt oft auch mehr von den Assistenzärzten als der Abteilung ab. Wenn man aber einen Termin hat ist es immer möglich etwas eher zu gehen. Und mit Diensten kann man sich freie Tage erarbeiten.
Wir PJ ler rotieren jeweils für 4 Wochen in folgende Bereiche:
- Innere & Gastroenterologie
- Geriatrie
- Kardiologie (2-3 Wochen) & Intensivstation (1-2 Wochen)
- Notaufnahme
In der Inneren beginnt man um 8 Uhr. Nachdem man sich am PC zu den neuen Patienten ein bisschen schlau gemacht hat ist die Visite. Man darf auch eigene Zimmer übernehmen wobei Rückfragen dann doch immer an die Assistenzärzte gestellt werden und man immer wieder daran erinnern muss, wenn man eigene Patienten betreuen möchte. Nach der Visite gibt es viel zu dokumentieren und meist ein paar Blutentnahmen. Danach kann man in die Diagnostik gehen oder weiter beim Briefe schreiben helfen. Es gibt einen besonders engagierten Oberarzt, der wann immer man im Sono vorbei schaut sich viel Zeit zum erklären nimmt. Da kann man auch selber schonmal eine gute Routine entwickeln. Hier gibt es auch regelmäßig Punktionen. Außerdem kann wer mag sich Koloskopien oder Gastroskopien anschauen. Feierabend ist zwischen 14.30-16.30 Uhr.
Die Geriatrie ist ganz anders sortiert es gibt sehr viele Besprechungen mit Physiotherapie, Pflege, Ergotherapie und teilweise Logopädie. Morgens kann man die erste Stunde Sonos machen, außer wenn es mal sehr stressige Tage sind, dann übernimmt manchmal ein Oberarzt, aber es gibt viel Gelegenheit sich zu üben. Alternativ kann man die Visite vorbereiten. Danach kommt eine Frühbesprechung dann die ausführliche Visite. In der Geriatrie bleiben meist mehr Blutentnahmen von der Pflege liegen als auf den anderen Stationen aber die habe ich mir mit dem Assistenzarzt dann geteilt. Mittags gibt es dann noch für jede Station einmal die Woche eine sehr ausführliche Besprechung und sonst kann man vor der Röntgenbesprechung eine entspannte Pause machen. Nachmittags kommen noch Angehörigengespräche und Aufnahmen. Auch in der Geriatrie kann man eigene Patienten betreuen. Da es sehr oft Oberarztvisiten gibt redet dann in der Visite trotzdem oft die Oberärztin.
Feierabend ist je nach Assistenzarzt zwischen 14 und 16 Uhr.
Die ZNA war mein persönliches Innere- Highlight. In dem klasse Team kann man sich nur wohlfühlen. Man darf sehr selbstständig arbeiten und bespricht dann nach Anamnese und körperlicher Untersuchung die Patienten mit den Oberärztinnen. Zusammen wird dann ein Konzept überlegt. Und anschließend dokumentiert man alles. Je nach Triage können wir PJler in Ruhe und sehr ausführlich untersuchen. Bei kritischen Patienten schaut vorher ein Oberarzt rein und gibt sein ok oder man geht zusammen zum Patienten. Hier kann man aufjedenfall sehr viel sehen, viel lernen, eine gute Routine in Anamnese und körperlicher Untersuchung und orientierendem Sono bekommen. Bei Reanimationen und Schockräumen darf man immer dazu kommen, sollte sich aber bis die Lage einigermaßen sortiert ist zurück halten. Man wird hier zwar gefordert, aber dadurch dass man immer alle Frage stellen kann und Ansprechpartner hat fühlt man sich dabei immer sehr gut aufgehoben und lernt viel.
Die internistischen Intensivpatienten werden durch die Kardiologie betreut dadurch gehört die Rotation zusammen. In der Kardiologie gibt es den normalen Stationsalltag mit Visite, wenigen Blutentnahmen und Briefe schreiben. Von den Oberärzten und Fachärzten kann man bei der Visite sehr viel lernen weil die quasi alle toll erklären können. Die Assistenzärzte waren hier auch ausgesprochen nett, es bestand nur leider manchmal eine Sprachbarriere. Im Arztzimmer wurde regelmäßig arabisch gesprochen. Es wird sich zwar bemüht grob zu übersetzen worum es geht, es ist aber natürlich schade wenn man als einzige in meinem Fall kein arabisch spricht. In der Diagnostik war man immer willkommen und durfte meist mit dem Echo starten bevor dann nochmal nachgeschallt wurde.
Auf der Intensivstation konnte man ebenfalls viel lernen. Am Anfang war ich etwas enttäuscht, weil ich sehr viel mit Briefe schreiben beschäftigt war aber da die Patienten oft so komplex waren hat das für das Verständnis echt geholfen. Ich durfte aber auch viel anderes sehen, habe mich im bronchoskopieren geübt und habe gelernt Arterien zu legen, habe gute Routine im Messe den V. cava bekommen und vorallem im Umgang mit den nicht ansprechbaren Patienten und fühle mich deutlich sicherer mit den ganzen Schläuchen. Auch hier kann man mit zu den Reanimationen gehen. Die Zeit auf der Intensivstation war aufjedenfall eine wertvolle Erfahrung und wenn es die Zeit erlaubt macht der Oberarzt auch gerne zwischendurch kleine zusätzliche Fallbesprechungen.
Bewerbung
Über die Uni Essen per Mail, es gibt meist mehr Plätze als Bewerber von daher gute Chancen